Oleander, olè, mit vielen vielen Sorten!

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Mit südländischem Charme und ungeahnter Vielfalt inszeniert der vielseitige Strauch ein temperamentvolles Blütenfestival
Garten / Pflanzen: Wenn es die Kübelpflanze gibt, dann ist es der Oleander. Traditionell schmückt er bei uns historische Gebäude und in Weinbaugebieten die Höfe. Und fast immer ist es ein wüchsiger, doppelt oder gefüllt blühender, rosa Oleander; weiße und rote Blüten sind selten.

Für die meisten Pflanzenfreunde bleiben solche Oleander ein Traum, weil ausreichend große Winterquartiere fehlen. Aber es gibt auch Sorten, die für Balkone geeignet sind und sich durchaus in Blütenreichtum und –größe mit den starkwüchsigen Verwandten messen können. Die Farbskala der schwachwüchsigen Oleander-Sorten ist beachtlich. Die Blüten können einfach, doppelt oder gefüllt sein, viele Sorten duften. Allerdings wurden sie allesamt für südliche Länder und trockene Sommer gezüchtet. Unsere oft feuchtkalte Witterung lieben sie nicht. Diese Oleandersorten werden krank, wenn man sie nicht richtig behandelt.

Am Naturstandort begleiten Oleander Bäche, die nur nach der Schneeschmelze und starken Regen Wasser führen, im Boden aber auch im Sommer Wasservorräte besitzen. Hier stehen die Pflanzen exponiert, windig, in voller Sonne; nach Niederschlägen trocknen sie schnell ab. Der Untergrund ist fast immer Kalkstein, Humus wird von der Wasserflut fortgespült.

Gute Blumenerde kann keine gute Oleandererde sein.

In Gefäße daher sandige Kakteenerde, tonhaltige Substrate, Blähton und Lavagrus füllen. Im Untersetzer darf immer Wasser stehen, und zwar möglichst hartes Leitungswasser. Für die Düngung gilt: Im April 3-4 Gramm Dauerdünger pro Liter Topfvolumen auf den Ballen des Oleanders streuen und mit Erde abdecken. Blumendünger allenfalls mit hohem Kaligehalt verwenden. Stickstoff geht ins Laub und zu Lasten der Statik: Die Triebe fallen um.

Wenn es ihm rundum gut geht, baut der Oleander in alten Blättern Stoffe ab, um sie dem Neuantrieb zur Verfügung zu stellen. Das ist temperaturabhängig. Weshalb nach einigen Nächten mit „Biergarten-Temperaturen“ schlagartig viele Blätter abfallen. Aber nur alte, als Zeichen von höchster Aktivität. Das ist keine Krankheit! Echte Oleanderkrankheiten sind Pilzbefall (Ascochyta) mit absterbenden Trieben und der an Blüten, Blättern und Trieben wuchernde Oleanderkrebs.

Kranke Teile des Oleanders herausschneiden!

Trockenfäule befällt vor allem empfindliche Sorten, wenn in den Blüten sowie Blatt- und Triebachseln Wasser steht. Ein vor Regen geschützter Platz ist wie eine Lebensversicherung. Daher Oleander nie abduschen.

Um Oleander-Büsche kompakt zu halten, jährlich einen oder mehrere ältere Zweige bis auf 10-20 cm über dem Boden zurückschneiden. Die beste Zeit dafür ist der Hochsommer; die zweitbeste im Frühjahr beim zeitigen Ausräumen. Beim Einräumen ins kühle, gerade frostfreie Winterquartier den Oleander nicht stutzen; Wunden verheilen hier nicht mehr. Von alten Blütenständen nur Samenansätze entfernen. Der Rest öffnet sich im Frühjahr. Im warmen Wintergarten und sogar im ausreichend hellen Wohnzimmer kann man ganzjährig blühende Oleander haben. Nahezu unvermeidbar ist dort – wie auch im zu warmen Winterquartier – Schildlaus- und Spinnmilbenbefall, gegen den man jedoch mit geeigneten Spritzmitteln oder Nützlingen vorgehen kann.

Oleanderbäumchen sparen Platz und sind ganz leicht zu ziehen

Straff aufrecht und dicktriebig wachsende Sorten des Oleanders (Empfehlung siehe unten) eignen sich gut, um Bäumchen zu ziehen. Sie bilden einen selbsttragenden, starken Stamm. An ihm werden die überzähligen Triebe abgeschnitten (und als Stecklinge verwendet, siehe unten). Eine Stütze sorgt dafür, daß der junge Stamm aufrecht wächst. Zum Kronenaufbau Mittel- und Seitentriebe fortlaufend entspitzen. Noch andere Hochstämmchen sehen sie hier.

Oleander ganz nach Wunsch

Starkwüchsige Sorten des Oleanders (Zuwachs jährlich über 60 cm)
einfache Blüten, lachsfarben: `Dr. Ragionieri`; rosa: `Belle Helene` (sehr buschig), `Pink Beauty`, `Virginie`; rosa-lila: `Magaly`; doppelte Blüten, aprikosenfarben: `Rosario`; rosa: `Madame Allen`

Schwachwüchsige Sorten des Oleanders (jährlicher Zuwachs bis 45 cm)
Einfache Blüten, aprikosenfarben: `Madame Leon Blum`, `Soleil Levant`, `Souvenir Emma Schneider` (sehr buschig); elfenbein: `Angiolo Pucci`; rosa: `Marie Mauron`, `Rosa Bartolini`, `Rosita`, `Rosy Rey`; rot: `Emile Sahut`, `Papa Gambetta`; weiß: `Mont Blanc`; doppelte Blüten, lachsfarben: `Provence`; magenta: `Rosèe du Ventoux` (sehr buschig); rosa: `Spendens Giganteum`; rot: `Professeur Granel` (sehr große Blätter)

Oleander-Sorten für den Balkon und kleine Terrassen (Zuwachs unter 40 cm)
Einfache Blüten, gelb: `Isle of Capri` (sehr buschig); lachsfarben: `Petite Salomon`; rosa: `Minouche` (sehr buschig), `Maurin des Maures` (sehr buschig); doppelte Blüten, rot: `Tamourè`

Für Stämmchen geeignete Oleander
Einfache Blüten, lachsfarben: `Dr. Ragionieri`; rosa: `Pink Beauty`, `Virginie`; rosalila: `Magaly`; doppelte Blüten, aprikosenfarben: `Rosario`; rosa: `Louis Garten Pflanzen weisser Oleander (zum vergroessern klicken)

Garten Pflanzen weisser Oleander (zum vergroessern klicken)

Pouget`, `Madame Allen`, `Splendens Giganteum`; rot: `Professeur Granel`; weiß: `Soeur Agnes`

Oleander läßt sich leicht aus Stecklingen vermehren

Geeignet sind Zweigstücke und Triebspitzen. Bei verholzten Stecklingen dauert die Bewurzelung länger (evtl. durch Bewurzelungshormone beschleunigen); dafür ist dann der Oleander eher fertig. Schnell bewurzelnde weiche Triebe sind anfälliger gegen Fäulnis. Gesteckt wird in sandige, leicht feuchte Erde. Bodentemperatur und Luftfeuchtigkeit sollten nicht zu hoch sein.

Oleanderblüten können betörend duften

Duftsorten mit einfachen Blüten, rosa: `Alsace`, `Emilie`, `Grandiflorum`, `Hardy Pink`, `Magaly`, `Margaritha`, `Rosita`; rot: `Emile Sahut`; `Hardy Red`; `Italia`, `J. R.`; weiß: `Mont Blanc`; mit doppelten Blüten, aprikosenfarben: `Rosario`; `Roseum Plenum` (stark duftend); gelb: `Luteum Plenum` (stark duftend); lachsfarben: `Provence` (starker Duft); magenta: `Rosèe du Ventoux`; rosa: `Louis Pouget` (starker Duft); rot: `Gèant des Batailles` (starker Duft); `Tamourè` (starker Duft); weiß: `Soeur Agnes` (starker Duft)

Und jetzt mein persönlicher Favorit

Der Oleander `Maravenne` (oder `Petite Red` genannt) findet auch auf kleinen Terrassen und Balkonen als Topfpflanze genügend Platz. Er hat einen jährlichen Zuwachs von maximal 35 cm, ist sehr buschig und vor allem regenfest. Unermüdlich öffnet er 4 cm breite, einfache, kaminrote Blüten: bis zu 30 Stück pro Blütenstand.

Mehr Informationen über den Oleander hier.

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Viel Spaß dabei!
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Text: UE-InRu / hausbautipps24.de