Das richtige Verhalten nach einem Einbruch
Hausbau / Sicherheit: Nach Hause kommen und feststellen, dass eingebrochen wurde – ein Horrorszenario. Betroffene erleiden im ersten Moment häufig einen Schock und wissen oft nicht, wie sie reagieren sollen. Schließlich stehlen Täter meist nicht nur geliebte Gegenstände, sondern sie verwüsten das Haus oder die Wohnung und dringen vor allem in die Privatsphäre ein.
Vier Tipps, wie sich Einbruchsopfer verhalten sollten:
Polizei kontaktieren
Erkennen Bewohner Anzeichen für einen Einbruch, gilt es zunächst, die Polizei zu kontaktieren. Könnte der Täter sich noch im Haus befinden, sollten Bewohner sich in Sicherheit bringen und nicht versuchen, den Einbrecher selbst zu stellen. Idealerweise betreten Personen den Tatort in jedem Fall erst gemeinsam mit den Beamten, fassen weder etwas an noch verändern den Ort des Geschehens, um keine Spuren oder mögliche Beweise zu verwischen. Auch die Aufräumungsarbeiten sollten erst nach der Freigabe durch die Polizei erfolgen. Je nach Umfang des angerichteten Schaden sollte dann auch ein professioneller Tatortreiniger beauftragt werden.
Schäden fotografieren
Aufgebrochene Türen, eingeschlagene Fenster oder beschädigte Gegenstände in Haus oder Wohnung müssen fotografiert werden. Auch durchwühlte Schränke, umgekippte Regale oder andere Veränderungen im Eigenheim sollten Bewohner dokumentieren, da Versicherungen diese Nachweise benötigen.
Stehlgut-Liste erstellen
Anschließend empfiehlt es sich, zu prüfen, ob etwas gestohlen wurde – und wenn ja, was. Um sich einen Überblick zu verschaffen, hilft es, eine sogenannte Stehlgut-Liste zu erstellen. Auf diese Liste gehören alle entwendeten Gegenstände mit weiteren Informationen wie genauer Bezeichnung, Beschreibung, Seriennummern und im Idealfall mit zusätzlichen Fotos. Gestohlene Kredit-, Bank- oder Handykarten sowie Ausweise mit Online-Funktion gilt es unter der Notrufnummer 116 116 sofort zu sperren. Andere fehlende Ausweise und Pässe sollten Einbruchsopfer dem zuständigen Bürgeramt melden, um einen möglichen Missbrauch zu verhindern. Gehört das Handy ebenfalls zu den gestohlenen Gegenständen, kann die sogenannte IMEI-Nummer unter Umständen bei der Lokalisation des Gerätes helfen. Jedes Handy besitzt eine solche individuelle Nummer, die sich durch die Eingabe des Tastencodes *#06# ins Eingabefeld des Smartphones jederzeit abfragen lässt.
Versicherung informieren
Schäden, die aufgrund eines Einbruchs entstehen, bezahlt im Regelfall die Hausratversicherung. Diese benötigt Fotos des Vorfalls sowie Kaufbelege der gestohlenen und beschädigten Gegenstände. Gibt es Schäden am Haus und es besteht der zusätzliche Schutz durch eine Wohngebäudeversicherung mit dem Zusatzfall Einbruchschäden, gilt es, auch dieser den Vorfall zu melden.
Haben Einbruchsopfer diese nötigen Formalitäten mit der Polizei und der Versicherung geklärt, sollten sie nicht gleich in ihren Alltag zurückkehren. Einbrüche belasten Betroffene meist sehr und können auch Auswirkungen auf die psychische Gesundheit haben. Mit Familienangehörigen oder Freunden offen darüber zu sprechen und den Einbruchschutz durch zusätzliche Verriegelungen und Alarmanlagen zu erhöhen, hilft vielen.
Durch den Einbau entsprechender Technik wie Alarmanlagen gewinnen Betroffene ein großes Stück Sicherheit zurück und haben das Gefühl, die Kontrolle wiederzuerlangen. Sicherheitssysteme mit Akustiksensor nehmen beispielsweise Einbruchsversuche wahr, bevor Einbrecher das Eigenheim betreten. Durch das rechtzeitige Erkennen von Geräuschen, die durch Gewaltanwendung an der Außenhaut verursacht werden, lösen die Systeme frühzeitig einen Alarm aus. So bleibt der materielle Schaden gering und die Bewohner setzen sich keiner psychischen Belastung aus. Bei bereits erfolgten Einbrüchen und anhaltenden psychischen Problemen wie Angstzuständen gibt es professionelle Beratungsstellen wie die Opferhilfe vom Weißen Ring, die beratend zur Seite stehen.
Quelle: Blockalarm / Borgmeier
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