Dach-Check im Winter: Dämmlecks durch Schnee erkennen

Angetaute Stellen lassen sich wie folgt deuten: Klettern die Temperaturen auf über Null Grad verwandeln sich Eiskristalle in Wasser. Diese Taugrenze ist auf dem Dach an bestimmten Stellen schnell erreicht: nämlich dort, wo Wärme aus den Wohnräumen herausströmt. Sogar vom Boden sind diese abgetauten Bereiche gut zu erkennen. Die dunkle Eindeckung hebt sich hier deutlich von der rundherum weißen Dachfläche ab. Aber auch Eiszapfen kommen laut dach.de- Experten als Indikator für wärmere Zonen in Frage: Ist die Schneedecke sehr dick, schmilzt die untere Schicht und läuft als Wasser Richtung Regenrinne. Beim Kontakt mit dem kalten Vordach gefriert das Wasser erneut. Ist die Rinne einmal gefroren, läuft sie über, wodurch das Wasser zu Eiszapfen erstarrt.
Flecken in der Schneedecke oder Eiszapfen kommen also nicht von ungefähr, sondern sind Signale einer mangelhaften Dämmung oder Abdichtung. Wer diese ignoriert, riskiert mitunter folgenreiche Schäden. Denn die warme, relativ feuchtehaltige Luft strömt auf ihrem Weg nach oben direkt in die Dachkonstruktion. Weil es dort kälter ist, kondensiert der mitgeführte Wasserdampf zu flüssigem Wasser und durchnässt die Dämmung, welche daraufhin ihre Wirkung verliert. Die Folgen: Das Haus kühlt aus, die Bewohner frieren - und das, obwohl die Heizung auf Hochtouren läuft. Dies treibt ganz nebenbei auch die Heizkosten in die Höhe. Mitunter kommt es in der feuchten Konstruktion sogar zu Schimmelbefall und langfristig zur Zerstörung der Bausubstanz. Wird dies zu spät entdeckt, kommt für das Haus oft nur noch eine Sanierung in Frage.
Auf der sicheren Seite sind dagegen Bauherren, die auf ein Dämmsystem mit optimal aufeinander abgestimmten Komponenten setzen. Unabhängig vom gewählten Material sollte die wärmende Hülle stets einen U-Wert unter 0,22 besitzen. Denn je niedriger der U-Wert, umso besser der Kälteschutz und damit verbunden auch die Energieeinsparung. Doch selbst die dickste Dämmung bleibt wirkungslos, wenn Wasserdampf bei winterlichen Außentemperaturen in die kältere Dämmung eindringen kann. Um dies zu verhindern, muss unbedingt zusätzlich eine Dampfbremsfolie angebracht werden, welche die geforderte Luftdichtigkeit garantiert.
Folien mit variabler Dampfdichtigkeit, so genannte Klimamembranen, bieten dank ihrer Atmungsaktivität einen besonders guten Schutz vor Feuchteschäden - vorausgesetzt, die Membranen sind lückenlos verlegt, also dauerhaft und luftdicht verklebt. Insbesondere müssen auch die Anschlüsse von Dampfbremsen und Klimamembranen an umgebende Bauteile wie Wände, Decken und Böden sorgfältig mit geeigneten Dichtmitteln ausgeführt werden. Hier zu empfehlen sind sowohl lösungsmittelfreie pastöse Kartuschen-Dichtstoffe, als auch die neuen - schneller und sauberer verarbeitbaren - ProTape-Dichtstoffe von der Rolle. Damit gehören auch unangenehme Luftströmungen zwischen drinnen und draußen der Vergangenheit an.
Das Fazit: Ein Blick aufs eingeschneite Dach erspart möglicherweise viel Ärger - sofern man abgetaute Stellen richtig zu deuten vermag!
Quelle: Dach.de