Renovierungen für ambitionierte Heimwerker - beispielhafte Umbauten zum Selbermachen
DIY / Heimwerker: Beim Renovieren und Umbauen von Wohnlandschaften können Heimwerker mit handwerklichem Geschick einiges selbst erledigen. Wie weit das Können reicht, muss allerdings jeder realistisch beurteilen. Anhand von drei Beispielen nachfolgend praxisorientierte Anregungen, welche die Entscheidung beziehungsweise Planung der Maßnahmen erleichtern können.
Die Grundausstattung für Heimwerker
Worauf kein anspruchsvoller Heimwerker verzichten will, ist ein praktischer Werkzeugkoffer, der sich flexibel im Haus einsetzen lässt und alle wichtigen Werkzeuge beinhaltet. Zur Grundausstattung zählen Schraubendreher, Schraubenschlüssel, Ratsche, Steckschlüsselsatz, Sägen, Hammer, Kneifzange, Flachzange, Seitenschneider, Zollstock, Cutter, Wasserwaage und ein Akkuschrauber. Auch eine Bohrmaschine mit Bohrer-Set ist in der Regel unverzichtbar. Grundsätzlich gilt bei der Anschaffung: Wer billig kauft, kauft zweimal. Sowohl Werkzeug als auch Koffer sollten aus stabilen Materialien bestehen und sorgfältig verarbeitet sein.
Hersteller engelbert strauss stattet mit seinen Produkten sowohl Profis als auch Heimwerker aus. Neben Arbeitskleidung verkauft das Unternehmen Betriebsbedarf vom Malerpinsel bis zur Kabeltrommel. Die im Onlineshop arrangierten Werkzeugkoffer mit variabler Ausstattung umfassen bestückte Varianten für unterschiedlichste Anforderungen. Werkzeugkoffer werden aus Metall und Kunststoff hergestellt. Beide Materialien haben ihre Daseinsberechtigung. Strapazierfähige Kunststoffe sowie Aluminium weisen ein geringes Eigengewicht auf und schonen damit den Rücken. Schwere Metallwerkzeugkisten sind eine Alternative mit einem Höchstmaß an Langlebigkeit. Erfahrene Hersteller achten bei der Produktion bereits auf einen optimalen Kompromiss zwischen Stabilität und rückenfreundlichem Gewicht. Entscheidend ist, dass Werkzeuge vor Schäden geschützt sind und Werkzeugkoffer bei einem Aufprall nicht gleich kaputt gehen. Zudem müssen sich die Koffer leicht handhaben lassen, was eine durchdachte Konstruktion und robuste, bewegliche Teile voraussetzt.
Mieten statt kaufen
Alles, was über die Grundausstattung hinausgeht und womöglich nur für eine Umbaumaßnahme benötigt wird, kann gemietet werden. Bestes Beispiel sind Bohrhammer, Trennschleifer und Abbruchhammer. Viele Fachhändler für Handwerkszeug im Hausbau vermieten diverse Produkte zur erfolgreichen Durchführung von Eigenleistungen. Auch Baumärkte sind dahingehend eine gute Anlaufstelle. Im Vergleich zur Investition beim Kauf eine sinnvolle und preisgünstige Lösung.
Trockenbau: Wände bauen
Da sich Materialien wie Wände aus Gipskarton in jedem gut sortierten Baumarkt preiswert beschaffen lassen, gehören der Einbau von Trennwänden durchaus zu den Arbeiten, die viele Heimwerker selbst erledigen. Mangelt es beispielsweise an einer Stellwand für den üppigen Smart-TV oder sollen aus einem großen Kinderzimmer zwei kleinere Räume werden, ist der Bau in Eigenregie eine günstige Alternative zum Handwerker. Die Hellweg Baumarkthandelskette verrät in der Videoanleitung, wie mit Ständerwerk, Rigipsplatten und Spachtelmasse eine professionell gebaute Trennwand entsteht:
Abgehängte Decke selber erstellen
Gleiches gilt für das Integrieren abgehängter Decken, um beispielsweise den Trittschall zu minimieren und die Raumakustik zu verbessern. Auch diese Herausforderung meistern Heimwerker mit durchdachter Vorbereitung. Im Handel sind vorgefertigte Deckensysteme erhältlich, die sich vollständig trocken aufbauen lassen. Lediglich das Verspachteln der Fugen geht über den Trockenbau hinaus. Eine abgehängte Decke ist eine Zwischendecke, die unter der eigentlichen Raumdecke montiert wird. Neben der Raumakustik gibt es zwei weitere, gängige Gründe für das Abhängen von Decken:
1.) Heizenergie sparen: Ist die Decke schlecht gedämmt, lässt sich die Dämmung mit einer Deckenabhängung optimieren. Im Idealfall geht nach der Maßnahme deutlich weniger Wärme verloren und der Raum wird zügiger warm.
2.) Licht-Management integrieren: Beim Modernisieren der Beleuchtung in Wohnräumen mit originellen Systemen lässt eine abgehängte Decke die Technik verschwinden und erlaubt einen ordentlichen Gesamteindruck.
Die Unterkonstruktion wird aus Holz oder Metall gebaut und ist ein Muss für die Montage der Zwischendecke. Als besonders effizient und schnell angebracht, gilt folgende Vorgehensweise:
- Zunächst werden Profile für das Abhängesystem an der Wand angebracht. Hierbei ist Präzision gefragt, damit die Decke später gerade verläuft.
- Soll die Abhänghöhe zwischen 4 und rund 12 Zentimeter betragen, sind Direktabhänger, die an der Decke montiert werden, eine sinnvolle Ergänzung. Sie lösen eine Holzunterlattung ab, die im Vergleich wesentlich aufwändiger ist.
- Die Grundlattung wird in den Direktabhängern fixiert.
- Im Anschluss die Querverlattung mit Kreuzverbindungen an der Grundlattung befestigen! Bei der Querverlattung handelt es sich um die Traglattung zur späteren Anbringung der Deckenplatten.
- Gipsplatten zuschneiden und an der Unterkonstruktion anbringen!
- Fugen verspachteln, vollständig trocknen lassen und schleifen!
Wer die Zimmerdecke streichen möchte, muss die gesamte Fläche spachteln. Beim Tapezieren genügt das Verspachteln der Fugen.
Durchbrüche – Wände entfernen, Räume verbinden
Eine weitere typische Aufgabe, die bei vielen Umbauten ansteht, ist der Durchbruch von Wänden. Das Ziel besteht im Vergrößern des Wohnraums. Durch Entfernen von Wänden lassen sich beispielsweise Küche und Essbereich miteinander verbinden oder das Wohnzimmer ausdehnen. Bevor die groben Arbeiten beginnen können, ist mit einem Statiker, Architekt oder Bauingenieur zu klären, ob die entsprechende Wand eine tragende, nichttragende oder aussteifende Funktion hat und welche Vorbereitungen zu treffen sind.
Das Entfernen von Wänden kann eine Baugenehmigung und einen statischen Nachweis notwendig machen. Tragende Wände können zwar durchbrochen werden, erfordern aber einen Türsturz beziehungsweise Stahlträger, um die Lasten abzufangen und auf den Rest der Wand zu übertragen. Hat ein Experte das Projekt abgesegnet, kann der Wanddurchbruch erfolgen. Dafür müssen sich Heimwerker solides Werkzeug und Zubehör beschaffen. Unter anderem braucht es:
• Stahlstützen
• Bohrhammer
• Trennschleifer (mit Diamantscheibe)
• Richtlatte
• Wasserwaage
• Brecheisen
• Hammer
• Meißel
• Staubmaske
• Schutzbrille
• Handschuhe
In der Anleitung des Heimwerkermagazins Selber Machen lässt sich Schritt für Schritt nachlesen, wie der Wanddurchbruch gelingt.
Weitere Tipps und Tricks rund um Renovierungen hier zum Stöbern.
Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR
Fotos: Pixabay / CCO Public Domain