Haustechnik

Weiß man wirklich, was im Leitungswasser enthalten ist?

Haustechnik / Tipps:  Wir halten die Sicherheit unseres Wassers für selbstverständlich, aber jedes Jahr passieren Unfälle, bei denen Tausende von Haushalten mit Wasser versorgt werden, welches für den menschlichen Gebrauch ungeeignet ist. Neben Asbestfasern werden Parasiten, organische Verbindungen, Rost und andere Schwebstoffe im Wasser gefunden. Überschüssige Mengen können unsere Gesundheit schädigen, und die Auswirkungen vieler dieser Stoffe sind noch unentdeckt.

 

Wie können wir dafür sorgen, dass unser Trinkwasser so sicher wie möglich ist?

Welche Wasserfilter gibt es?
Im privaten Haushalt kann man verschiedene Methoden nutzen, um das Leitungswasser zu filtern. Die Spannweite reicht von Aktivkohlefiltern über Ionenaustausch, Umkehrosmose, Wasserfilter für den Wasserhahn, Destilliergeräte und Mikrofilter.

In Deutschland unterliegt das Leitungswasser strengen Regularien, nach denen das Trinkwasser rein und genusstauglich sein. Dies bedeutet, dass gewisse Grenzwerte für Krankheitserreger und andere Stoffe nicht überschritten werden dürfen. Die Wasserversorgung bis zum Wasserzähler muss demnach im optimalen Zustand sein. Von dort an ist allerdings der Hausbesitzer verantwortlich. Alte Blei- und Kupferrohre können mitunter zu Verunreinigungen führen. Doch auch diese weiteren Substanzen können in Trinkwasser gefunden werden.

Chlor

Flüssiges Chlor wird bei der Wasseraufbereitung zugesetzt, um Bakterien abzutöten. Der Cryptosporidium-Stamm – die Ursache der Amöbenruhr – und Parasiten wie Giardien sind allerdings resistent dagegen.

Obwohl Chlorgas hochgiftig ist, gibt es in den europäischen Trinkwasserverordnungen keinen klaren Höchstwert. Trotz der Tatsache, dass viele Menschen den Geschmack und den Geruch von Chlor nicht mögen, bestehen die Wasserversorger darauf, dass es bei Raumtemperatur sicherer ist als entchlortes Wasser. Aktivkohlefilter, die sowohl in einfachen Kannen-Filtern als auch in komplexeren Systemen zu finden sind, entfernen Chlor. Chlor verdunstet auch von selbst in etwa einer halben Stunde, wenn es in einem offenen Behälter wie einem Glas oder einem Krug steht.

Kunststoffe und Pestizide

Frühe Studien haben gezeigt, dass Fische, die Abwässern ausgesetzt sind, ihr Geschlecht verändern. Seither hat sich die Aufmerksamkeit auf die Auswirkungen dieser Chemikalien auf die menschliche Fruchtbarkeit gerichtet, die in den letzten Jahren deutlich abgenommen hat.

Ebenfalls auf dem Prüfstand stehen Pestizide, die von der Industrie, der Landwirtschaft und sogar den Haushalten in den Boden und die Flüsse gelangen. Sie können die Wirkung von Hormonen im Körper nachahmen und werden zunehmend als ein Faktor vermutet, der für die steigenden Raten hormonbedingter Krebserkrankungen in industriell entwickelten Ländern verantwortlich ist.

Fluorid

Fluorid, das natürlich im Wasser vorkommt, trägt zur Stärkung der sich entwickelnden Zähne von Kindern bei. Zu viel Fluorid kann jedoch zu Fluorose führen – einer unansehnlichen, dauerhaften braunen Fleckenbildung auf den Zähnen. Da viele Zahnpasten und Mundspülungen bereits Fluorid enthalten und Kinder häufig Zahnpasta verschlucken, argumentieren einige Experten, dass die Fluorierung der Wasserversorgung die Zahl der potenziell Fluorose-gefährdeten Menschen erhöhen könnte.

Schwermetalle

Während die Spurenelemente vieler Metalle (wie Magnesium und Selen) für eine gute Gesundheit notwendig sind, sind einige, wie Blei und Aluminium, nicht notwendig. Aluminium kann in der Natur vorkommen, doch Wasserversorger behandeln das Wasser immer noch mit Aluminiumsulfat.

Sowohl Blei als auch Aluminium vergiften die inneren Organe, bevor sie sich im Gehirn und in den Knochen festsetzen. Es wird allgemein angenommen, dass überschüssiges Aluminium die Alzheimer-Krankheit auslöst, die zu Demenz führt, da das Gehirn schnell zerstört wird.

Organismen

In kontaminiertem Wasser können E-Coli- und Legionellen-Bakterien sowie andere Keime gefunden werden, die zum Gesundheitsrisiko beitragen.

Das Bakterium M. Avium paratuberculosis (MAP) beispielsweise, ein Cousin des Tuberkulosekeims, kommt bei Nutztieren vor und verursacht dort chronische Darmentzündungen. Dieser mikroskopisch kleine Organismus wird von einigen Experten als Ursache für Morbus Crohn, die lähmende Darmerkrankung des Menschen, angesehen. MAP-Bakterien sind sehr resistent gegen Chlorung und möglicherweise für bis zu 8.000 neue Fälle von Morbus Crohn pro Jahr verantwortlich.

Wasser in seiner schönsten Form

Die Bedeutung der Wasserfiltration zieht sich durch alle Branchen und Haushalte. Jeder möchte kühles, klares Wasser, ohne Angst vor Verunreinigungen im Wasser haben zu müssen. Egal ob als Mutter, Sportler, Arzt oder Ernährungsexperte – eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist für die tägliche Gesundheit unerlässlich. Je besser die Qualität des Wassers ist, desto eher werden die Menschen ermutigt, regelmäßig mehr Wasser zu trinken.

Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR
Foto: Pixabay / CCO Public Domain / musiking