Wege und Zäune

Vorteile von Kies und Splitt bei der Gartengestaltung

Außenanlagen / Wege & Zäune:  Bei einem Spaziergang durch die Stadt sehen wir immer mehr Steingärten, die Grünflächen vor oder hinter dem Haus ersetzen oder ergänzen. Die Beete aus Kies oder Splitt lockern die Areale auf, die eigentlich gepflastert wären, und machen die Bereiche pflegeleichter, um deren flächendeckende Bepflanzung wir uns sonst kümmern müssten. Lohnt sich der dekorative Steinbelag oder bleiben wir doch lieber bei Beeten und Pflanzen?

 

Kies oder Splitt – Wo ist der Unterschied?

Zierkies und -splitt sind abgerundete oder scharfkantige Steine, die als Dekorationselement in Gärten und Vorgärten genutzt werden. In der Regel haben sie dabei auch einen funktionellen Zweck, wie das Bilden eines Gehwegs oder das Abdecken eines Beetes, um es pflegeleichter zu machen. Die Steine werden in verschiedenen Helligkeiten und Farben sowie Größen zusammengestellt.
So gekauft kann man sie variabel zu jeglicher Form aufschütten. Dafür bedarf es nur einer stabilisierenden Unterkonstruktion mit Gitter- oder Wabenform. So wird verhindert, dass die Steine bei einem feuchten Boden einsacken.

Zierkies

Zierkies besteht aus Steinen, die aus dem Sediment von fließenden Gewässern entnommen wurden. Durch die Bewegung und Reibung werden die Steine abgeschliffen und glatt abgerundet. Neben naturbelassenen Varianten gibt es auch solche, die maschinell abgerundet wurden. Die Steine werden gesammelt und auf verschiedene Größen sortiert:

1. Grobkies: 20 mm bis 63 mm
2. Mittelkies: 6,3 mm bis 20 mm
3. Feinkies: 2 mm bis 6,3 mm

Durch die runde Form sind sie vor allem als große Steine ein akzentuierender Blickfang. Durch die Abrundungen schließen sich die Lücken zwischen ihnen weniger und verkanten sich nicht. Deshalb stehen Gartenmöbel mit Tisch- oder Stuhlbeinen weniger stabil. Sie sind allerdings angenehmer für Barfußläufer. Die kleineren Steine sind zudem eher in Gefahr, durch Schuhe oder Geräte wie Laubsauger vertragen zu werden.

Dunkler Kies heizt sich in der Sonne schnell auf. Heller Kies ist dafür anfälliger für sichtbare Verunreinigungen wie Moose oder Algen. Das Gleiche gilt grundsätzlich auch für Splitt.

Ziersplitt

Ziersplitt besteht aus industriell hergestellten Bruchsteinen in verschiedenen Größen. Durch das Brechen der Steine entstehen schärfere Ecken und Kanten, die etwas natürlicher wirken als die glatten Kiesel. Der Splitt kann aus verschiedenen Gesteinen hergestellt werden.

Basaltsplitt besteht aus Vulkanstein. Daher stammen seine dunkle Farbe und die besondere Härte. Mit ihm schaffen wir optisch schöne Kontraste. Er eignet sich besonders gut für Flächen, die auch starker Belastung ausgesetzt werden. Das betrifft Parkplätze oder Einfahrten, die das Gewicht eines Autos tragen müssen.

Hellere Splitt-Steine, zum Beispiel aus Kalkstein, heizen sich dafür weniger auf und werden wegen ihrer Optik gerne für asiatische oder moderne Gärten genutzt. Durch die enger geschlossenen Lücken bei kleinem Splitt können sich schneller Erdschichten darin ablagern. Deshalb muss man bei ihnen gut gegen Unkraut vorarbeiten.

Wer Kalkstein- oder Basaltsplitt kaufen möchte, muss beachten, wie groß die Körnung des Splitts ist und dick die Steinschicht werden soll. Auf den einzelnen Packungen ist angegeben, wie viele Kilogramm pro Kubikmeter ausreichen, um einen Quadratmeter in der entsprechenden Schichtdicke abzudecken. Für eine 5 cm hohe Schicht mit der Standardkörnung von 8 bis 16 mm liegt der Verbrauch bei ± 75 kg / 0,05m3 pro m2.

Vorteile von Kies oder Splitt im Garten

Eine Schicht aus Kies oder Splitt ist auch für Laien leicht zu verlegen. Das bietet sich vor allem aktuell an, da aufgrund der Pandemie noch immer lange Wartezeiten für Handwerker und Co. bestehen. Im Gegensatz zu dem Verlegen von Terrassenplatten oder der dauerhaften Pflege von bewachsenen Grünflächen entsteht durch die Ziersteinschicht weniger Aufwand.

Weniger Unkraut

Vor allem in Kombination mit der richtigen Basis können Zierkies und -splitt das Wachsen von Unkraut verhindern. Eine PPX-Folie oder Unkrautvlies und eine Schichthöhe von mindestens 5 cm helfen dabei, zu verhindern, dass sich Unkraut und Flugsamen verankern können. Kommt es doch zum Wuchs, lässt sich das vereinzelte Grün leicht jäten.

Moderne Gartengestaltung

Das Aufschütten der Steine macht es leicht, sich variabel an die gewünschte Form anzupassen. Deshalb kann man sie für jeden Garten nutzen und ihm nach Belieben eine moderne oder natürlichere Optik verleihen. Größere Kieselsteine wirken eher naturbelassen. Splitschichten aus kleineren Steinen wirken dafür sauber und modern.

Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Für die besonders abenteuerlichen Gartenbesitzer sind Trends entstanden, wie das Mischen von kleinkörnigem Splitt mit nachleuchtenden Aggregaten und Polyurethan-Harz, mit dem eine befestigte Steinschicht ausgegossen werden kann. Nach dem Aushärten nehmen die Aggregate das Sonnenlicht auf und geben in der Dunkelheit Licht ab.

Kostengünstig

Das Verlegen von Terrassenplatten mit Material- und Arbeitskosten liegt im Durchschnitt bei 70 € bis 140 € pro m2. Betonplatten sind dabei günstiger als Natursteinplatten. Die Materialkosten liegen zwischen 20 € bis 80 € pro m2. Für Ziersplit oder -kies zahlt man dafür rund 16 € pro m2 und hat einen weniger aufwendigen Aufbau.

Natürliches Bild

Im Gegensatz zu Pflaster oder Platten fügt sich eine Steinschicht natürlicher in das Gartenbild ein. Das liegt nicht nur daran, dass man ihre Form anpassen kann. Durch die einzelnen Steine wirkt die Fläche aufgelockerter und natürlicher als üblicher Terrassenboden.

Fazit:

Steingärten sind manchmal in Verruf im Vergleich zu einem Grüngarten kalt zu wirken. Dafür sind sie die ideale, preisgünstige Lösung für die Menschen, die eine Bepflasterung lieblos finden, aber keine Zeit für eine intensive Gartenpflege haben. Ob der Ziersplit oder -kies nun lieblos wirkt, liegt in der Hand des Besitzers. Er kann hier seiner Kreativität freien Lauf lassen und die Naturprodukte zu einem dekorativen und funktionalen Blickfang machen. Auch für Pflanzen ist darin noch Platz, während die Flächen zwischen ihnen vor Unkraut geschützt werden.

Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR
Foto: Pixabay / CCO Public Domain / Mylene2401