Faszinierender Baustoff Lichtbeton
Baustoffe / Bauteile: Architekten und Bauherren sind gleichermaßen begeistert vom Baustoff Lichtbeton. Der Name an sich ist schon ein Widerspruch in sich: massiver Beton und Licht, also Helligkeit, wie passt das zusammen? Die scheinbare Aufhebung von Massivität und Leichtigkeit bewirkt die magische Außenwirkung von Lichtbeton. Man unterscheidet zwei Arten von Lichtbeton, den transluzenten Lichtbeton und den lichtdurchlässigen Beton.
Wirkungsprinzip
Bei einem transluzenten Beton wird mit tausenden feiner, eingebetteter Licht leitender Fasern das Licht einer natürlichen oder künstlichen Lichtquelle durch Bauteile beliebiger Dicke transportiert. Die so entstandenen Lichtbetonelemente können beim Hausbau an Fassaden, Möbeln, Wänden oder Fußböden eingesetzt werden und beginnen faszinierend von innen heraus zu leuchten und zu strahlen. Das weiche Licht bahnt sich seinen Weg durch massiven Beton und schafft neue, sensationelle Effekte in Räumen und bei Objekten.
Herstellung
Bei der Herstellung von Licht- oder lichtdurchlässigem Beton werden tausende von Licht leitenden optischen Glasfasern nebeneinander auf einem Boden aus Feinbeton angeordnet. Da die Glasfasern nur einen geringen Durchmesser haben, verbinden sie sich mit dem Beton und bilden quasi einen neuen Baustoff, dessen Oberfläche immer noch wie homogener Betons aussieht.
Allerdings transportieren die Glasfasern das Licht durch den Beton, sodass scharfe Schatten sichtbar werden. Setzt man eine Lichtquelle hinter die Betonwand, beginnt diese zu leuchten. Dadurch entsteht eine transluzente Optik und man hat den Eindruck, dass der Lichtbeton beginnt, von innen heraus zu leuchten.
Häufig kommen Lichtbetonplatten zum Einsatz, die auf einer flachen Lichttechnik auf LED-Basis beruhen und die Lichtbetonplatten zum Strahlen bringen. Die Dicke eines solchen LED-Panels beträgt je nach Anwendungsgebiet 8-15 mm. Durch die Verwendung der energiesparenden LED-Technik ist der Stromverbrauch extrem niedrig. Neben den weißen LEDs können auch dreifarbige RGB-Chips eingesetzt werden. Mittels entsprechender Software können dann verschiedene Lichtszenarien von statischen Farben bis hin zu bewegten Farbspielen, sogar mit der passenden Musik produziert werden.
Anwendungsbereiche
Architekten, Designer und Lichtkünstler können sich mit dem Baustoff Lichtbeton kreativ austoben. Die Verschmelzung von hochwertigem Baumaterial und effektvollen Lichteffekten kann zur künstlerischen Herausforderung werden.
Lichtbeton ist sehr robust und absolut unempfindlich gegen Witterungseinflüsse, genau wie anderer Naturstein auch. Deshalb eignet er sich für den Innen- und Außenbereich, für Innen- und Außenwände, für Fußböden, Möbel und Accessoires.
Lichtbeton wird in Form von Platten verarbeitet wird und so für die Herstellung von Wandverkleidungen, Fassaden, Fußböden oder Möbeln eingesetzt. Technisch gesehen funktionieren die Bodenplatten genauso wie Wandverkleidungen für Innenwände und Fassaden.
Man kann mit dem Lichtbeton faszinierend leuchtende, transluzente und dennoch massive Sichtschutzwände, Raumteiler und dekorative Wandverkleidungen herstellen. Weitere interessante Anwendungen sind leuchtende Treppen, farbig strahlende Küchen-Arbeitsplatten, von innen beleuchtete Vitrinen und Regale und exklusive Waschtischplatten im Badezimmer. Bei der Gestaltung von Fassaden, Terrassen oder Zufahrten können außergewöhnliche Licht-, Schatten- und Farbspiele inszeniert werden.
Eine Lichtbetonfassade hat Elemente, die meist 0,5 Meter lang und 1,50 Meter breit sind und bei Helligkeit wie ein unspektakuläres Gebäude aus Betonsteinen, Glas und Aluminium aussehen. Mit einbrechender Dunkelheit entwickelt sich die Fassade jedoch zu einer interaktiven Lichtbetonfassade mit diversen und einzigartigen Farb-Effekten und Möglichkeiten.
Lichtsteuerung via App
In jeder Lichtbeton-Platte können über 16 Millionen Farben individuell beleuchtbar, unabhängig von allen anderen Lichtbetonplatten geschaltet werden. Die Technik dafür basiert auf flachen Lichtpaneels auf LED-Basis mit bis zu 20.000 installierten, hocheffizienten LEDs. Die LED-Paneele mit den dreifarbigen RGB-Chips werden über eine DMX-Steuerung programmiert.
Mit Hilfe einer App kann die Fassade von überall aus angesteuert und individuelle Lichtszenarien geschaltet werden. Im Gegensatz zu den bekannten Media-Fassaden sind die Lichtquellen nicht sichtbar, sondern als Einheit im hinterlüfteten Zwischenraum der Betonwerksteinfassade leicht zugänglich installiert.
Lichtbeton als Bodenbelag
Durch die Verwendung von Lichtbeton als lichtdurchlässiger Bodenbelag werden völlig neue Raumkonzepte ermöglicht. Bei ausgeschalteter Beleuchtung sieht die Lichtbetonoberfläche wie eine normale Natursteinoberfläche aus. Wird jedoch die Beleuchtung eingeschaltet, erstrahlt sie in intensiver Pracht. Durch den Strahlungswinkel der Glasfasern erscheinen dem Betrachter die Lichtbetonplatten direkt unter ihm besonders hell; je weiter die Lichtbetonplatten vom Betrachter entfernten sind, umso schwächer wird ihre Beleuchtung wahrgenommen.
Im Unterschied zu einer Wandverkleidung aus Lichtbeton muss bei der Anwendung als Fußboden eine teilweise recht erhebliche Last ausgehalten werden. Daher werden Bodenplatten in 30 bis 40 mm Dicke verarbeitet und das Plattenformat ist auf maximal 60 x 60 cm beschränkt. Die Unterkonstruktion ist so gestaltet, dass die Lichtbeton-Bodenplatten am Rand aufliegen oder bei Verwendung von Flachlichttechnik vollflächig auf dem Betonboden aufliegen.
Lichtdurchlässiger Beton
Im Gegensatz zum Lichtbeton wird lichtdurchlässiger Beton aus feinkörnigem Beton und Glasfasermatten hergestellt. Diese werden schichtweise in vorgefertigten Formen gegossen. Da der Anteil der Glasfasern gering (um 4%) ist und diese ja einen minimalen Durchmesser von 2 Mikrometer bis 2 Millimeter aufweisen, ändert sich nichts an der Stabilität des Betons. Je mehr optische Fasern eingefügt werden, desto transparenter wird der Beton. Die annähernd verlustfreie Lichtleitung durch die optischen Fasern gewährleistet selbst bei größeren Wanddicken, dass man Licht, Schatten oder sogar Farben zu sehen bekommt.
Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR
Foto: Lucem.com