Vom Start weg auf gutem Fundament
Hausbau / Bauplanung: Der Immobilienmarkt in Deutschland ist von zwei Entwicklungen geprägt: einerseits die außergewöhnlich niedrigen Baudarlehenszinsen, andererseits die teilweise exorbitanten Preissteigerungen bei Immobilien. Im Ergebnis stellt die Entscheidung, ein Eigenheim zu bauen, für die meisten Bauherren trotz Niedrigzins eine regelmäßige hohe finanzielle Belastung über viele Jahre hinweg dar. Der Start in ein solches Projekt ist enorm wichtig - angefangen bei der Bedarfsanalyse und der Wahl des Baupartners.
Bedarfsanalyse: Gegenüberstellung von Wunsch und Wirklichkeit
Im ersten Schritt gilt es, eine prinzipielle Gegenüberstellung von Wunsch und machbarer Wirklichkeit vorzunehmen. "Ziel ist es, eine Idee davon zu bekommen, welche Ausstattung man sich leisten kann und wie viel Wohnfläche es tatsächlich sein muss. Benötige ich unbedingt einen Keller und wie energieeffizient soll mein Haus sein?", betont Florian Haas, Finanzexperte und Vorstand der Schutzgemeinschaft für Baufinanzierende. Wichtig sei es, dass die monatlichen Belastungen nicht zu hoch angesetzt würden. Auch bei der Eigenleistung würden der tatsächliche finanzielle und zeitliche Aufwand und die benötigte Erfahrung oft unterschätzt. "Recherchen nach Fördermitteln, etwa der KfW-Bank, lohnen sich und helfen, bares Geld zu sparen", so Haas.
Bonitätsprüfung des Bauträgers als Herausforderung
Nach Bedarfsanalyse und Klärung der Finanzierung folgt die Auswahl des Baupartners. "Den Bauträger richtig zu bewerten, ist eine große Herausforderung für jeden Bauherren", meint Florian Haas. Auch wenn das Preis-Leistungs-Verhältnis zu stimmen scheine, sollte man vor Vertragsabschluss die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Bauunternehmers sowie dessen Qualität und Zuverlässigkeit überprüfen. Am besten sei es, wenn der Bauträger eine Baufertigstellungsbürgschaft bei seiner Hausbank stellen könne. "Diese Bürgschaften garantieren dem Bauherren, dass die Bank für die Fertigstellung des Hauses aufkommt, sollte das Unternehmen Insolvenz anmelden müssen", so Haas.
Alternativ zu einer Bürgschaft könne man mit dem Bauträger auch den Abschluss einer Baufertigstellungsversicherung vereinbaren. Diese wäre zwar ein weiterer Kostenfaktor, kommt jedoch der Bauträger seinen Bauverpflichtungen, etwa aus Gründen einer Insolvenz, nicht nach, sei diese Versicherung die einzige wirksame Absicherung. Denn in der Regel reichen die dem Bauherren gesetzlich zustehenden Sicherheitseinbehalte nicht für die entstehenden Mehrkosten im Rahmen der Restfertigstellung aus.
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