Die Optimierung der Heizungsanlage ist die Basis für mehr Energieeffizienz
Heiztechnik / Heizen & Lüften: Die energieeffiziente Heizungsanlage ist einer der Grundpfeiler der Energiewende. Das Erreichen der Klimaschutzziele ist nur möglich, wenn man durch intelligentes und energieeffizientes Heizen mit einer entsprechenden Heizungsanlage die Voraussetzungen dafür schafft. Die Einführung des Energielabels auch für Heizungsanlagen und ihre Komponenten durch die Europäische Union im September 2015 trägt sicherlich zur weiteren Verbesserung und Optimierung der Energieeffizienz bei.
Richtig heizen – intelligent heizen
Man kann die Möglichkeiten der Energieeinsparung durch richtiges Heizen in zwei Bereiche aufteilen, den mit wenigen Verhaltensänderungen und einigen geringen Investitionen verbundenen Teil und einen aufwendigeren Teil der Heizungsmodernisierung, der schon erhebliche Investitionskosten verursacht.Zum einfachen Teil der Energieeinsparung beim Heizen und beim Warmwasserbrauch gehören Maßnahmen wie, Duschköpfe mit Spareinsätzen installieren, elektronische Thermostate verwenden, Heizkörper regelmäßig entlüften, Jalousien und Rollos geschlossen halten, Vorhänge zuziehen, Zimmertemperaturen bedarfsgerecht senken und ein richtiges Lüftungsverhalten in der kälteren Jahreszeit.
Die aufwändigeren Maßnahmen enden meistens mit einer kompletten Erneuerung der Heizungsanlage und deren Anschluss an die Hausautomatisierung.
Wie kann die Heizung optimiert werden?
Voraussetzung für die Modernisierung der Heizung sollte immer ein Heizungs-Check, durchgeführt von einem Fachhandwerksbetrieb, sein. Ein genormter Heizungscheck, wie er vom Spitzenverband der Gebäudetechnik VdZ entwickelt wurde, untersucht die Heizung auf zehn wesentliche Punkte, die für die Heizungsoptimierung relevant sind. Ein derartiger Check der Heizung schlägt mit rund 100 € zu Buche. Er beinhaltet die Untersuchung folgender Komponenten:Abgasverluste, Wärmeverluste von Kessel und Abgassystem, Dimensionierung von Kessel und Heizungspumpe, Regelung von Kessel und Heizkörpern, Rohrleitungsdämmung, hydraulischer Abgleich und Brennwertnutzung.
Welche Technik für die Heizungsanlage soll eingesetzt werden?
Energieeffizient zu heizen ist auch immer mit der entsprechenden Heizungstechnik verbunden, daher ist dies eine der interessantesten Fragen, die sich der Heizungsmodernisierer stellen muss. Die regenerativen Energieträger sollten in jedem Fall in die Überlegungen einbezogen werden. Was im Einzelnen zur Erhöhung der Energieeffizienz möglich ist, stellen wir nachstehend vor.Brennwerttechnik
Bei der Brennwerttechnik wird ein Heizkessel verwendet, der die Abgaswärme der Heizungsanlage nutzt und so bis zu 30 Prozent der Energie einsparen kann. Dabei ist es unerheblich ob es sich um einen Öl- oder Gasbrennwertkessel handelt.
Holzpellets
Seit Jahren sind Heizungen auf der Basis von Holzpellets im Einsatz, die den heimischen Rohstoff Holz als Brennmaterial verwenden. Die Technik der Holzpellet-Anlagen ist inzwischen ausgereift. Die Preise sind stabil und durch die CO2-neutrale Verbrennung ist ein besonderer Beitrag zum Umweltschutz gewährleistet.
Wärmepumpen
Wärmepumpen sind besonders energieeffizient. Sie verwandeln die in der Erde, der Luft oder im Grundwasser vorhandene Wärme in Heizwärme um. In Abhängigkeit von der Wärmedämmung eines Hauses können so bis zu 80 Prozent des Wärmebedarfs gedeckt werden.
Mini-Blockheizkraftwerk (BHKW)
Blockheizkraftwerke produzieren nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung Wärme und Strom. Ein Mini-BHKW eignet sich für Ein- und Zweifamilienhäuser. Mit ihm kann man bis zu 80 Prozent des Stromverbrauchs und den kompletten Wärmebedarf eines Hauses erzeugen.
Solaranlagen
Solaranlagen können als Photovoltaik-Anlagen zur Stromerzeugung verwendet werden oder als Solarthermie-Anlagen zur Wärmeerzeugung beitragen. In unseren Breiten benötigt man zur kompletten Abdeckung des Wärmebedarfs allerdings eine weitere Energiequelle. Die ausreichende Dimensionierung von Photovoltaik- und Solarthermie-Anlage ist der wichtigste Aspekt der Anlage.
Hybridheizung
Das modernste Mitglied aus der Familie der Heizungsanlagen ist die Hybridheizung. Mit ihr werden verschiedene Komponenten einer modernen Heizung kombiniert und durch einen Speicher ergänzt. Die Dimensionierung des Speichers ist der Schlüssel für die Energieeffizienz und die Effektivität der gesamten Anlage.
Kaminofen, Kachelofen und Co
Diese sogenannten Einzelfeuerstätten sorgen für eine wohlige Atmosphäre und können mit Holzprodukten (Scheitholz, Holzbriketts, Kaminholz, Holzpellets) befeuert werden. Der Anschluss an die Heizungsanlage ist über einen Heizeinsatz mit Wassertechnik jederzeit möglich.
Das Energielabel für Heizungen kennzeichnet die Energieeffizienz
Auch für Heizungen gilt die Energielabel-Pflicht. Mit der Einführung des Energieeffizienzlabels für die Heizung hat die Europäischen Union seit September 2015 bestimmte Anforderungen an die Energieeffizienz der Wärmeerzeuger und Speicher einer Heizungsanlage gestellt. Die sogenannten Ökodesign-Richtlinie für energieverbrauchende und energieverbrauchsrelevante Produkte (ErP) gipfelt in dem Energielabel.
Das nachstehende Video erklärt, was es damit auf sich hat.
Welche Fördermittel kann man für die Optimierung der Heizung erhalten?
Die energiesparenden Investitionen werden durch Zuschüsse des Bundes für Heizungsmodernisierung Staat gefördert. Zuständig sind dafür auf Bundesebenedas Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) durch das Marktanreizprogramm für den Einsatz Erneuerbarer Energien
und
die Förderprogramme der KfW Bankengruppe.
Für die Gewährung von finanzieller Unterstützung ist für alle Maßnahmen die Antragstellung vor dem Maßnahmebeginn Voraussetzung.
Quelle: Tipps24-Netzwerk
Grafik: VdZ - Forum für Energieeffizienz in der Gebäudetechnik e.V.