Vorzeitige Kündigung der Lebensversicherung – Alternativen und Ablauf
Hausbau / Versicherungen: Mehr als 90 Millionen Verträge, die deutsche Bürger in Lebensversicherungen angelegt haben, zeigen das Sicherheitsbedürfnis der Deutschen für den Fall des vorzeitigen Todes oder für die Altersversorgung. Die Beitragseinnahmen sind auf mittlerweile rund 85 Milliarden Euro pro Jahr angestiegen.
Gründe für eine Kündigung der Lebensversicherung
Die Gründe für eine vorzeitige Auflösung der Verträge sind vielfältig. So sind Arbeitslosigkeit, Verschuldung oder der Wunsch nach Erfüllung von besonderen Konsumverlangen und auch der Einsatz als Eigenkapital im Rahmen einer Baufinanzierung die häufigsten Ursachen. Im Falle der Kündigung ist ein formloses Anschreiben mit der Kündigung an die Versicherungsgesellschaft per Einschreiben ausreichend. Die Versicherungsgesellschaften bemühen sich dann in der Regel, diese Verträge mit allen möglichen Vorschlägen zu erhalten. Letztendlich können sie aber eine Kündigung nicht ablehnen.Folgen der Kündigung
Generell sind vorzeitige Kündigungen von Lebensversicherungsverträgen mit Nachteilen verbunden. Die Versicherer erheben Stornogebühren, die erheblich sein können. Diese Stornogebühren werden vom Rückkaufswert, der regelmäßig bei vorzeitigen Vertragsauflösungen fällig wird, abgezogen. Manchmal liegt der Rückkaufswert dann sogar unter den Einzahlungen, die der Versicherungsnehmer bisher geleistet hat. Die Höhe dieser Stornogebühren ist weder gesetzlich limitiert noch gibt es sonstige allgemeine Regelungen dafür, Die Versicherungsgesellschaften können die Stornogebühren im Prinzip völlig willkürlich festlegen. Damit soll verhindert werden, dass es zu übermäßig vielen vorzeitigen Kündigungen kommt. Wer sich stark benachteiligt fühlt, kann sich auch mit Verbraucherzentralen in Verbindung setzten; hier gibt es eine Fülle von Beispielen aus Forderungen, die nur aufgrund des Einsatzes der Verbraucherzentralen seitens der Versicherungswirtschaft erfüllt wurden, beispielsweise bei der Verbraucherzentrale Hamburg.Alternativen zur Kündigung
Doch was kann man tun, was sind mögliche Alternativen zur Kündigung? Da wäre zunächst die Beitragsfreistellung. Diese ist in etwa eine teilweise Stornierung, da der Vertrag zwar nicht mehr bezahlt wird, aber dennoch weiterbesteht.Es werden alle Ansprüche, die bis zu diesem Zeitpunkt bestehen, sozusagen festgefroren und bis zum Ende der vereinbarten Leistung gering verzinst. Oft wird in diesem Zusammenhang auch die Versicherungssumme herabgesetzt, was für die Todesfallleistung erhebliche Nachteile bringt.
Weitere Alternativen sind dann noch der Verkauf der Police oder das Policendarlehen. Der Verkauf richtet sich nach Angebot und Nachfrage und ist frei verhandelbar. Jeder Verkäufer sollte sich aber darüber klar sein, dass er oftmals erhebliche Abschläge zum tatsächlichen Wert seiner Police machen muss. Bleibt noch das Policendarlehen. Hierbei werden Rückkaufswerte von der eigenen Versicherung beliehen; d.h. der Versicherungsnehmer nimmt ein Darlehen bei seiner eigenen Versicherung auf und bietet als Sicherheit seinen Rückkaufswert an. Hierfür muss er kapitalmarktübliche Zinsen zahlen. Am Ende der Laufzeit von Darlehen und Police ergeben sich dann natürlich erhebliche Abschläge durch die Vorwegnahme eines Teils der Versicherungssumme durch das Policendarlehen.
Verwendung des Rückkaufswertes
In den meisten Fällen ist die Verwendung des Rückkaufswertes in dem Grund der Kündigung zu sehen, also Schuldentilgung, Neuausrichtung bei Arbeitslosigkeit oder ähnliches. Eine weitere Variante bei heutigem Zinsniveau wäre natürlich auch der Einsatz des Rückkaufswertes als Eigenkapital bei einem Eigenheimbau. Hier liegen also Mittel, die manchmal den Traum vom eigenen Haus erst möglich machen.Quelle: Tipps24-Netzwerk – hhr
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