Hortensien
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Hortensien versprühen rustikalen Charme und sind ein ganzjähriger Augenschmaus. Im Herbst werden die Blüten durchscheinend und auf die kräftigen Rosa- und Blautöne legt sich ein zarter Hauch von GrünGarten / Pflanzen: Hortensien erfreuen jeden Gartenbesitzer einen ganzen Sommer lang mit schier endloser Blütenfülle. Selbst im Herbst bleiben die verblassenden Blütenstände wunderbar ansehnlich und eignen sich hervorragend für Trockengestecke. Auch in die Höhe geht es mit der Hortensie - mit der Kletterhortensie.
Keine Blume stirbt schöner!
Im Winter überzeugen die braun gefärbten Blütenstände als Dekoration für drinnen und draußen. Dadurch gehört die Hortensie (Hydrangea) mittlerweile zur Top Ten der beliebtesten Topfpflanzen.
Etwas Wissenswertes über den Namen der Hortensie
Sagenumworben ist die Herkunft des Namens. Angeblich taufte der französische Botaniker Philibert Commerson die blühende Gartenschönheit auf den Namen seiner Geliebten Hortense Barré. Die junge Dame soll den Forscher, um unentdeckt zu bleiben, in Männerkleidung auf seinen Expeditionen begleitet haben. Die Hortensie kam im Zeitalter der Romantik vor etwa 200 Jahren aus China und Japan nach Europa. Starkes Aufsehen erregte schon bald eine rot blühende Sorte, die plötzlich blaue Blüten trug. Ein Gärtner hatte einige Jungpflanzen aus Versehen in stark aluminiumoxidhaltige Erde gepflanzt. Die ersten Züchter, die blaue Hortensien gezielt kultivierten, erwarben ein Vermögen damit.Am verbreitesten ist die Garten- bzw. Bauern-Hortensie (Hydrangea macrophylla), bei der man – je nach Sorte – zwei Typen von Blütenständen unterscheidet: Die gefüllt blühenden werden als Ball-Hortensien z.B. `Benelux` oder `Freudenstein` bezeichnet; die Teller-Hortensien besitzen einen äußeren Kranz aus auffälligen, unfruchtbaren Scheinblüten wie z.B. `Blue Wave`, die lediglich Insekten anlocken sollen. In der Mitte recken sich die kleinen, fruchtbaren Blütenköpfchen in die Höhe. Eine treffende Bezeichnung für diese Blütenform – Lacecap – kommt aus England und heißt übersetzt Spitzenhäubchen z.B. `Hanabi` oder `Lilacina`. Großer Beliebtheit erfreut sich die Rispen-Hortensie (Hydrangea paniculata) mit ihren kegelförmigen Blütenständen. Die Sorte `Grandiflora` ist die frosthärteste aller Hortensien. Übergroße, ballförmige Blüten trägt die Schneeball-Hortensie (Hydrangea arborescens) z.B. `Annabelle`, die erstaunlich schattenverträglich ist. Die schwachwüchsige Sorte `Blue Earth` ist durch ihre blau-weiße Blüte ein besonders schönes Exemplar. Sie bevorzugt einen schattigen, geschützten Standort und liebt wie die meisten Hortensien humose, feuchte Böden.
Relativ neu sind die Hovaria-Hortensien
Sie bieten im Verlauf der Jahreszeiten drei unterschiedliche Farben: Hovaria `Hobella` blüht beispielsweise in pastelligem Rosa auf. Nach 4 bis 6 Wochen verfärben sich die Blüten dekorativ grün. Nach weiteren 4 bis 6 Wochen geht die Blütenfarbe in der dritten Blüh-Phase in Rot über. Grün und rot färben sich auch die Sorten Hovaria `Love you kiss` mit anfangs weißen Blüten, die einen dekorativen roten Rand besitzen, die hell- bis violettblaue Hovaria `Homigo` sowie die cremeweiße Hovaria `Hopaline`. Hovaria `Feuerwerk` ist mit seinen doppelten Sternen-Blütchen eine strahlende Erscheinung. Sie gibt es in Weiß und Pink. `Lady Taiko Pink` ist eine zweifarbige Sorte: die Blüten in trendigem Pastellrosa sind dekorativ weiß gerandet. Aus der Lady-Serie gibt es noch fünf weitere Sorten mit weißem Rand.Standort und Pflege
Am wohlsten fühlt sich die typische Bauerngartenpflanze jedoch im Halbschatten. Sie bevorzugt einen leicht sauren, lehmig-humosen Boden, der gut die Feuchtigkeit hält. Wie uns ihr botanischer Name (hydro=Wasser, angeion=Gefäß) schon verrät, hat sie einen hohen Wasserbedarf. Im Sommer ist tägliches Gießen mit kalkarmem Regenwasser unerlässlich. Flüssigen Dünger sollten Sie jedoch nur sparsam (ca. alle zwei Wochen) verwenden. Hortensien gedeihen auch in Torferde. Der Strauch erreicht eine Endhöhe von zwei bis drei Metern. Die üppige Blütenpracht zeigt sich von Ende Juni bis September. Jungsträucher sollten Sie wegen der Frostgefahr besser im Frühjahr pflanzen. Wählen Sie einen geschützten Standort wie zum Beispiel vor Hauswänden, unter Bäumen oder vor Hecken aus. Allgemein sind Nord- und Westlagen zu bevorzugen. Durch kalte Ostwinde verschärft sich die Gefahr von Frostschäden.Topf-Hortensien für drinnen und draußen
Stellen Sie im Spätsommer die Düngergaben ein und gießen Sie weniger, damit das Holz ausreifen kann. Hortensien müssen „hungrig“ in die Winterruhe gehen. Der Wurzelballen sollte jedoch nie ganz austrocknen. Topf-Hortensien wie z.B. die Sorte `Adria` oder die pinkfarbene `Paris`, brauchen im Zimmer einen hellen Standort an Ost- oder Westfenster. Sobald die Temperaturen milder werden, dürfen sie auch ins Freie an einen halbschattigen Platz. Vermeiden Sie Standorte, die in der Mittagssonne liegen, und achten Sie darauf, dass die Pflanzen keinen Spätfrösten ausgesetzt werden. Die meisten Sorten zeichnen sich durch eine gute Winterhärte aus und können auch ins Beet gepflanzt werden. Enttäuschungen erlebt man nur nach strengen Wintern, wenn die Triebe mit den bereits im Herbst angelegten Knospen zurückfrieren und die Blüte ausfällt. In raueren Regionen empfiehlt es sich deshalb, die Schönheiten als Kübelpflanzen zu halten und sie kalt, bei 5 Grad, an einem mäßig hellen Platz zu überwintern. Sie können die Topf-Hortensien auch in einem Schuppen oder Keller dunkel und kühl (1-5°C) überwintern, bei milderem Klima, wie schon erwähnt, auch im Freien in einer geschützten Ecke. Packen Sie aber dann den Topf mit einer Dämmschicht (Stroh, Holzwolle, Kokosmatten o.ä.) ein. In Frostnächten ist es ratsam, die oberirdischen Triebe mit Tannenzweigen zu schützen (sehen Sie zum Thema bei uns: Winterschutz für Pflanzen). Ab Februar wird die Hortensie aus ihrem kühlen, hellen Winterquartier geholt und ins warme Zimmer gestellt, damit sie mit dem Antrieb beginnen kann. Nach etwa sechs bis acht Wochen ist der Blütenstand voll ausgebildet; während dieser Phase will die Pflanze gleichmäßig gegossen und höchstens zwei bis drei Mal mit einem kali-phosphorsäure-reichen Volldünger unterstützt werden.So vermehren Sie Ihre Hortensie
1. Schneiden Sie im Juli Stecklinge von Ihrer Hortensie. Wählen Sie für die Vermehrung einen kräftigen, nichtblühenden Trieb aus, der noch nicht verholzt ist. Er sollte zwei bis drei Blattpaare haben und direkt unterhalb eines Knotens abgeschnitten werden.2. Das unterste Blattpaar wird entfernt und die Triebspitze oberhalb eines Knotens eingekürzt. Große Blätter sollten Sie halbieren, um den Feuchtigkeitsverlust des Stecklings zu vermindern.
3. Die Stecklinge werden einige Zentimeter tief in Töpfe oder Schalen mit Anzuchterde gesteckt. Stellen Sie die Töpfe in ein Zimmergewächshaus oder unter eine durchsichtige Folie an einen hellen, nicht zu sonnigen Platz. Sind die Stecklinge nach etwa 2-3 Wochen bewurzelt, kann man sie umpflanzen und hinausstellen. Das Entfernen der Spitzen sorgt für buschigen Wuchs.
Eine andere Art der Vermehrung
Vermehrung durch Absenker – Senkt man junge biegsame Zweige (wie z.B. auch bei Rhododendron oder Hopfen) mit der richtigen Technik in den Boden, bilden sie sicher Wurzeln.1. Ausputzen: Entfernen Sie bis auf einen Blattschopf am Ende des Zweiges alle Blätter. Etwa 30cm unterhalb des Schopfes schneidet man den Zweig auf 2 bis 3cm Länge bis zur Holzmitte schräg ein. Klemmen Sie ein Steinchen oder ein Streichholz in die Schnittstelle.
2. Einsetzen: Heben Sie neben der Mutterpflanze eine 15 bis 20cm tiefe Erdmulche aus, in die Sie den Trieb mit der Einschnittstelle so einsenken, dass der Blattschopf am Ende herausschaut. Damit der Zweig nicht wegrutscht, fixiert man ihn mit einem gebogenen Draht im Boden. Die Mulde mit Anzuchterde füllen, die Spitze an einem Stab abstützen (befestigen).
3. Abtrennen: Bis zum Herbst bleibt der Zweig mit der Mutterpflanze verbunden. Hat er Wurzeln gebildet, trennt man ihn ab und gräbt Ihn aus.
4. Einpflanzen: Am neuen Platz wurzelt die durch Absenker vermehrte Pflanze rasch ein.