Bauen, aber wie?

Bauen, aber wie?Architekt, Fertighausanbieter oder Bauträger?

Hausbau / Bauweise:  Es gibt viele Möglichkeiten, sein Traumhaus zu errichten: individuelle Planung und schrittweise Entwicklung mit dem Architekten, der Erwerb eines bewährten Standardprodukts vom Fertighausanbieter oder die schlüsselfertige Immobilie vom Bauträger. „Ob, wie und besonders mit wem sich das Bauvorhaben am besten realisieren lässt, darüber entscheiden vor allem die persönlichen Vorstellungen“, erklären die Experten der Landesbausparkassen (LBS) und geben Tipps, was Bauherren bei ihrer Entscheidung bezüglich der Bauweise berücksichtigen sollten.

Grundsätzlich gilt: Ohne Grundstück beschränkt sich die Auswahl auf einen Bauträger, denn hier gibt es das Grundstück mit Haus „im Paket“. Wer bereits ein eigenes Fleckchen Erde besitzt, kann dagegen frei entscheiden. Das eigene Heim nach individuellen Wünschen umsetzen, schnell und sicher die Bauphase abschließen und eine unkomplizierte Abwicklung – das möchten alle künftigen Hausbesitzer.

Architektenhaus: individueller Klassiker mit Zeitbedarf


Auf dem eigenen Grundstück ist das Bauen mit dem Baupartner Architekt der „klassische“ Weg. Dieser entwirft das Haus und setzt die Wünsche des Bauherrn in einem festgelegten Zeit- und Kostenrahmen um. Der Architekt steht dem Hausbauer bei dieser Bauweise gleichzeitig als unabhängiger Berater während der gesamten Bauphase zur Seite. Individualität und Exklusivität eines Architektenhauses haben ihre Unwägbarkeiten. Die Planung ist zeitintensiv und der tatsächliche Preis des Hauses steht meist erst fest, wenn das Bauvorhaben ausgeschrieben ist und die Handwerksunternehmen die Zuschläge für den Hausbau erhalten haben. Und selbst dann können sich die Kosten noch ändern.

Fertighaus: schnell, günstig, vorab vergleichbar


Fertighäuser entstehen aus einzelnen Elementen, die auf der Baustelle nur noch zusammengefügt werden. Diese Bauweise hat einen besonderen Vorteil. Auf Grund der kurzen Bauzeit kann der Einzug ins eigene Heim schnell erfolgen. Außerdem können Bauherren ihr künftiges Fertighaus vorab meist in Musterhaussiedlungen besichtigen und Ausstattung sowie Angebote vergleichen, denn in der Regel gelten Festpreise. „What you see is what you get“ – doch nicht alles ist automatisch im Preis enthalten. „Erwerber sollten deshalb vor Vertragsschluss eine umfassende Baubeschreibung für ihren Hausbau einfordern, die alle technischen Details und gewünschten Leistungsmerkmale festlegt“, empfehlen die LBS-Experten. Werden Gebäude z. B. „ab Bodenplatte“ angeboten, muss sich der Bauherr selbst um Einrichtung und Einmessung der Baustelle, den Bau der Bodenplatte oder des Kellers kümmern – das kann erhebliche Zusatzkosten für den Hausbau bedeuten.

Bauträger: alles aus einer Hand


Eine alternative Bauweise für alle, die keinen eigenen Grund und Boden besitzen, ist das Bauen mit einem Bauträger. Der Bauträger kann ein Generalunternehmer, ein Bauunternehmer oder ein Maurermeister sein. Denn dieser verkauft immer das Gesamtobjekt, also Grundstück mit Haus. Der Bauträger kümmert sich um alle Schnittstellen und Details während des gesamten Bauvorhabens und ist alleiniger Ansprechpartner für den Käufer. Wer sein Eigenheim vom Bauträger kauft, ist lediglich Erwerber und nicht Bauherr. „Das bedeutet weniger Arbeit, aber auch weniger Einflussmöglichkeiten bei der Planung des Hauses. Mit welchen Handwerksunternehmen gebaut wird, entscheidet allein der Bauträger und auch die Kosten sind weniger transparent“, betont Peter Burk vom Institut Bauen und Wohnen aus Freiburg.

Ob Architekt, Fertighausanbieter oder Bauträger – Erwerber sollten grundsätzlich den Bau- und Kaufvertrag sowie die Baubeschreibung durch einen Fachanwalt bzw. einen Gutachter prüfen lassen. Schließlich ist der Erwerb der eigenen vier Wände meist die größte Investition im Leben. Die LBS-Experten erklären: „Fundament und Finanzierung des Eigenheims müssen solide sein. Für letzteres sorgt ein Bausparvertrag. Damit sichert sich der Sparer bereits bei Vertragsschluss das zinsgünstige Bauspardarlehen zu festen Konditionen.“

Quelle: lbs.de