Die Baufinanzierung richtig planen
Baufinanzierung: Die Zinsen für Baufinanzierungen und Forward Darlehen bewegen sich nach wie vor nahe an ihrem historischen Tiefststand. Der "Run" auf die entsprechenden Angebote ist deshalb ungebrochen. Getragen von der Euphorie, sich den Traum vom Eigenheim zu bezahlbaren Kosten erfüllen zu können, vernachlässigen allerdings viele Menschen eine seriöse Planung der Finanzierung. Insbesondere der Bereich der sogenannten Baunebenkosten wird häufig zu knapp kalkuliert und bereitet deshalb beim Hausbau schnell Probleme.
Baufinanzierungen sind Tilgungsdarlehen
Eine Baufinanzierung gehört zu den wenigen Krediten, welche die meisten Menschen nur einmal in ihrem Leben abschließen, deshalb soll zu Beginn auf die Besonderheit dieser Kreditform hingewiesen werden. Die meisten Darlehensnehmer erwarten einen klassischen Ratenkredit, liegen damit aber nicht richtig. Stattdessen erhalten die Kreditnehmer ein sogenanntes Annuitätendarlehen. Hierbei wird eine feste monatliche Tilgung vereinbart, die unabhängig von den Zinsen funktioniert. Diese werden zusätzlich bezahlt.
Daraus folgt, dass die Raten nicht gleich hoch sind. Viele Banken offerieren deshalb eine feste Rate mit ungleicher Tilgung: Man zahlt beispielsweise jeden Monat 500 Euro und begleicht so erst in der Hauptsache die Zinskosten. Im Laufe der Zeit verschieben sich die Gewichte und man bezahlt einen immer größeren Teil des eigentlichen Darlehens ab.
Vorsicht vor den Baunebenkosten
Aufgrund der hohen Zinskosten, die aus der sehr großen Darlehenssumme resultieren, neigen viele Menschen dazu, möglichst knapp zu kalkulieren. Dabei werden vor allem die Baunebenkosten meist zu gering eingeschätzt. Zu diesen zählen:
- Grunderwerbsteuer
- Maklercourtage
- Notargebühren
- Gerichtskosten
Die Summe dieser Kosten kann bis zu zehn Prozent der gesamten Finanzierung ausmachen. Bildlich gesprochen: Sie haben in etwa den Preis eines Mittelklasse-Neuwagens. Eine falsche Kalkulation kann ein Finanzloch im fünfstelligen Bereich aufreißen. Dies gilt übrigens auch für den Bereich der Innenausstattung. Allein das Badezimmer sowie die Heizung des Neubaus liegen deutlich oberhalb der Marke von 10.000 Euro.
Die gängige Faustregel für die Finanzplanung
Um ein Haus bauen zu können, ohne dabei folgenschwere Fehler zu begehen, muss die Finanzplanung deshalb seriös erfolgen. Verwendet werden kann hierfür eine bewährte Faustregel: Pro 100 Euro, die monatlich zurückgezahlt werden können, darf man bei einem Zinssatz von drei Prozent und einer Tilgung von zwei Prozent eine Darlehenssumme von 24.000 Euro einplanen. Man muss also ohne Eigenkapital eine monatliche Belastung von 1000 Euro stemmen können, um einen Kredit in der Höhe von 240.000 Euro zu erhalten.
Den Spielraum errechnen: Software als Unterstützung?
Die Grundlage jeder seriösen Baufinanzierung ist folglich eine systematische Ordnung der privaten Finanzen. Dieser Schritt dient dazu, den eigenen monatlichen Spielraum zu errechnen. Hierbei kann man etwa auf spezielle Finanzsoftware zurückgreifen, die einem dabei hilft, einen umfassenden Überblick über die privaten Finanzen zu bekommen. Ein entsprechendes Programm "denkt" auch an Ausgaben, die ansonsten häufig vergessen werden und ist sehr viel günstiger als die Dienste eines Finanzberaters. Außerdem ermöglicht sie verschiedene Kalkulationen: Denn trotz der Baufinanzierung sollte man einen bestimmten Betrag jeden Monat zurückbehalten, um gegen etwaige Schicksalsschläge gerüstet zu sein.
Mit einer Software-Lösung kann man diesbezüglich den richtigen Kompromiss zwischen einer zügigen Tilgung und einem ausreichend großen Einkommensrückbehalt finden.
Quelle: Tipps24-Netzwerk - E
Foto: Thorben Wengert / Pixelio.de