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Versicherungen

Ist die Kritik an der Lebensversicherung begründet?

Kritik an der LebensversicherungHausbau / Versicherungen:  Trotz der anhaltenden Kritik gegen die Lebensversicherung von Journalisten und Verbraucherschützern wurden im Jahr 2012 sechs Millionen Neuverträge abgeschlossen. Diesen Wert bezeichnet Map-Report-Chef Manfred Poweleit als "Debakel für manch seltsamen Versicherungskritiker". Millionen Bundesbürger würden aus gutem Grund ihr Geld der Lebensversicherung anvertrauen. Die Lebensversicherung ist allen anderen Formen der Altersvorsorge überlegen. Es sind die von Anfang an garantierten Leistungen und die lebenslangen Rentenzahlungen.

"Bei welchen anderen Vorsorgeprodukten kann man sich schon bei Vertragsschluss darauf verlassen, dass später höhere Zahlungen verbindlich zugesagt sind?", so Focus-Autor Werner Müller. Hinzu kommen noch jährliche Überschussbeteiligungen, Schlussüberschüsse und Beteiligungen an den Bewertungsreserven. Alles mit eingerechnet bringt eine lang laufende Lebensversicherung eine Rendite von um die 5%. Selbst bei Neuabschlüssen (und der damit verbundenen geringeren Garantieverzinsung) wären noch 3,3% Rendite drin.

Warum kündigen Versicherte ihre Police trotz guter Rendite?

Im Vergleich zu anderen sicheren Anlageformen – wie zum Beispiel dem Sparbuch oder dem Tagesgeld ist die Rendite aus der Lebensversicherung unschlagbar. Das Problem dabei: man verdient daran nur, wenn man den Vertrag bis zum Ende durchhält. Und das können anscheinend die Wenigsten. Dabei ist die Rendite besonders bei lang laufenden Verträgen in der Regel am höchsten. Die Frage, ob und inwiefern Langläufer besser verzinsen als kurz laufende Verträge, beantwortet der Focus anhand von Berechnungen des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP).

Tatsächlich ist die Rendite bei den Langläufern höher, so das Ergebnis der Studie. Allerdings steigt mit der Laufzeit auch die Kündigungswahrscheinlichkeit. Versicherte sollten sich also bewusst sein, dass eine vorzeitige Kündigung stets mit hohen Kosten verbunden ist und somit zu Lasten der Beitragsrendite geht.

Stornoquote steigt trotz Warnungen der Verbraucherschützer

Versicherer und Verbraucherschützer sind hierin ausnahmsweise mal einer Meinung: Für den Versicherten ist es stets nachteilig, sich von seiner Lebensversicherung vorzeitig zu trennen. Für den Versicherten, weil er hohe Stornoabschläge vom Rückkaufswert hinnehmen muss, und für den Versicherer, weil eine hohe Stornoquote kein gutes Aushängeschild für den Versicherer ist. Darauf wies Map-Report-Chef Manfred Poweleit hin: "Der unzufriedene Kunde kündigt“, so Poweleit gegenüber dem Handelsblatt. Die Stornoquote sei deshalb ein wichtiger Hinweis auf die Qualität des Lebensversicherers.

Welche Alternativen zur Kündigung gibt es?

Es gibt zahlreiche Alternativen zur Kündigung. Der GDV schlägt Stundung und Beitragsfreistellung vor. Auch das Policendarlehen ist eine Möglichkeit, auf Basis seines Rückkaufswertes ein zinsgünstiges Darlehen zu erhalten. Dafür gibt es Banken, die sich auf Policendarlehen spezialisiert haben. der Marktführer im Zweitmarkt für Lebensversicherungen kooperiert hierbei beispielsweise mit der DKB und der SWK Bank. Beide Banken wurden bereits für Ihre Dienstleistungen mehrfach ausgezeichnet. Der Vorteil beim Policenkredit besteht – neben den niedrigen Darlehenszinsen – in der Möglichkeit, den Kreditbetrag auch ohne SCHUFA-Auskunft erhalten zu können. Der Zweitmarkt für Lebensversicherungen bietet ebenfalls an, die Policen über dem Rückkaufswert anzukaufen - und die Policen durch Beitragsfortzahlung weiterlaufen zu lassen. Dadurch gewinnt der Kunde nicht nur einen monetären Vorteil. Auch ein beitragsfreier Rest-Todesfallschutz bleibt ihm erhalten. Wer eine Zusatzversicherung hat, wie beispielsweise die Berufsunfähigkeitszusatzversicherung (BUZ), kann seine Police auch mit Rückerwerbsgarantie verkaufen. In diesem Fall bleibt der Versicherungsschutz auch nach Verkauf der Versicherung vollständig erhalten.

Quelle: Tipps24-Netzwerk - D
Foto:  Thorben Wengert  / pixelio.de