Strom sparen mit einer Wärmepumpe – wie funktioniert das?
Heizungstechnik / Wärmepumpen: Die Wärmepumpe gilt als grüne Heiztechnik – sie kann ergänzend zu herkömmlichen Heizsystemen oder allein ganze Häuser klimatisieren. Allerdings sind diese Geräte stromintensiv. Und solange der größte Teil des Strommixes noch aus fossilen Energien stammt, ist das alles andere als umwelt- und klimafreundlich. Kostenintensiv kann eine stromfressende Wärmepumpe obendrein sein. Wie kann man mit der Wärmepumpe Strom sparen?
Im Jahr 2019 wurden mehr als 119.000 Wohngebäude neu genehmigt. Immerhin 46 Prozent davon wurden mit einer Wärmepumpe ausgestattet. 2021 waren es schon 50,2 Prozent. Das ist also ein verhältnismäßig beliebtes Konzept. Um es vereinfacht auszudrücken, zieht die Wärmepumpe aus einer Kilowattstunde Strom, die für Antrieb und Pumpe benötigt werden, bis zu fünf Kilowattstunden Heizenergie. Technisch gesehen funktioniert die Wärmepumpe wie ein Kühlschrank: Der Kühlschrank entzieht dem Innenraum Wärme und leitet sie nach außen ab. Die Wärmepumpe entzieht dem Erdreich, dem Grundwasser oder der Luft Wärme und leitet sie ins Hausinnere. Wie spart man dabei nun Strom?
Strom sparen im laufenden Betrieb ist möglich
Natürlich gibt es nicht nur die eine Wärmepumpe auf dem Markt, sondern ganz unterschiedliche Modelle. Einige davon sind an sich schon stromsparend, andere sind recht intensiv im Verbrauch. Und es gibt auch gasbetriebene Wärmepumpen. Die sind in Gebäuden interessant, die bereits über einen Erdgasanschluss verfügen. Allerdings werden diese Geräte eher selten verwendet.
Woraus zieht die Wärmepumpe ihre Wärme? Die Wahl der Wärmequelle hat schon einen enormen Einfluss darauf, wie viel Strom die Wärmepumpe benötigt. Dahinter steckt ein einfaches Prinzip:
Eine Wärmepumpe arbeitet effizienter, wenn die Wärmequellentemperatur höher und die Vorlauftemperatur geringer ist. Wie genau dieses Verhältnis zwischen der von der Wärmepumpe benötigten elektrischen Energie und der abgegebenen Wärmeenergie ist, beschreibt ein Wert, der als JAZ abgekürzt wird. JAZ ist die Jahresarbeitszahl. Bei modernen Wärmepumpen liegt sie zwischen 3 und 4,5. Das bedeutet: Für eine Kilowattstunde Strom, die die Wärmepumpe benötigt, erhält man zwischen 3 und 4,5 Kilowattstunden Heizenergie.
Allerdings ist die JAZ eine individuelle Zahl, die über den Zeitraum eines ganzen Jahres ermittelt wird. Die Hersteller dagegen geben eine Leistungszahl COP an, das steht für Coefficient of Performance. Diese Zahl wird unter streng definierten Bedingungen im Labor gemessen und ermöglicht es, die Wärmepumpen der verschiedenen Hersteller hinsichtlich der Leistung miteinander zu vergleichen. Über den tatsächlichen Stromverbrauch außerhalb des Labors sagt der COP wenig aus.
COP geben die Hersteller an, JAZ ist das, was am Ende wirklich geleistet wird – wie findet man nun heraus, welche Wärmepumpe effizient und stromsparend arbeitet? Der Bundesverband Wärmepumpe e.V. hat auf seiner Website einen Rechner veröffentlicht, mit dem man die JAZ nach VDI 4650 ermitteln kann. Allerdings sind nicht alle Wärmepumpen dort aufgeführt.
Wärmepumpen brauchen Unterstützung
Der Stromverbrauch der Wärmepumpe lässt sich durch die Wahl des passenden Geräts natürlich nicht unendlich reduzieren. Die Rahmenbedingungen müssen ebenfalls angepasst werden. Die Maßnahmen sind im Grunde genommen die Gleichen wie bei einer herkömmlichen Heizung, die sparsamer eingesetzt werden soll:
1. Haus dämmen: Fassaden- und Dachdämmung senken die Stromkosten der Wärmepumpe deutlich. Eine Dämmung nach Gebäudeenergiegesetz kann über die KfW oder das BAFA gefördert werden, muss also von niemandem allein finanziert werden. Überdies sind Wärmepumpen wie die Mitsubishi Ecodan Wärmepumpen (Klivago.de/waermepumpen-mitsubishi-ecodan) ebenfalls BAFA-förderfähig.
2. Wärmeverteilung geschickt wählen: Fußboden- und Wandheizungen haben eine geringe Vorlauftemperatur. Sie reduzieren den Stromverbrauch der Wärmepumpe ebenfalls.
3. Stromtarif anpassen: Die meisten Energieversorger bieten Wärmpumpenbetreibern spezielle Stromtarife an. Ein Preisvergleich lohnt.
4. Mit Solarthermie koppeln: Wenn Solarthermie für warmes Wasser sorgt, ist die Wärmepumpe entlastet und hat einen niedrigeren Stromverbrauch.
5. Strom selbst erzeugen: Wer Strom über eine eigene PV-Anlage produziert, darf ihn natürlich selbst verbrauchen und muss nicht alles ins öffentliche Netz einspeisen. In Verbindung mit einem Stromspeicher kann die Anlage auf dem Dach die Wärmepumpe versorgen.
Natürlich müssen Wärmepumpe, Heizanlage und Rahmenbedingungen aufeinander abgestimmt sein. Eine hervorragend eingestellte Wärmepumpe braucht ohnehin weniger Strom. Die regelmäßige Wartung hilft auch beim Stromsparen, denn sie stellte einen effizienten Betrieb sicher.
Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR
Foto: Pixabay / CCO Public Domain / globalenergysystems
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