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Garten im Herbst

Heide zeigt jetzt was sie kann

Schluss mit biederen Heide-Töpfen! Die filigranen Blüher werfen sich jetzt in Schale und zeigen ihr Talent für pfiffige Spätsommer-Deko
Garten im Herbst Heide zeigt jetzt was sie kann (zum vergroessern klicken) Garten / Garten im Herbst:  Heidepflanzungen bringen im Herbst leuchtende Farben in den Garten, wenn andere Pflanzen bereits am verblühen sind. Und wer verschiedene Sorten geschickt miteinander kombiniert, kann sogar nicht nur im Herbst, sondern das ganze Jahr über blühende Heide in seinem Garten besitzen.

Bei der Topf-Heide hat sich eine Menge getan. Abwechslungsreich präsentieren sich die Sorten und geben dem Klassiker Aufwind – allen voran die sehr haltbaren Knospenblüher der Besenheide (Calluna).
Ihr Pluspunkt: Statt mit Blüten schmücken sie sich mit farbigen Knospen, die geschlossen bleiben. Die Calluna ist außerdem ein robuster, kompakter und kriechender, zwergwüchsiger Strauch, der im Spätsommer unsere Heidelandschaften malerisch prägt. Sie passt sehr gut in Gemeinschaftspflanzungen mit anderen Moorbeetpflanzen. In gut sortierten Baumschulen finden Sie zahlreiche Sorten. Sie erreicht eine Wuchshöhe von 30 - 40 cm. Die Blüte ist weiß, rosa, rot oder violett. Aufblühende Besenheiden – besonders die gefüllten Sorten – wirken zwar farbintensiver, sind aber nach 4-5 Wochen verblüht. Die Knospenblüher machen dagegen mehr als 2 Monate lang Freude. Selbst kräftige Fröste bis minus Garten im Herbst Heide in voller Bluete (zum vergroessern klicken) 10 Grad überstehen die geschlossenen Blüten schadlos. Die Farbpalette der Sorten reicht von Weiß, Rosa und Lila bis zu dunklem Bordeaux-Rot. Auch gelb- und silberlaubige Besenheiden mit weißen oder lila Blüten bietet das Sortiment. Topf für Topf zeigt die knospenblühende Besenheide `Gardengirls` ihren ganzen Charme und sieht bis zum Dezember prächtig aus, dagegen leuchtend weinrot leuchtet die Besenheide `Dark Beauty`.

Als Zweite im Bunde verschönt uns die Glocken-Heide (Erica gracilis), auch Erika genannt, den Spätsommer. Ihre üppigen Rispen mit einer Unmenge rosa, roter oder weißer Glockenblüten verdecken das nadelige Laub nahezu vollständig – ein fulminantes, etwa 4-5 Wochen dauerndes Schauspiel. Da Eriken nicht frosthart sind – sie vertragen etwa minus 5 Grad -, verwendet man sie am besten als Saisonblüher und freut sich an ihnen, solange ihre Blüten attraktiv aussehen.

Zu den Knospenblühern gehören auch die Sorten der Sommerheide (Calluna vulgaris). Die Pflanze verwelkt nicht, weil die Insekten sie nicht bestäuben können. Die Pflanze steckt all ihre Kraft in die Entwicklung, Farbausprägung und Haltbarkeit ihrer Knospen. Deren Äußeres wird durch die Kelchblätter gebildet, die sehr widerstandsfähig gegen Regen und Fröste bis mindestens acht Grad sind. Sie können also den ganzen Winter lang schön aussehen, wobei die Farbenpracht im September, Oktober und November am größten ist - und im Laufe des Winters langsam nach lässt. Sorten wie die rosarote `Karlsson vom Dach` oder `Pippi Langstrumpf` in hellem Kirschrot beeindrucken mit einer duftigen Blütenfülle und auffallender Leuchtkraft.

Späte Pracht bringt die Winter-Heide (Erica carnea und Erica darleyensis). Die ersten Sorten blühen im Dezember, die letzten von März bis Mai. Schneeweiß blüht `Alicia` von September bis Dezember. Ganz in Weiß-Grün arrangiert tanzt so der aktuelle Knospenblüher aus der Reihe und bekommt einen richtig edlen Auftritt.
Ein Tipp: Winter-Heide mit farbigem Laub bietet doppelten Heide-Spaß: `Golden Starlet` strahlt im Herbst mit goldgelben, die Sorte `Whisky` mit orange- bis bronzefarbenen Blättern. Diese Sorten blühen von Februar bis April und lassen sich dann mit den ersten Zwiebelblumen dekorativ arrangieren.

Gehen Sie bei der Gestaltung mit Heide einmal neue Wege

Setzen Sie das zierliche Kraut statt in bunt gemischte Schalen einzeln in Töpfe. Je nach Accessoires und Stil der Gefäße können Sie die Herbstblüher modern, romantisch und verspielt, ländlich-natürlich oder edel in Szene setzen. Als Begleiter eignen sich filigrane Gräser, Veilchen oder die Torfmyrte (Pernettya). Sie stehlen der Heide nicht die Show und eignen sich für zauberhafte, zur Jahreszeit passende Kombinationen.

So bleibt die Heide lange schön

Standort: Heide braucht einen vollsonnigen, luftigen Standort und möglichst durchlässigen (aber nicht trockenen!), nährstoffarmen, sauren Boden (pH-Wert zwischen 4 und 5,5). Schneeheide und Englische Heide vertragen auch einen etwas kalkhaltigeren Boden bis pH 7.

Erde: Für ein gutes Gedeihen brauchen Heidesträucher saure Erde. Pflanzen Sie sie am besten in Rhododendron – Erde, unter die Sie etwas Sand mischen. Eine Ausnahme stellt die Winter-Heide (Erica carnea) dar. Sie verträgt Kalk und kann in normale Blumenerde gepflanzt werden.

Gießen: Die Erde stets mäßig feucht halten. Auch im Winter darf der Wurzelballen nicht austrocknen. Ideal zum Gießen ist Regen- oder weiches Leitungswasser. Bei windigem Herbstwetter trocknen Heide-Töpfe leicht aus, dann sollten Sie die Heide mit einem Tauchbad erfreuen.

Düngen: Eine einmalige Gabe Rhododendron-Dünger im Frühjahr genügt.

Pflege und Schneiden: Regelmäßig zwischen den Pflanzen den Boden lockern und das Unkraut entfernen. Die Pflanzen lieben es luftig, sonst kann leicht Fäulnis entstehen. Schneiden Sie Besenheide jedes Frühjahr vor dem Austrieb um ein Drittel und Winter-Heide alle 2-3 Jahre zurück. Das hält Ihre Heidesträucher schön buschig.

Pflanzung: Möglichst bald nach dem Kauf. Tauchen Sie den Wurzelballen ausgiebig, bevor Sie ihn in die Erde setzen. Gut andrücken! Je nach Wüchsigkeit der Sorten braucht man 7- 15 Pflanzen pro Quadratmeter, um eine gute Wirkung zu erzielen. Für eine kurzlebigere Bepflanzung sollte man mehr Pflanzen setzen.

Winterhärte: Empfindliche Heidearten (Grauheide, Irische Glockenheide und Cornwall-Heide) können bei sehr starken Frösten (-20 Grad!) oder starker Sonneneinstrahlung im Spätwinter (Februar/März) Schaden nehmen. Diese Arten müssen gegebenenfalls geschützt werden, und zwar durch Abdeckung mit Tannenzweigen oder Vlies.

Heide vermehren auf englische Art

Wer sich mehr Pflanzen von seiner Lieblingssorte Wünscht, kann diese im Oktober vermehren. Die Engländer haben dazu eine ganz eigene Methode entwickelt, die auch in unserem Klima vielversprechend ist.
Schneiden Sie die Triebe um 5 bis 10 cm zurück. Damit wird ein Großteil der Blüten gekappt. Anschließend werden die Horste ausgegraben. Sollte der Boden zu trocken sein, kräftig wässern, damit sich die Wurzeln besser lösen. Alte und vertrocknete Zweige werden herausgeschnitten. Dann ein Pflanzloch vorbereiten und die Horste so hineinsetzen, daß die Triebspitzen 5 cm über die Erdoberfläche hinausragen. Spreizen Sie die einzelnen Triebe leicht auseinander. Mit einem Gemisch aus Sand und saurem Torfersatz auffüllen und angießen. Im nächsten Herbst werden die Horste ausgegraben und geteilt. Die einzelnen Triebe haben bis dahin reichlich eigene Wurzeln gebildet und können einzeln in ein Beet für Jungpflanzen gesetzt werden, wo sie weiter heranwachsen. Im Gegensatz zur Heidevermehrung aus Stecklingen ist diese Methode weitaus weniger aufwendig. Die Pflanzen werden draußen einfach von Wind und Wetter betreut.

Gestaltungsmöglichkeiten im Garten

Garten im Herbst Erika im Schnee (zum vergroessern klicken) Mit geeigneten Gehölzen, die nicht zu starkwüchsig sind, kann jeder einen kleinen Landschaftspark "zaubern". Zu diesen Gehölzen zählen zum Beispiel der Säulen- und Kriechwacholder oder Krüppelkiefern, Muschelzypressen, Heidelbeeren, Rhododendren und Azaleen. Auch Gräser passen hervorragend zur Heide; ihre grazile Leichtigkeit kontrastiert schön mit der farbenfrohen Ausdruckskraft von blühenden Heideflächen. Wichtige andere Elemente sind aber auch möglichst eigenwillige Findlinge zwischen der Heide, den Gräsern und Gehölzen. Wichtig: Größere Gehölze sollten nur am nördlichen Rand einer Heidepflanzung stehen, denn die Heide ist eine sehr sonnenhungrige Pflanze und fühlt sich im Schatten hoher Bäume nicht wohl.

Wer weniger Platz hat, kann auch kleine Heidebeete als "Inseln" schaffen, in denen zum Beispiel zwei oder drei Callunen- Sorten aufgepflanzt werden, neben wenigen Gräsern und ein oder zwei niedrigen Gehölzen. Solche Inselbeete im Rasen sind zum Beispiel bei den englischen Gärtnern äußerst beliebt.

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Text: UE-InRu / hausbautipps24.de