Der Einbau von Wärmepumpen ist auch bei Modernisierungen leicht möglich
Heizungstechnik / Wärmepumpen: Während Wärmepumpen bei Neubauten heute die bevorzugte Wahl der verbauten Heizungsversorgung ausmachen, ist die Möglichkeit, diese umweltfreundliche Wärme auch beim Modernisieren von Bestandsgebäuden einzubauen, noch nicht so weit verbreitet. Dabei bedeutet der Wechsel zu einem umweltschonenden Heizsystem eine enorme Wertsteigerung für das Gebäude, man leistet einen nachhaltigen Beitrag zum Klimaschutz und dank effizienter Technik, günstigeren Stromtarifen sowie staatlichen Zuschüssen ist die Wärmepumpe langfristig gesehen auch finanziell attraktiv geworden.
Welche Wärmepumpe ist für mein Haus geeignet?
Gerade weil die Wärmepumpentechnologie hohes Fachwissen und Erfahrung voraussetzt, ist es wichtig zu wissen, welche Anlage für das eigene Gebäude geeignet ist. Unter waermepumpe.de sind alle Infos, die ersten Schritte zur Wärmepumpe sowie die Fachpartner in der Region aufgelistet, die aufgrund der baulichen Voraussetzungen, wie Grundstück, Dämmung des Gebäudes und vorhandener Heizung, entscheiden, welches System sich am besten eignet. Die nachstehende Grafik verdeutlicht das System der Wärmepumpen.
Moderne Wärmepumpen funktionieren genauso mit Flächenheizungen wie mit klassischen Heizkörpern und sind zur Trinkwassererwärmung geeignet, egal ob als Quelle die Luft, das Erdreich oder Grundwasser verwendet wird.
Kann ich meine alten Heizkörper verwenden?
Da die neueste Generation von Wärmepumpen auch mit einer Vorlauftemperatur von 55 Grad Celsius effizient läuft, ist sie auch für nicht optimal gedämmte Altbaugebäude geeignet. Grundsätzlich gilt: Je größer die Heizfläche dimensioniert wird, desto geringer kann die Vorlauftemperatur ausfallen, um die benötigte Wärmemenge in den Raum zu übertragen. Im Einzelfall kann vom Fachmann empfohlen werden, einzelne Heizkörper auszutauschen, um einen höheren Wirkungsgrad zu erzielen.
Die Klimaanlage gleich mit integriert
Die Sommer werden heißer und im Jahr 2018 waren Ventilatoren in Deutschland nahezu ausverkauft. Wärmepumpen können bei Gebäuden mit Flächenheizung nicht nur im Winter heizen, sondern kühlen sparsam und angenehm im Sommer, ohne permanent Zugluft zu erzeugen.
Spezielle Stromtarife nutzen
Wer mit einer Wärmepumpe heizt, kann durch den Wechsel des Stromtarifs mehrere Hundert Euro im Jahr sparen. Mehr als 800 Energieversorger bieten diese speziellen Stromtarife für Wärmepumpen an. Zum Betreiben benötigt man einen Doppeltarifzähler. Die Daten können auf diversen Onlineportalen eingegeben und verglichen werden. Im Jahr 2017 zahlten Verbraucher im Schnitt rund 22 Cent pro Kilowattstunde Wärmestrom, das hat die Bundesnetzagentur ermittelt. Der durchschnittliche Preis für Haushaltsstrom lag im gleichen Jahr bei rund 30 Cent und damit fast 30 Prozent höher. Wer zusätzlich eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach hat und seinen eigenen Strom produziert, kann diesen zum Betrieb der Wärmepumpe verwenden und so die Betriebskosten weiter stark reduzieren.
Staatliche Fördergelder bis zu 10.000 Euro mitnehmen
Fördergelder müssen immer vor dem Einbau beantragt werden: Wer seine alte Heizung gegen eine Wärmepumpe eintauscht, erhält Investitionszuschüsse vom Staat. In der Basisförderung gibt es für eine effiziente Luft-Wasser-Wärmepumpe beispielsweise 1.300 bis 1.500 Euro, für erdgekoppelte Anlagen 4.000 Euro oder sogar 4.500 Euro für Erdsonden. In bestimmten Fällen können weitere Bonusförderungen beantragt werden, beispielsweise bei der Kombination mit Solaranlagen. Besonders effiziente Wärmepumpen mit mindestens 51 Prozent Flächenheizungen bekommen als Innovationsförderung zur Basisförderung noch einmal die Hälfte dazu.
Quelle & Foto: Bundesverband Wärmepumpe (BWP) e.V., Berlin