Massivhaus

Qual der Wahl – die Fassade beim Massivhaus

Die Fassade

Hausbau / Massivhaus:  Die Fassade verleiht dem Massivhaus ein Gesicht. Dabei hat sie nicht nur eine optische Funktion, sondern schützt und dämmt zusätzlich das Eigenheim. Bei der Fassadengestaltung können Bauherren aus vielen Materialien und Farben auswählen, die unterschiedliche Vor- und Nachteile haben.

 

Für den Hausbau im Bauhaus-Stil sind weiße Fassaden typisch. In Spanien und Italien dominieren die Farben Ocker, Terrakotta oder Sand. In Griechenland und den dazugehörigen Inseln sieht man fast nur weiße Fassaden mit bunten Mosaik-Absetzungen oder blauen Akzenten. In England oder Norddeutschland dagegen ist Backstein oder Klinker gefragt. Jede Region hat ihre eigene charakteristische Fassadengestaltung. Ob modern, rustikal oder mediterran – die Fassade verleiht dem eigenen Traumhaus einen persönlichen Stil und hebt es von anderen Häusern der Nachbarschaft ab. Insofern der Bebauungsplan keine Vorgaben liefert, haben Bauherren bei der Hausplanung also die Qual der Wahl und können aus verschiedenen Materialien und Farben wählen.

Im Sommer kühl, im Winter warm – Schutz- und Dämmfunktion der Fassade

Eine Fassade ist nicht nur ein Stilmittel, sondern dient zusätzlich dazu, das Haus vor Umwelteinflüssen zu schützen. Die Wahl des Materials bestimmt auch die Wärmedämmung und sorgt für geringere Energiekosten. Die Dämmung wirkt wie eine zusätzliche Schutzhülle, hält die Räume im Sommer kühl, im Winter warm und trägt auch zu einem gesunden, idealen Wohnklima bei.

Klinker – zeitlos auch in 100 Jahren

In Deutschland sind Fassaden vorwiegend aus Putz und Klinker bzw. Backstein. Klinker sind Ziegelsteine, die unter sehr hohen Temperaturen gebrannt werden, sodass sich feinste Poren der Steine schließen. Dadurch nehmen Klinker kaum Wasser auf und sind sehr widerstandsfähig. Es bedarf keiner weiteren Pflege, auch das Streichen der Steine ist nicht notwendig. Klinker sind sehr langlebig und können ohne weiteres 100 Jahre und älter werden. Lediglich in den Fugen kann poröser Mörtel, der wasserdurchlässig ist, zu Schäden führen.

Klinkersteine haben große dämmende Eigenschaften und schaffen ein gutes Raumklima. Sie können auch nachträglich an das Haus angebracht werden. Die Auswahl an Farben bei Fassadenklinkern reicht von Weiß, Sand, Rot bis Grau und Anthrazit. Im Vergleich zu Putz sind Klinker aufgrund des höheren Materialpreises und Arbeitsaufwandes meist teurer.

Hochleistungsputz: Dämmung und Farbvielfalt

Die Mehrheit der Bauherren wird sich beim Bau des eigenen Massivhauses für den Klassiker unter den Fassadenmaterial entscheiden: Fassadenputz. Ob modern, rustikal oder mediterran - mit ihm lassen sich durch verschiedene Strukturen und Farben viele Stile umsetzen. Die Eigenschaften von Putz haben sich in den vergangenen Jahren stark entwickelt. Mittlerweile hat er eine so gute Dämm- und Schutzfunktion, wie sie früher nur den Klinkersteinen vorbehalten war. Auch die Langlebigkeit von Putz hat sich stark verbessert. Zudem ist er brandbeständig und sorgt für ein gesundes Wohnklima. Beim Fassadenputz bedarf es weiterer Pflege. Mit der Zeit muss er aufgefrischt, geputzt oder gestrichen werden. Gegenüber Klinker ist er 20 bis 30 Prozent günstiger.

Klinkerriemchen: Akzente des Mauerwerks

Auch im Trend sind Mischfassaden aus Putz und Klinker. Dazu verwendet man allerdings selten richtige Klinker, sondern greift auf Klinkerriemchen zurück. Klinkerriemchen sind echte Ziegel mit einer Stärke von ca. 9 bis 25 mm. Sie sind um einiges dünner als normale Klinkersteine und dadurch auch günstiger. Klinkerriemchen sind leicht zu verlegen, können entweder mit Fliesenkleber auf die Außenwand geklebt oder als gedämmte Variante auf ein Fugenleitsystem geschraubt werden. Als Untergrund eignen sich Putz oder ein Wärmedämm-Verbundsystem. Klinkerriemchen machen eine Fassade zwar wetterfest, haben jedoch hauptsächlich eine dekorative Funktion. Es gibt sie in vielen verschiedenen Farben und Formen, sodass die Gestaltungsmöglichkeiten enorm sind. Schöne Kontraste ergeben sich zum Beispiel bei einer Stadtvilla, wenn eine weiße Fassade mit anthrazitfarbenen Riemchen am Sockel verziert wird. Eine Mischung aus Putz und Klinkerriemchen verleihen dem Massivhaus einen besonderen Charme.

Geschmacksfrage: Farbakzente bestimmen das Lebensgefühl

Putz bietet im Hinblick auf Struktur und Farbe eindeutig die größere Gestaltungsfreiheit. Weiß ist eine ideale Farbe für die modernen Kompakthäuser, die dadurch modern und minimalistisch wirken. Als neutrale Farben sind Sandtöne, Schlamm-, Ocker- und Graunuancen sehr beliebt. Farbakzente lassen sich durch die Kombination einer neutralen Hauptfarbe wie Weiß oder Beige mit einer kräftigen Farbe wie Ochsenrot oder Nachtblau erzeugen. Die Farbwahl hat jedoch auch Auswirkungen auf die Beständigkeit. Leuchtende Farben sind auf Dauer nicht sehr lichtbeständig, kräftige Farben reiben sich schneller ab und verlieren ihre Intensität. Starke Farben wirken auf großen Flächen anstrengend und oftmals zu dominant. Grelle Farben können auf Dauer stören, wenn die Harmonie zum Umfeld nicht stimmt. Harmonie entsteht, wenn Bauherren bei dem Haus, Dach und Garten ein farbliches Grundschema verfolgen. Ein frischer Anstrich in einem zeitgemäßen Farbton nach etwa 10-15 Jahren lässt das Haus wieder wie neu aussehen.

Quelle & Foto: Town & Country Haus