Hausbautipps24 - Bauplanung

Der erste Sonnenschutz für Gebäude

SonnenschutzHausbau / Bauplanung:  Die ältesten Arten von Sonnenschutz für Gebäude oder Behausungen waren wohl Tierfelle und Tierhäute, die sich die Menschen vor die Eingänge und Öffnungen ihrer Behausungen bereits vor tausenden Jahren hängten. Seitdem wurde die Notwendigkeit, sich vor der Sonne und derer Wärme zu schützen, immer wichtiger. Nach wie vor ist das primäre Ziel des Sonnenschutzes, die Bewohner von Gebäuden vor Reflektionen und Blendwirkungen sowie zu starker Sonneneinstrahlung zu schützen.

Oft müssen auch die innerhalb des Gebäudes befindlichen Gegenstände vor zu starker Sonneneinstrahlung geschützt werden. Da aber gleichzeitig ein Mindestmaß an Transparenz gefordert wird, sind unter Berücksichtigung immer größerer Anteile von Glasfassaden in der heutigen Architektur innovative Lösungen gefordert.

Da reichen die heute praktizierten Lösungen von Fensterläden, Rollläden, Markisen oder Lamellen nicht mehr aus. Wir wollen uns hier mal mit einer besonderen Lösung des Sonnenschutzes mit Lochblechen beschäftigen.

Sonnenschutz für Fassaden mittels Lochblechen

Im südlichen Dänemark, in Odense sollte die Fassade der Universität SDU Süddänemark renoviert und innovativ gestaltet werden. Gleichzeitig sollten natürlich die Vorgaben und Vorschriften des dynamischen Sonnenschutzes nach der Norm EN 5050 voll eingehalten werden. Was dabei herauskam, ist sowohl eine architektonische Meisterleistung im Hinblick auf die Erfüllung der Anforderungen als auch die optische Gestaltung.

Die alte Fassade der Universität wurde auf einer Gesamtfläche von4.500 qm mit Aluminium-Lochblechen versehen, die damit der Stadt Odense ein neues Wahrzeichen verschafft hat.

Den Architekten ist es gelungen, die einzelnen Fassadenteile aus Lochblechen so anzuordnen, dass diese sich automatisch an wechselnde Lichtverhältnisse anpassen. Die gesamte Fassade besteht nunmehr aus den der eigentlichen Fassade vorgehängten beweglichen Lochblechen aus 3 Millimeter starken Aluminiumblechen, die gelocht und eloxiert wurden. Durch die Einhaltung der Norm EN 5050 hat man es geschafft, ein bestehendes Gebäude nachträglich in ein nachhaltiges und umweltfreundliches Gebäude zu verwandeln.

Die verwendeten Bleche sind dreieckig ausgebildet und weisen verschiedene und spezielle Lochdurchmesser auf. Es musste dabei ein Öffnungswinkel von 30 Grad vorhanden sein, um den optimalen Sonnenschutz bei gleichzeitiger Gewährleistung der Transparenz zu sichern. Damit hat man ein nahezu ideales Verhältnis zwischen dem Einfallslicht und der austretenden Energie geschaffen.

Für die Bewohner und Nutzer des Gebäudes mussten zudem Lichtverhältnisse geschaffen werden, die bei der Nutzung weder zu dunkle noch zu helle Empfindungen boten. Das hat man geschafft und gleichzeitig dafür gesorgt, dass der Heizaufwand im Winter nicht zu groß wird und es im Sommer nicht zu heiß wird. Genauer kann man alles unter www.architektur-welt nachlesen.

Lochbleche - welche Vorteile haben sie?

Aus der Industrie und aus der Medizintechnik sind Lochbleche schon lange bekannt. Die Architektur von heute hat sie nun auf einen ganz besonderen Schild der Gestaltung gehoben. Dabei haben Lochbleche noch den enormen Vorteil der Flexibilität. Sie sind nicht schwer und können problemlos ausgewechselt werden; es keine aufwändigen Putz- oder Steinarbeiten notwendig. Auch kosten- und arbeitsintensive Gerüste sind nicht nötig. Sie sind zudem witterungsstabil, lichtecht und korrosionsfest. Alles in allem ein ganz toller Werkstoff aus Edelstahl, Aluminium und Kunststoff, der sich aus optischen Gründen immer größerer  Beliebtheit erfreut.

Was erwartet uns beim Sonnenschutz zukünftig noch?

Was kann man für die Zukunft sagen? Wie sieht der zukünftige Sonnenschutz für Gebäude aus? Doch wie sieht der Sicht- und Sonnenschutz der Zukunft aus? Im Rahmen eines internationalen Wettbewerbs zum innovativen Sonnenschutz gewann z.B. die Berliner Studentin Hyunjeong Kim einen Preis für Ihren Forschungsbeitrag. Dieser basiert auf einer Lösung mit Ferrofluiden wobei diese Flüssigkeiten auf magnetische Felder reagiert und eine Verdunkelung je nach Wunsch innerhalb des Glases erzeugt. Wir sehen: es bleibt spannend auf diesem Sektor.

Übrigens, die EN 5050 in der neuesten Fassung ist für alle Interessierten hier nachzulesen und zu bestellen.

Quelle: Tipps24-Netzwerk-HHR
Foto: © RMIG GmbH