Ökologisches Bauen

Das Gründach wird das Dach der Zukunft sein

Bauweise / Ökologisches bauen:  Ob ein- oder mehrgeschossig, Flachdächer sind zurück. Ein Hausbau in dieser Bauweise bietet praktische Vorteile, da keine Schrägen den Wohnraum beeinträchtigen. Gleichzeitig lässt sich aus der Dachfläche eine attraktive Grünzone machen - bis hin zu einem kleinen Biotop. Ein Gründach bietet zahlreiche ökologische Vorteile.

 

Das Stück Natur auf dem Dach schafft etwa neuen Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge und andere bedrohte Insektenarten. Mit einer guten Planung macht die Dachbegrünung lange Freude und wird zum blühenden Farbtupfer in der Nachbarschaft.

1. Welche Vorteile sprechen für ein Gründach?

Viele empfinden eine Dachbegrünung schon optisch als eine Bereicherung - gerade im Vergleich zu einem ungenutzten und damit eher steril wirkenden Flachdach. Ein Hausbau im Bauhaus-Stil ist ideal geeignet, um ein Gründach zu beherbergen. Die Bepflanzung ist ein echter Sauerstoffproduzent und kann somit das Mikroklima im eigenen Wohnquartier verbessern. Außerdem binden die Pflanzen Kohlendioxid und Schadstoffe.

Gleichzeitig wirken Gründächer der zunehmenden Flächenversiegelung entgegen. Der Vorteil: Sie können Niederschläge zwischenpuffern und damit die Kanalisation beispielsweise bei Starkregen entlasten. Das kann helfen, überlaufende Gullys und ähnliche Probleme zu verhindern. Viele Kommunen honorieren dies mit Nachlässen bei den Abwassergebühren.

2. Wie ist ein Gründach aufgebaut?

Für eine sichere, dichte und langlebige Funktionsweise bestehen Gründächer aus einem mehrschichtigen Aufbau. Ganz oben liegt die Schicht, welche die Vegetation trägt, darunter befinden sich Filter- und Drainage. Anspruchsvolle Begrünungen können bis zu sechs Schichten umfassen.

3. Was ist eine extensive Dachbegrünung?

Dies ist der Einstieg in die Dachbegrünung. Sie ist kostengünstig und pflegearm - düngen und Unkraut beseitigen reichen aus. Das Dach erhält dabei einen mehr oder minder grünen Teppich. Pflanzen, die hier angepflanzt werden können sind Moose, Kräuter und Sukkulenten. Für diese Pflanzen reichen Beethöhen von weniger als 10 cm aus. Damit sind sie auch nicht schwerer als die bei den meisten Flachdächern übliche Kiesschicht. Sie schützen jedoch die empfindlichen und störanfälligen Dichtungsmaterialien wesentlich besser vor Frost, Hitze und der schädlichen UV-Strahlung. Bestens geeignet für die extensive Dachbegrünung sind sonnige Standorte.

4. Was bietet eine intensive Dachbegrünung?

Wem die extensive Dachbegrünung nicht genügt, der kann sich für einen echten Garten auf dem Dach entscheiden. Die Gestaltung ist wie am Boden ganz nach eigenem Geschmack möglich. Beete lassen sich mit Blumen und Büschen gestalten. Obst lässt sich auf dem Gründach ernten, sogar Bäume können aufs Dach gepflanzt werden. Voraussetzung dafür ist eine entsprechend robuste Unterkonstruktion. Zudem erfordert die intensive Dachbegrünung viel Pflege, bis hin zum regelmäßigen Wässern und Düngen. Im Gegenzug ist das Dach rundum vor Temperaturextremen, UV-Strahlung und mechanischen Belastungen geschützt.

5. Lassen sich Schrägdächer in ein Gründach verwandeln?

Auch für Schrägdächer gibt es passende Lösungen. Hier sind clevere Begrünungssysteme gefragt, die insbesondere für Stabilität und eine gleichmäßige Bewässerung sorgen. Allerdings ist nicht jedes Schrägdach für die Installation mit einem Gründach geeignet.

6. Wie tragen Gründächer zum Umweltschutz bei?

Eine Dachbegrünung schafft neue Lebensräume für seltene Insektenarten, auch Vögel finden somit mehr Nahrung und Nistmaterial. Begrünungssysteme bringen die Natur zurück in dicht bebaute Stadt- und Wohnviertel. Zusammen mit einer insektenfreundlichen Blumensamen-Mischung lassen sich die Voraussetzungen für ein intaktes Dachbiotop schaffen. Im Rahmen eines Forschungsprojekts wurde zudem bestätigt, dass Gründächer gefährdeten bodenbrütenden Vogelarten eine neue Heimat bieten können.

Quelle: Paul Bauder GmbH & Co. KG, Stuttgart / Tipps24-Netzwerk
Foto: djd / Paul Bauder