Ein neuer Trend setzt sich durch – der Steinteppich
Innenausbau / Fussboden: Seit einigen Jahren wird er immer begehrter, der Steinteppich. Er sieht sehr exklusiv und stilvoll aus und ist besonders langlebig. Von den Kostenseite her kann man das Preis-Leistungs-Verhältnis von Natursteinteppichen durchaus als attraktiv gegenüber so manchem anderen Fußbodenbelag bezeichnen. Mit seinen erheblichen farblichen Möglichkeiten ist er auch ein Designinstrument für Fußböden, Treppen und Wände geworden.
Aufgrund des Härtegrades 7 der verwendeten Baustoffe, nämlich überwiegend Quarz und Marmor, ergibt sich eine weit höhere Belastungsfähigkeit und Abriebfestigkeit gegenüber Fliesen, Kunststoff- und Steinplatten.
Der Steinteppich kann als fugenloser offenporiger Fußbodenbelag für den Innen- und Außenbereich eingesetzt werden. Hauptsächlich werden gerundete Marmorkiesel und gefärbte Quarzide zur Herstellung eines Steinteppichs verwendet. Durch die Zugabe von Bindemitteln wie Expoidharze oder PU-Harze mit Polyurethan-Basis wird eine Mischung erzeugt, die auf einen bestehenden Untergrund aufgetragen wird. Diese Untergründe können Estrich, Fliesen, Beton, Gussasphalt oder verschiedene Kunststoffbeläge sein.
Woraus besteht ein Steinteppich?
Wie bereits oben erwähnt, besteht der Steinteppich aus vielen kleinen, runden oder besonders geformten Natursteinen, meist Marmor oder Quarzstein. Für die verschiedenen Optiken gibt es eine große Auswahl an Korngrößen und farblichen Mischungen der Kiesel. Neben oder zusätzlich zu Marmor und Quarz gibt es auch Natursteinmischungen, die eine Verbindung mit Glas, Muschelbruch und sogar Halbedelsteinen herstellen können und damit besondere Glanz- oder Glimmereffekte hervorrufen können, wenn dies gewünscht wird.
Für die grundsätzliche farbliche Gestaltung des Steinteppichs sind die Hauptmaterialien Quarzstein und Marmor verantwortlich. Beim Marmor muss man damit auskommen, was aus dem Steinbruch angeboten wird, derzeit gibt es etwa 30 Farbnuancen im Marmorbereich. Beim Quarzstein sind hingegen fast alle Farben möglich.
Wichtiger Punkt bei der Auswahl eines Steinteppichs ist seine Schichtstärke, denn diese ist bestimmend für die Qualität des verlegten Steinteppichs. Experten empfehlen eine Korngröße von 2-4 mm und eine Schichtstärke von mindestens 10 mm, um die Belastbarkeit und Strapazierfähigkeit des Fußbodenbelags optimal zu gestalten. Natürlich sind auch geringere Schichtstärken möglich, die zwar zu einem günstigeren Preis führt, aber die Qualität erheblich schrumpfen lässt.
Bindemittel für den Steinteppich
Ohne den Einsatz eines Bindemittels geht es natürlich nicht, sonst würde man auf den kleinen Kieselsteinen herumlaufen. Das Bindemittel sorgt dafür, dass sich die Natursteinkiesel auch wirklich zu einem Teppich verbinden und die Härte und Widerstandsfähigkeit gewährleistet ist. Das Bindemittel muss auch beständig gegen Lösungsmittel, Reinigungsmittel und Weichmacher sein.
Bei den Bindemitteln ist auch besonders auf die Qualität zu achten. Sie müssen zwingend schadstofffrei und sollten UV-beständig sein. Das gern eingesetzte Expoidharz ist nur lichtbeständig. Die Verwendung von lösungsmittelhaltigen Harzen ist inzwischen für Innenräume verboten. Gute Bindemittel, die auf einer PU-Basis angeboten werden, sind eine optimale, wenn auch etwas teurere Lösung.
Wo können Steinteppiche eingesetzt werden?
Beim Hausbau können Steinteppich sowohl im Innenbereich, als auch im Außenbereich eingesetzt werden. Die besonders frequentierte Bereiche eines Wohnhauses sind Eingangsbereich und Treppen, da muss ein Fußbodenbelag her, der allen Anforderungen gerecht wird. Hier ist der Einsatz von Steinteppichen optimal. Daneben sind aber auch Wohnzimmer, Kinderzimmer, Terrassen und Balkone ideal geeignet, um einen funktionalen und optisch perfekten Steinteppich aufzunehmen. Selbst im Nassbereich kann ein Steinteppich unter bestimmten Voraussetzungen die optimale Lösung sein. In Dauernassbereichen, wie Dusche oder Poolumrandung ist eine Versiegelung oder ein Porenverschluss eine notwendige Voraussetzung. Ferner muss man dann auf einen wasserundurchlässigen Untergrund mit einem Gefälle zu den Abflüssen hin achten.
Voraussetzungen für den Einsatz von Steinteppichen im Außenbereich
Der Steinteppich ist sehr offenporig und verfügt über eine poröse Beschichtung, dadurch kann Wasser durch den Steinteppich hindurch ablaufen. Damit es nicht zu einem Wasserstau kommt, muss beim Einsatz eines Steinteppichs im Außenbereich auf Terrasse oder Balkon daher die Verlegung eines Drainagesystems unter dem Steinteppich erfolgen. Diese Maßnahme hat den zusätzlichen Effekt, dass auch in den Wintermonaten keine Eisflächen oder Wasserpfützen auf dem frostsicheren Steinteppich entstehen können. Auch eine Algenbildung oder „Vergrünung“ des Steinteppichs mit Algen kann dadurch nicht erfolgen.
Bautechnische Vorteile eines Steinteppichs
Die Art der Konstruktion eines Steinteppichs bringt eine Reihe bautechnischer Vorteile mit sich. Die offenporige Struktur des Steinteppichs schluckt den Schall, insbesondere natürlich den Trittschall. Steinteppiche wirken daher schallreduzierend, schallschluckend und sind eine gute akustische Dämmung im Wohnhaus.
Steinteppiche sind allergikerfreundlich, insbesondere für Hausstaub-Allergiker. Auch hier wird durch die offenporige Struktur des Bodenbelags der Hausstaub im Steinteppich gebunden und kann nicht aufgewirbelt werden.
Ein Steinteppich kann sich aufgrund seiner Struktur und der geringen Reibungsflächen nicht statisch aufladen.
Vorhandenen Fußbodenheizungen können durch den Einsatz eines Steinteppichs energieeffizienter werden, denn durch die besonders gute Belüftung des Steinteppichs wird die Reaktionszeit der Fußbodenheizung erheblich verkürzt, was natürlich einen geringeren Energieverbrauch bedeutet.
Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR
Foto: Steinteppich Ratgeber / Jens Kleinholz