DIY – Heimwerker

Richtig tapezieren: Darauf müssen Sie achten

Richtig tapezieren

DIY / Heimwerker:  Sie wollen Ihre Wohnung tapezieren und benötigen dafür noch ein paar Tipps und Tricks? Kein Problem! In unserem Ratgeber finden Sie alle wichtigen Informationen zum Thema. Wir zeigen Ihnen, worauf Sie bei der Auswahl des Kleisters, bei der Vorbereitung des Grundes und beim Anbringen der Tapete achten müssen.

 

Tapeten und Kleister passend auswählen

Welchen Kleister Sie benötigen, hängt von der Tapete ab. Faktoren, die bei der Auswahl eine Rolle spielen, sind die Wasserdampfdurchlässigkeit, das Gewicht und die Beschaffenheit. Je nach Ausführung verwenden Sie einfachen Tapetenkleister, Spezialkleister oder Dispersionskleber.

Einfacher Tapetenkleister:

Diese Art Kleister ist ausschließlich für die klassische Papiertapete geeignet. Er besteht aus einem Pulver aus Celluloseether und Stärke. Seine Klebefähigkeit ist vom gewählten Wasseranteil abhängig. Je weniger Wasser hinzugegeben wird, desto stärker ist die Wirkung. Sehr stark verdünnt kann diese Art Kleister auch als Grundierung verwendet werden.

Spezialkleister:

Wenn Sie schwere Wandverkleidungen wie Präge- und Strukturtapeten anbringen wollen, reicht herkömmlicher Tapetenkleister in der Regel nicht mehr aus. In diesem Fall verwenden Sie Spezialkleister. Neben Zellulose und Stärke enthält er auch noch Kunstharz.

Dispersionskleister:

Aufgrund seines geringen Wasseranteils hat Dispersionskleister die größte Klebkraft. Er kommt vor allem bei wasserdampfundurchlässigen Profil- und Vinyltapeten zum Einsatz. Auch bei schwach saugenden Untergründen wird er genutzt.

Wie viel Tapete wird benötigt?

Die Menge der benötigten Tapete lässt sich einfach bestimmen. Sie ermitteln den Umfang des Raumes, multiplizieren ihn mit der Höhe und subtrahieren davon die Flächen von Türen und Fenstern. Anschließend dividieren Sie den Wert durch 5 und Sie erhalten die Anzahl der benötigten Rollen. Zusätzlich sollten Sie immer auch 1 – 2 Rollen Reserve einplanen.

Hinweis: Diese Rechnung gilt für die klassische Europarolle mit einer Breite von 53 cm und einer Länge von 10,5 m.

Vorbereitung des Grundes

Damit die Tapete gut haftet, muss der Untergrund sauber, staubfrei, trocken, saugfähig, eben und tragfähig sein.

In den meisten Fällen muss deshalb zunächst die alte Tapete entfernt werden. Dafür verwenden Sie Lauge mit Tapetenablöser. Ist die Tapete mit einer wasserabweisenden Schicht versehen, durchlöchern Sie sie zunächst mit einem Tapetenigel. So kann das Wasser leichter eindringen. Achten Sie darauf, sie nicht zu fest einzudrücken, da sonst der darunterliegende Putz beschädigt wird. Es gibt auch spezielle Geräte, die die Tapete mit Dampf ablösen.

Kleine Löcher und Risse können mit Spachtel- oder Fugenmasse ausgeglichen werden. Weiterhin kann es nötig sein, stark sandenden Putz zunächst mit Spachtel- oder Fugenmasse zu verfestigen. Dafür verwenden Sie zum Beispiel einen Voranstrich aus Wasser und Tapetenkleister.

Zum Abschluss der Vorbereitung tragen Sie die Grundierung auf. Sie sorgt dafür, dass der Kleister nicht sofort von der Wand eingesaugt wird und seine Klebekraft verloren geht.

Vorbereiten der Tapete

Als Nächstes geht es ans Zuschneiden der Bahnen. Rollen Sie die Tapete auf dem Tapeziertisch aus und messen Sie sie aus. Es empfiehlt sich, sie ein paar Zentimeter länger zuzuschneiden als die Wandhöhe. So haben Sie immer noch ein wenig Spielraum, um die Bahn zu positionieren. Den Schnitt nehmen Sie mit einem Universalmesser (Cutter) vor. Damit er gerade wird, führen Sie ihn entlang der Stahlschiene aus.

Danach rühren Sie den Kleister an. Richten Sie sich dabei nach den Vorgaben auf der Verpackung und achten Sie darauf, die Mischung gleichmäßig umzurühren. Andernfalls kann es zu Klümpchenbildung und sichtbaren Unebenheiten unter der Tapete kommen.

Ist die Mischung fertig, tragen Sie den Kleister auf die Tapetenbahnen auf. Verstreichen Sie ihn dabei von der Mitte nach außen. Anschließend legen Sie die Bahnen in der Mitte zusammen und lassen den Kleister für 10 – 15 Minuten einwirken. So ist eine gleichmäßige Durchfeuchtung gewährleistet.

Das Auftragen der Tapete

Wenn Sie Raufaser oder Tapete ohne Muster anbringen, beginnen Sie in der fensternächsten Ecke. Bei Mustertapeten fangen Sie in der Mitte der Wand an. Markieren Sie dabei die Stelle, an der die erste Bahn befestigt wird, mit einem Lot. So ist sichergestellt, dass die Bahn exakt senkrecht verläuft und alle anderen Bahnen optimal daran ausgerichtet werden können. Danach tapezieren Sie vom Fenster weg in den Raum hinein. Überstehende Tapete können Sie unkompliziert mit einem Cutter entfernen.

Tipp: Sobald die Bahnen an der Wand sind, streichen Sie sie mit einer großen weichen Bürste glatt. Führen Sie die Streichbewegungen dabei von innen nach außen aus. Da diese Arbeit ein wenig Fingerspitzengefühl erfordert, kann es sich empfehlen, die Hilfe eines professionellen Tapezierers in Anspruch zu nehmen.

Die Trocknung

Nach dem Auftrag müssen Sie sicherstellen, dass sich die eingekleisterte Tapete beim Trocknen nicht wieder zusammenzieht und Risse und Blasen entstehen. Deshalb muss gewährleistet sein, dass der Kleister schneller trocknet als die Tapete. Verzichten Sie aus diesem Grund während des Tapezierens auf das Heizen und halten Sie Fenster und Türen geschlossen.

Hinweis: Tapetenreste sind nicht im normalen Hausmüll zu entsorgen. Sie kommen in die graue Restmüll-Tonne. 


Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR
Fotos: Stefan Bayer / pixelio.de