Dach

Tipps zum Trockenausbau unter dem Dach

Zum Trockenausbau

Hausbau / Dach:  Sie besitzen ein Einfamilienhaus, dessen Dachgeschoss noch ein stiefmütterliches Dasein führt? Mithilfe der Trockenbauweise verwandeln Sie eine große, leerstehende Fläche in ein Wohlfühlparadies unter dem Dach – und zwar genau nach Ihren Wünschen. Wir erklären, was Sie beachten sollten.

 

Dem Himmel noch ein kleines Stückchen näher sein: So oder so ähnlich fühlt sich das Wohnen unter dem Dach an – vorausgesetzt der Dachboden ist ausgebaut und lässt sich als privates Home-Office, Kinderzimmer oder Schlafraum nutzen. Und auch, wer sich schon immer ein Wellnessparadies unter dem Dach gewünscht hat, könnte dies unter dem Dach problemlos Wirklichkeit werden lassen. Doch trotz knapper werdenden Wohnraums bieten Dachböden in Deutschland noch allerorts ungenutztes Potenzial.

Warum also nicht als Eigentümer die Chance nutzen und den Wert der eigenen Immobilie steigern? Durch die Leichtbauweise lässt sich der Wohnraum zu einem guten Preis-Leistungsverhältnis und vor allem zügig umsetzen.

Dachräume in Leichtbauweise unter dem Dach gestalten

Um Dachgeschosse zu strukturieren und zu gestalten, nutzen Fachbetriebe meistens die sogenannte Trockenbauweise. Mithilfe eines Ständerwerks aus Holz oder Metall sowie Platten aus Gipskarton oder Gipsfaserplatten lassen sich Wände ziehen, Türen einbauen, Böden oder Dachschrägen verkleiden und sogar dekorativer Stauraum schaffen. Im Bad oder in der Küche kommen spezielle feuchtraumgeeignete Materialien zum Einsatz. Auch Stromkabel oder Zu- und Abwasserleitungen, für die sonst der Wandputz aufgeschlagen werden musste, gehören der Vergangenheit an. Denn sie verstecken sich elegant hinter dem Ständerwerk. Und Mineralwolle sorgt innerhalb des Ständerwerks für zusätzlichen Schallschutz. Mithilfe des Trockenbaus entstehen je nach Vorstellung des Eigentümers individuelle Wohnräume unter dem Dach, die schnell gebaut sind und vor allem keine Trocknungszeiten benötigen.

Ein weiterer Vorteil: Auch die Statik des Gebäudes profitiert von der Leichtbauweise. Gegenüber gemauerten Wänden bringen die Materialien nur eine geringe Zusatzlast auf die vorhandene Gebäudekonstruktion.

Planung ist die halbe Miete

Wer sorgfältig plant, macht sich den späteren Umbau deutlich leichter. Das leerstehende Dachgeschoss gibt bereits einige Gegebenheiten vor, die sich nur schwer verändern lassen. Zum Beispiel die Lage der Dachflächenfenster oder Gauben, die sich häufig schon im Dachgeschoss befinden. Auch die Lage der Treppe, die Deckenhöhe oder die vorhandene Dachneigung sind wichtige Indikatoren dafür, auf welche Weise sich mögliche Räume planen lassen. Verfügt Ihr Dachgeschoss vielleicht auch über einen Kniestock? Dabei handelt es sich um den Teil der gemauerten Außenwand, der über die oberste Geschossdecke hinausgeht und im Dachgeschoss auf die Dachneigung trifft. Damit Sie planbare Wohnfläche erhalten, sollte der Kniestock mindestens 40 cm hoch sein.

Wer sich unsicher ist, holt sich von Anfang an Unterstützung beim Fachmann. Architekten haben jede Menge Erfahrung mit der Planung, der Auftragsvergabe und mit der Baubegleitung.

Wärmedämmung unter dem Dach steigert den Wohnkomfort

Bevor es an den eigentlichen Trockenausbau geht, sollten Sie sich mit der Dämmung der Dachschräge, zum Beispiel durch eine Zwischen- oder Untersparrendämmung auseinandersetzen. Gerade im Neubau werden an KfW- oder Energiesparhäuser gesetzliche Anforderungen gestellt, die unbedingt erfüllt sein müssen. Aber auch beim Altbau sorgt die Dämmung dafür, dass Sie Heizkosten sparen, einen Schallschutz erhalten und auf diese Weise die Wohnqualität gesteigert wird.

Lassen Sie Ihr Dach am besten vor dem Ausbau von einem Energieberater oder einem Fachbetrieb beurteilen. Sofern Schäden am Dachstuhl oder gar der Dacheindeckung entdeckt werden, sollten Sie diese beheben lassen, bevor Sie mit dem Ausbau beginnen. Ansonsten droht unsichtbare Feuchtigkeit, die auch die Leichtbauplatten angreifen kann.

Schräge Wände perfekt nutzen

Aufgrund der schrägen Wände steht Ihnen im Dachgeschoss naturgemäß weniger Raum zur Verfügung, der sich für das Stellen von Möbeln nutzen lässt. Die unterschiedlichen Dachformen, die Platzierung der Fenster im Dach sowie die Möglichkeit der individuellen Raumaufteilung bringen das mit sich. Häufig ein Ärgernis für Eigentümer, die Dachschrägen als verlorenen Raum beurteilen. Doch das Gegenteil ist der Fall! Tatsächlich lässt sich an den Dachschrägen besonders viel Stauraum integrieren – zum Beispiel mithilfe maßgefertigter Möbel. Zahlreiche Handwerksbetriebe fertigen Kleiderschränke, Regale oder Kommoden heute anhand der vorhandenen Raummaße so an, dass sich die Möbelstücke auf den Millimeter genau in die schrägen Raummaße unter dem Dach einfügen. Sogar ein Schornstein, der sich durch den Raum gen Dach zieht, kann auf diese Weise versteckt werden.

Die Tischlerei Dickmänken aus Rheine zum Beispiel ist Experte in Sachen maßgefertigter Möbel für das Dach. Mit ihrem Online-Programm Schrankwerk hat der Handwerksbetrieb einen 3D-Konfigurator entwickelt, mit dem die Kunden Schränke, Regale und Sideboards bequem am PC oder Tablet planen können – Farben, Oberflächen und Zubehör inklusive. Erforderlich dazu sind lediglich die Maße der Fläche, an welcher das zukünftige Möbelstück platziert werden soll.

Auch diejenigen, die eine große Fläche im Dachgeschoss mit einem flexiblen Raumteiler strukturieren wollen, machen mit einem maßgefertigten Regal nichts falsch. Auf die Deckenhöhe genau angepasst teilt das Regal einen großen Raum zwar in verschiedene Bereiche – der Raumteiler Regal ist dennoch luftiger als eine feste Wand.

Unser Tipp:

Niedrige Sofas, Betten oder Wohnzimmertische, die viel Raum nach oben lassen, sorgen für eine luftige Atmosphäre und sind ein schöner Ausgleich zum raumhohen Kleiderschrank oder Regal. Im Dachgeschoss sind übrigens vor allem Möbelstücke mit hellen Oberflächen geeignet. Sie vermitteln optisch noch mehr Weite im Raum.

Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR
Foto: Barbara42 / pixelio.de