Die Ökologie des Wasserkreislaufes ist empfindlich gestört, Dachbegrünung kann eine Lösung sein
Bauen / Ökologisches bauen: Zum einen sind es zunehmend überhitzte Städte, zum anderen machen aber auch vermehrte Starkregenereignisse, Überflutungen und die Reduzierung des Grundwasserspiegels deutschen Ballungszentren zu schaffen. Eindeutige Indizien, dass die Ökologie des Wasserkreislaufes empfindlich gestört ist – als Folge von Klimawandel und Flächenversiegelung.
An diesem Punkt kommt die Dachbegrünung ins Spiel, die Regenwasser speichert und zeitverzögert abfließen bzw. auf dem Dach verdunsten lässt. Diese Eigenschaften erzielen allerdings nur die gewünschten Effekte, wenn ausreichend Dachflächen begrünt werden und gleichzeitig der Wirkungsgrad von Dachbegrünungen hinsichtlich Wasserrückhalt und Verdunstungsleistung erhöht wird.
Viele Kommunen gehen das Thema mittlerweile aktiv an!
Ob Hamburg, Stuttgart, Frankfurt, Berlin, München, Leipzig, etc., viele Städte haben erkannt, dass Handlungsbedarf besteht und haben einschlägige Förderprogramme bereits installiert bzw. stehen kurz vor der Verabschiedung dieser. Aber auch viele Architekten und Ausführungsbetriebe der Dachbegrünungsbranche sind mittlerweile sehr an Lösungen bzw. Maßnahmen zur Milderung der Folgen des Klimawandels interessiert.
Neue Systemaufbauten bieten richtungsweisenden Lösungsansätze
Vom Regenwasser-Management auf dem Dach bis zur optimierten Kühlleistung hinsichtlich Klimaverbesserung – die zwei neuen Systemaufbauten bieten hier die richtungsweisenden Lösungsansätze.
Der Systemaufbau Retentions-Gründach vervielfacht ganz gezielt den Rückhalte-Effekt und gleicht damit Niederschlagsspitzen effektiv aus. Eine gewöhnliche Extensivbegrünung speichert zwischen 20 und 40 l/m² Wasser, eine Intensivbegrünung zwischen 50 und 100 l/m², in Einzelfällen sogar darüber.
Beim neuen Retentions-Gründach wird unterhalb des Begrünungsaufbaus ein sogenannter Abstandshalter (Spacer) verwendet. Die Höhe der Spacer ist variabel wählbar. So ermöglicht z. B. ein 10 cm hoher Spacer eine zusätzliche Regenwasser-Speicherung von rund 80 l/m² – gefälleloses Flachdach mit entsprechender Baustatik natürlich vorausgesetzt. Dieses Wasser fließt dann über ein Drossel-Element, das im Gully verankert ist, langsam in einem definierten Zeitraum (zwischen 24 Stunden und mehreren Tagen) in die Kanalisation ab.
Damit dies auch dauerhaft einwandfrei funktioniert, liegen Gully samt Drossel-Element geschützt innerhalb des Kontrollschachts, dessen Feinschlitzung das Einschwemmen von Fremdstoffen verhindert.
Der über dem Spacer liegende Begrünungsaufbau stellt nun alle für das Funktionieren der Dachbegrünung wichtigen Aspekte sicher, wie Luft-Wasser-Haushalt im Wurzelraum, Dränage und Wasserspeicherung für die Pflanzen. So sind alle Dachbegrünungs- und Nutzungsformen möglich, auch Geh- und Fahrbeläge.
Gegen die Aufheizung der Städte
Der Systemaufbau Klima-Gründach hingegen wurde entwickelt, um der Aufheizung der Städte entgegenzuwirken. Denn durch die Versiegelung unserer Städte wird die globale Einstrahlung anders umgesetzt. Auf versiegelten Flächen kann sie nicht mehr als Motor für Pflanzenwachstum und somit auch kaum für kühlende Verdunstung genutzt werden. Dies bedeutet, dass sehr viel mehr Wärmestrahlung die Städte aufheizt und als städtische Wärmeinsel das Wohlbefinden negativ beeinflusst. Zusätzlich sorgt ein erhöhter Anteil an sensibler, also fühlbarer Wärme, dafür, dass der Aufenthalt unbehaglich wird.
Deshalb ist der Systemaufbau Klima-Gründach auf eine maximale Verdunstung ausgelegt, welche – insbesondere in trockenen, heißen Perioden – aktiv zur Stadtklimatisierung beitragen kann.
Erreicht wird diese sehr hohe Verdunstungsleistung durch eine speziell dafür entwickelte Pflanzengemeinschaft in Kombination mit einer bedarfsgerechten Bewässerung, die durchaus auch mittels Grauwasser erfolgen kann. Denn dies war die Maßgabe bei der Entwicklung der Pflanzengemeinschaft, die im Rahmen eines DBU-Forschungsprojektes realisiert wurde.
Der Systemaufbau Klima-Gründach kann auf Dächern von 0 bis zu 5° Gefälle realisert werden. Steht die 0° Neigung, ist auch eine Kombination beider Systeme denkbar.
Quelle: ZinCo GmbH
Foto: © 2016 ZinCo GmbH