Elektroinstallation

Bei der Badmodernisierung an eine ausreichende Elektroinstallation denken

Badmodernisierung

Haustechnik / Elektroinstallation:  Unmoderne Fliesen und Armaturen, der Wunsch nach mehr Komfort oder die Lust auf Veränderung – es gibt viele Gründe dafür, das Badezimmer zu modernisieren. Rund 6,2 Millionen Deutsche streben laut Umfrage der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) eine Komplett- bzw. Teilrenovierung ihres Badezimmers an. Funktionalität und Design spielen dabei eine große Rolle, aber ein wichtiger Punkt darf bei der Planung nicht vergessen werden: die Elektroinstallation.

Elektrische Anwendungen von der Zahnbürste, Rasierer, Föhn oder Radio über die Beleuchtung bis hin zum beheizten Handtuchtrockner oder Whirlpool erfordern für einen sicheren Betrieb ausreichend viele Anschlüsse, Steckdosen oder gar eigene Stromkreise.

Wer eine Badmodernisierung plant, sollte unbedingt einen Elektrofachmann zu Rate ziehen und mit ihm detailliert besprechen, welche elektrischen Geräte und Funktionen er später nutzen möchte. Der Fachmann kann dann Sanitär-, Heizungs- und Elektrokomponenten optimal aufeinander abstimmen und weiß, wie die passende Elektroinstallation aussehen muss. Denn ist das Badezimmer erst einmal gefliest, sind spätere Änderungen und Nachinstallationen sehr schwierig und teuer.

Durchdachte Planung für Komfort und Sicherheit

Sinnvolle Planungsgrundlage für eine moderne und sichere Elektroinstallation ist die Richtlinie RAL-RG 678. Diese definiert Standards der Elektroinstallation in drei Ausstattungsstufen. Dazu kommen drei sogenannte „plus“-Ausstattungsstufen, welche die technischen Voraussetzungen festlegen, die gegeben sein müssen, um die einzelnen elektrischen Funktionen miteinander zu vernetzen.

Für eine komfortable Ausstattung im Bad wird mindestens Ausstattungsstufe 2 empfohlen, die drei Beleuchtungsanschlüsse und fünf Steckdosen vorsieht. Wer später im Badezimmer weitere Komponenten nachrüsten möchte, etwas ein Notrufsystem für Senioren oder ein Unterputzradio, sollte auch entsprechende Kommunikationsanschlüsse und zusätzliche Steckdosen einplanen.

Ein besonderes Augenmerk sollte außerdem auf der Sicherheit liegen. Da im Badezimmer die Luftfeuchtigkeit meistens recht hoch ist und sich die Bewohner darin häufig barfuß aufhalten, besteht bei einem Defekt in der Elektroinstallation oder einem kaputten Elektrogerät eine erhöhte Gefahr eines Stromschlags. Fehlerstromschutzschalter (FI-Schalter) sorgen hier für die nötige Sicherheit. Sie überwachen die elektrische Anlage sowie die angeschlossenen Geräte und erkennen selbst kleinste Fehlerströme. Innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde unterbricht der FI-Schalter die Stromzufuhr zum elektrischen Gerät und rettet damit im Ernstfall Leben.

Das Badezimmer optimal ausleuchten

Gut planen sollten Modernisierer auch die Beleuchtung im neuen Badezimmer. Für ausreichendes Licht zum Schminken oder Rasieren sind zwei blendfreie Leuchten empfehlenswert, jeweils rechts und links vom Spiegel an der Wand. Zusätzliche Deckenstrahler sind ideal, um bestimmte Bereiche im Bad punktuell auszuleuchten. Auch in der Dusche sollte ausreichend Licht zur Verfügung stehen, besonders wenn die Duschwände gemauert sind. Zum richtigen Wohlfühlambiente beispielsweise für ein ausgiebiges Bad kann außerdem der Einsatz von Dimmern beitragen.
Praktisch ist es, wenn jede Leuchte am Raumeingang ein- und ausgeschaltet werden kann. Vor allem bei fensterlosen Bädern sind Bewegungs- oder Präsenzmelder komfortabel. Geht beim Betreten des Badezimmers das Licht automatisch an, erübrigt sich auch das Suchen des Lichtschalters im Dunkeln.

Komfortable Extras für die Wellness-Oase

Da das Badezimmer in der Regel nicht kontinuierlich, sondern nur morgens und abends geheizt wird, ist der Einbau von elektrischen Heizsystemen sinnvoll. Elektrische Fußbodentemperierungen, beheizte Handtuchtrockner oder Direktheizgeräte sind komfortabel, leicht regelbar und bringen die Raumluft schneller auf Wunschtemperatur als Warmwasserheizkörper. Für diese Geräte sollte aber unbedingt ein eigener Stromkreis eingeplant werden, da ihre hohe Wattzahl den eigentlichen Badstromkreis stark auslastet. Extras machen das Badezimmer noch mehr zur Wellness-Oase. Luxuriösen Komfort bieten beispielsweise Infrarotkabine, Dampfdusche oder eine Badewanne mit Whirlfunktion und Unterwasserbeleuchtung. Gegebenenfalls sind auch hier eigene Stromkreise nötig. Sinnvoll ist es zudem, Elektroinstallationsrohre einzuplanen, damit man zu einem späteren Zeitpunkt zum Beispiel Leitungen für Lautsprecher oder andere Geräte unkompliziert auswechseln oder nachrüsten kann.

Quelle: ELEKTRO+ / becker döring communication
Foto: Elektro+ / Jung