Regelmäßige Überprüfung der Heizungsanlage mit modernen Messgeräten
Heizungstechnik / Heizen & Lüften: Defekte und schlecht gewartete Heizungsanlagen verursachen in Deutschland pro Jahr mehrere tausend Unfälle, teilweise mit Todesfolge. Weltweit gesehen ist eine Kohlenmonoxid-Vergiftung (CO-Intoxikation) sogar die Hauptursache für tödlich verlaufende Vergiftungen.
Aber nicht nur das austretende Kohlenmonoxid stellt eine Gefahrenquelle dar, auch die sonstigen Abgase, zu niedriger oder zu hoher Druck in den Gasleitungen, der Gehalt der Feinstaub- und Rußpartikel in der Umgebung, die Staubmassekonzentration an Festbrennstoffanlagen und austretende Gase aufgrund von Lecks in der Leitung können zu schweren gesundheitlichen Beschwerden führen.
Die gute Nachricht ist, dass für alle Probleme Prüf- und Warngeräte im Rahmen der Heizungsmesstechnik vorhanden sind, sodass eigentlich niemand zu Schaden kommen muss. Nachstehend einige wichtige vorbeugende Maßnahmen gegen defekte Heizungsanlagen.
Abgasmessung
Nur zuverlässig und effizient arbeitende Heizungsanlagen sind in der Lage, die eingesetzten Brennstoffe optimal zu verbrennen. Dadurch entstehen weniger Schadstoffe und die Umwelt wird entsprechend geringer belastet. Durch eine regelmäßige Abgasmessung durch den Schornsteinfeger, wie sie in der Bundesimmissionsschutzverordnung ( BImSchV) gefordert ist, kann dieses Ziel erreicht werden.
Bei der Abgasmessung untersucht der Schornsteinfeger den Abgasstrom einer Heizung, um festzustellen, welche Menge an Schadstoffe dieser enthält und ermittelt, wie viel Wärme über den Schornstein verloren geht. Die Messung mit einem speziellen Abgasmessgerät ist ein Teil der Heizungswartung. Auch der Heizungsinstallateur bedient sich der Abgasmessung, um die optimale Einstellung des Brenners zu kontrollieren.
Das Abgasmessgerät ist mit einer Abgassonde und einem Temperaturmessfühler verbunden und zeigt die Ergebnisse für verschiedene Parameter der Heizungsanlage an. Die wichtigsten sind dabei:
Abgastemperatur
Abgasverlust
Gehalt an Kohlenmonoxid
Kohlenstoffdioxidgehalt
Sauerstoffgehalt
Verbrennungslufttemperatur
Zulufttemperatur
Die jeweiligen zulässigen Grenzwerte der Abgasmessung sind in
§ 10 der 1. BImSchV geregelt. Sie hängen von der Art der Heizung ab.
Druckmessgeräte
Druckmessgeräte und Differenzdruckmessgeräte werden zur Überprüfung des Gasdrucks an Brennern oder der Messung des Gasdrucks (Gasruhe- und Gasfließdruck) in der Heizungsanlage eingesetzt. Dabei werden verschiedene Arten des Drucks gemessen, zum Beispiel der Luftdruck oder der Überdruck.
Differenzdruckmessungen an Heizungsanlagen gehören zu den standardmäßigen Wartungsarbeiten. Vier wichtige Drücke werden dabei gemessen:
der Gasfließdruck an Gasthermen
der Ruhedruck an Gasthermen
der Differenzdruck beim Einstellen und Warten von Gasheizungen
die Prüfung von Wasserleitungen mit Luft
Besonders wichtig ist die Messung des Gasfließ- und Gasruhedrucks der Heizung. Ein Brenner kann nur mit einem Fließdruck zwischen 18 bis 25 mbar gut arbeiten. Befindet sich der Druck außerhalb dieses Bereichs kommt es zu Verpuffungen, was unter Umständen zu Störungen oder sogar zum Ausfall der Heizungsanlage führt. Zur Schadenfeststellung kann auch die Durchflussmessung von Gasen herangezogen werden. Der Gasdurchflussmesser mit außen am Rohr angebrachten Sensoren misst bidirektional den Durchfluss von Gasen aller Art.
Rußmessgeräte
Für Ölheizungen besteht eine Messpflicht für die Rußzahl. Die Rußzahlmessung ist dabei an eine Kenngröße gebunden. Ölheizungen müssen bereits vor der Abgasmessung auf die Einhaltung der Kenngrößen für die Rußzahl überprüft werden. Durch das Ergebnis der Rußzahl ist erkennbar, ob die Verbrennung innerhalb der Anlage gut funktioniert oder ob eine zu starke Rußbildung vorliegt. In letzterem Fall kann es hilfreich sein, noch zusätzlich auf ein Lecksuchgerät zurückzugreifen. Feinstaub- und Rußpartikel sind klein und können sich in der Umgebung befinden, ohne dass es jemandem auffällt.
Staubmessgeräte
Staubmessgeräte werden von Schornsteinfegern und Heizungsinstallateuren zur Messung und Überwachung der Grenzwerte für Feinstaub an Festbrennstoffanlagen verwendet. Hierzu gehören insbesondere Pelletheizungen, Holzhackschnitzel-Heizungen, Scheitholzheizungen und wasserführende Kamine.
Um die Staubkonzentration und die Anzahl der Partikel in der Atemluft gewissenhaft und verantwortungsbewusst zu messen, sind qualitativ hochwertige und zielgenaue Staubmessgeräte erforderlich.
Bei der Staubmessung wird die Anzahl und Konzentration von Staubverunreinigungen gemessen. Staubmessgeräte ermöglichen dabei sowohl die Überwachung von Emissionen als auch von Immissionen.
Gasspürgeräte
Mit Gasspürgeräten wird die Dichtheit und die Gebrauchsfähigkeit von Leitungsanlagen überprüft und gegebenenfalls werden vorhandene Gaslecks lokalisiert. Diese Messungen und Prüfungen müssen laut den Vorgaben der Technischen Regeln für Gasinstallationen DVGW – TRGI 2018, Arbeitsblatt 600 alle 12 Jahre durchgeführt werden.
Wenn es zu Problemen an Heizungsanlagen kommt und keiner kann die Ursache finden, ist in vielen Fällen ein Gasleck schuld. Gaslecks suchen und Gaslecks finden ist mit einem modernen Gasspürgerät sicher möglich. Die gesetzlichen Vorgaben bezüglich Prüfdruck, Stabilisierungszeit, Messzeit und Ergebnisbeurteilung sind in modernen Messgeräten bereits eingefügt, sodass man immer sofort etwaige Abweichungen erkennen kann.
Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR
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