Holzhaus

Fachwerkhäuser - Alte Bauweise wieder im Trend

Alte Bauweise

Hausbau / Holzhaus:  Das Errichten eines Fachwerkhauses galt im 18. und 19. Jahrhundert als eine Kunst für sich. Viele der kunstvollen Bauwerke zieren heute noch viele Altstädte. In vielen dieser Städte finden sich Fachwerkhäuser aus noch früheren Jahrhunderten. Diese Art des Hausbaus wurde natürlich auf die Moderne übertragen und gehört heute zu den angesagtesten Bauweisen, die es gibt.

 

In der heutigen Zeit spricht man allerdings nicht mehr vom Fachwerkhaus, sondern von der Holzskelettbauweise. Auch wird nicht mehr mit Lehm gearbeitet und auch die Bauformen sind heute andere – gerne wird hier mit Glaseinsätzen für moderne Wintergärten oder / und Sonnenterrassen gearbeitet.

Glas ersetzt Lehm

Die grundsätzlichen Charakteristiken jener Fachwerkhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert sind aber auch in der modernen Bauweise zu finden. Den altehrwürdigen Charme jener Fachwerkhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert mit dunkel gestrichenen Holzbalken, die ein bisschen schief sind und den Lehmsteinen zwischendrin, haben die modernen Häuser in Holzskelettbauweise zwar nicht. Dennoch wird unter Anwendung der altbewährten Holzskelettbauweise ein homogenes Ganzes geschaffen. Und zwar durch den Einsatz von modernen Baumaterialien wie Glas. Das heißt, zwischen die Holzbalken werden teils riesige Glasfassaden gesetzt. Zwischendrin finden sich auch Abschnitte aus Holz und Stein. Und noch einen Unterschied gibt es zu de altbekannten Fachwerkhäusern aus dem 18. und 19. Jahrhundert - die Balken sind nicht dunkel gestrichen, sondern weiß oder cremefarben.

Die Wiener Sprosse

Eine sehr große Rolle bei der Gestaltung der modernen Fachwerkhäuser spielen die Fenster. Wie bei den Fachwerkhäusern aus dem 18. und 19. Jahrhundert findet man an den modernen Fachwerkhäusern Sprossenfenster. Anders als in den historischen Fachwerkhäusern zieht es allerdings in den modernen Fachwerkhäusern nicht durchs Fenster. Denn hier zum Einsatz kommt als Sprossenfenster mit die Wiener Sprosse. Aus der Ferne sieht die Optik dieser Fenster so aus, als würde es sich um echte gläserne Sprossen handeln. Doch die Wiener Sprosse besteht beidseitig aus mit Isolierglas aufgesiegelten Holzsprossen. Im Scheibenzwischenraum befindet sich ein Abstandshalter. Holzfensterrahmen hat ein modernes Fachwerkhaus natürlich auch.

Individualität ist möglich

Während sich die Fachwerkhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert oder früheren Jahrhunderten von der Konstruktion sehr ähneln und sogar die Einteilung der Zimmer ähnlich ist, ist bei modernen Fachwerkhäusern sehr viel Individualität möglich. Die Gestaltungsform des Holzskeletts kann den individuellen Wünschen und Bedürfnissen des Bauherrn angepasst werden. Giebel und Türmchen, wie man sie auch bei alten Fachwerkhäusern aus früheren Jahrhunderten finden kann, können bei der Planung ebenfalls berücksichtigt werden. Und selbst ein Carport oder eine Garage kann in das Holzskelett integriert und entsprechend ausgestaltet werden.

Alt bewährt - neu entdeckt

Der Trend wieder Fachwerkhäuser zu bauen, hält nun schon einige Jahre an. Der Grund findet sich im Bestreben vieler Menschen Altbewährtes oder Altbekanntes wieder aufleben zu lassen. Denn viele erkennen, dass ein Fachwerkhaus seinen ganz persönlichen Charme haben kann. Dennoch sind die Ansprüche an den Komfort gestiegen. Diesem wird dadurch Rechnung getragen, dass individuelle Wünsche und Vorstellungen dank der modernen Holzskelettbauweise ohne Probleme umgesetzt werden können. Der Trend trägt auch dazu bei, dass gekonnt alte deutsche Bautradition mit modernen Materialien verbunden werden kann.

Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR
Fotos: Pixabay / CCO Public Domain / johansenaue