Deshalb lohnt es sich, beim Bau zusätzliche Zimmer einzuplanen
Hausbau / Bauplanung: Der Bau eines Hauses verschlingt eine Menge Geld - 320.000 Euro im bundesweiten Schnitt. Und oft ist das Budget begrenzt. Daher stellen sich die Bauherren schnell die Frage: Müssen es wirklich fünf Zimmer sein oder reichen auch vier? Brauchen wir wirklich eine Wohnfläche von 170 Quadratmetern oder sind 150 Quadratmeter nicht ebenfalls zufriedenstellend?
Die Ersparnisse beim Kauf kleinerer Grundstücke und beim Bau eines bescheideneren Objektes können erheblich sein. Doch es gibt auch Gründe dafür, Räume in das Eigenheim zu integrieren, welche man möglicherweise zum Zeitpunkt des Hausbaus noch nicht benötigt. Wieso es sich lohnt, bei passender finanzieller Möglichkeit mindestens einen zusätzlichen Raum in das eigene Haus einbauen zu lassen? Und wofür könnte man diesen Platz in Zukunft benötigen?
Büro
Ein Büro im eigenen Haus kann im Falle einer Firmengründung nicht nur äußerst praktisch sein. Es kann auch bares Geld sparen, da Selbstständige in den meisten Fällen dazu berechtigt sind, es von der Steuer abzusetzen. Wer mit dem Gedanken spielt, ein eigenes Unternehmen zu gründen - oder die bereits bestehende selbstständige Arbeit in den eigenen vier Wänden zu verrichten - tut also gut, ein zusätzliches Zimmer beim Hausbau einzuplanen.
Und dieses entsprechend umzusetzen: Große Fenster sorgen im Büro für zusätzliches Wohlbefinden und eine angenehme Arbeitsatmosphäre, Anschluss für Strom und Datenübertragung sollten ebenfalls vorhanden sein - nichts stört bei der Arbeit mehr als eine schlechte Internetverbindung. Wie die FAZ schreibt, ist ein Homeoffice auch bei 40 Prozent der Unternehmen in Deutschland bereits Praxis; jedes zweite Unternehmen erwartet, dass der Anteil seiner Mitarbeiter im Home-Office in Zukunft weiter steigen wird. So eine Chance sollte man sich nicht entgehen lassen - Platz für ein eigenes Büro lohnt sich daher beim Hausbau.
Unterhaltungsraum
Ebenfalls sollte man die Freizeit nicht vernachlässigen: Party-Räume, Multimedia-Zimmer und sogenannte „Man-Caves“ sind angesagt und sollten direkt beim Bau eingeplant werden. Denn das Bedürfnis nach Selbstverwirklichung in den eigenen vier Wänden nimmt mit den Jahren immer mehr zu: Rund sechs Prozent aller Hausbesitzer und Wohnungseigentümer in Deutschland hatten 2019 konkrete Renovierungspläne. Solche steigenden Bedürfnisse nach Erholung sollte man daher frühzeitig einplanen.
Bei der Einrichtung kann man der eigenen Fantasie freien Lauf lassen, Platz für einen großen Fernseher oder eine Bar sollte aber vorhanden sein. Eine gute Internetverbindung ist ebenso Voraussetzung für einen Raum mit Unterhaltungscharakter. Wenn der Router am anderen Ende des Hauses steht, benötigt man unter Umständen einen Repeater, um die Verbindung stabil zu halten. Auch für Sprachassistenten wie Alexa benötigt man eine Verbindung zum Internet. Aber auch hier gibt es Abhilfe: Gute WLAN-Repeater gibt es bei Anbietern wie Saturn bereits ab 75 Euro zu erstehen.
Wie schnell das Internet sein muss, hängt vom Verwendungszweck des Raums ab: Musik-Streaming über die eigene HiFi-Anlage ist anspruchsvoll, benötigt aber vergleichsweise eine weniger schnelle Verbindung. Anders sieht es mit Videospielen über das Internet aus: Will man sich einen Entertainment-Raum fürs Gaming einrichten, können die benötigten Datenmengen groß werden. Relativ genügsam sind hier Online-Glücksspiele: Diese können zumeist direkt im Browser geladen werden. Während das Spielangebot von klassischen Tischspielen bis hin zu Automatenspielen reicht, ist der Strom an Daten hier dennoch überschaubar.
Anders sieht es bei großen Titeln aus: Wer sich die neue Xbox-Generation unter den Fernseher stellen will, sollte diese am besten per Ethernet-Kabel anschließen. Filmstreaming wiederum kann sehr große Datenmengen verbrauchen, gerade wenn man Abos bei Streaming-Diensten wie DAZN oder Netflix erwirbt.
Die Anforderungen an die Verbindung variieren also stark. Daher sollte man genau überlegen, wie viel Geld man in den Ausbau des eigenen Heimnetzes steckt.
Fitness-Raum
Ein zusätzlicher, zunächst ungenutzter Raum, kann sich auch dann auszahlen, wenn man in Zukunft zu Hause Sport betreiben möchte. Insgesamt 11,09 Millionen Deutsche waren 2018 bereits in Fitness-Studios angemeldet, wie Statista schreibt. Und die Zahlen steigen stetig. Mit einem heimischen Sport-Studio kann man sich aber Zeit - beim Pendeln - und Geld bei den Verträgen fürs Fitnessstudio sparen. Einen guten Fitness-Raum kann man bei Bedarf erweitern. Auch hierfür lohnt es sich also, beim Bau nicht zu bescheiden zu planen.
Fazit:
Beim Hausbau fallen enorme Kosten an, die man in den meisten Fällen über einen langen Zeitraum abbezahlen muss. Dennoch kann es klug sein, nicht an den falschen Enden zu sparen: Gerade bei der Wohnfläche sollte man darauf vorbereitet sein, später eventuell mehr Platz und weitere Zimmer zu benötigen. Solche Zimmer können flexibel verwendet werden - ob für Sport, Entertainment oder sogar als Büro. Oft kann man so signifikante Beträge während des Alltags sparen, womit sich die Kosten teilweise wieder zurückholen lassen.
Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR
Fotos: Pixabay / CCO Public Domain