Auch für Heizungen gilt die Energielabel-Pflicht
Heiztechnik / Heizen & Lüften: Seit dem Stichtag 26. September 2015 müssen Fachhandwerker ihren Kunden mit jedem Angebot das entsprechende Energielabel vorlegen. Konkret betroffen sind (Kombi-)Heizgeräte und Warmwasserbereiter bis 70 Kilowatt, Warmwasserspeicher bis 500 Liter und Verbundanlagen, also Kombinationen von Raumheizgeräten mit Temperaturreglern und/oder Solareinrichtungen, bis 70 Kilowatt bzw. 2.000 Liter.
Während Einzelgeräte bereits vom Hersteller mit dem Energielabel versehen werden, muss der Fachhandwerker das sogenannte Verbundanlagenlabel für individuell zusammengestellte Heizungsanlagen mit Produktkomponenten verschiedener Hersteller selber berechnen.Fachhandwerker behalten Planungshoheit
Mit der neutralen Plattform HEIZUNGSlabel ist das kein Problem: Auf www.heizungslabel.de kann das Verbundlabel kostenlos erstellt werden. Die Plattform bietet zudem eine klare Übersicht über die Produktdaten der derzeit 90 teilnehmenden Hersteller. „Damit ist sichergestellt, dass der Fachhandwerker seinen Kunden auch zukünftig herstellerunabhängig individuelle Produktkombinationen anbieten kann“, erklärt VdZ-Geschäftsführer Dr. Michael Herma.Wenn für die Angebotserstellung eine mit HEIZUNGSlabel verknüpfte Software genutzt wird, kann das Label sogar gleich mit berechnet werden. Die teilnehmenden Softwarehäuser sind im Info-Bereich der Website aufgelistet.
Aus Vorschrift wird Vorteil
HEIZUNGSlabel nimmt dem Fachhandwerker nicht nur lästige Arbeit ab, sondern liefert handfeste Verkaufsargumente. Schon während des Kundengesprächs kann der Fachhandwerker dem Kunden die Effizienzklassen verschiedener Produktkombinationen vorlegen und dabei unmittelbar auf dessen Wünsche und Budget eingehen.Der Kunde profitiert von der größeren Transparenz – und das Handwerk gewinnt mit der Label-Pflicht ein aussagekräftiges Verkaufsargument. „So kann das Handwerk aus der Vorschrift einen Vorteil machen. Eine Chance, die genutzt werden sollte“, betont Herma. Die Beratungskompetenz des Fachhandwerkers bleibt natürlich auch weiterhin gefragt: Die höchste Effizienzklasse entspricht schließlich nicht unbedingt der optimalen Lösung für den Kunden.
Quelle: VdZ – Forum für Energieeffizienz in der Gebäudetechnik e.V.