Küchenkauf: einzeilige Küche oder Küche mit Kochinsel?
Küchen / Küchenmöbel: Wer kennt sie nicht, die tollen Küchen aus den Kochshows im Fernsehen. So eine Küche oder zu mindestens so eine ähnliche Küche möchte man selber haben. Bevor man sich jedoch auf den Weg macht, in ein Küchenstudio zu gehen, um Küchen anzuschauen, die eventuell in Frage kommen, muss man die eigenen räumlichen Möglichkeiten analysieren. Es ist klar, dass nicht jede Küchenform in jede Küche passt. Welche Form für Ihre individuelle Küche infrage kommt ist allerdings nicht nur eine Frage des Geschmacks, sondern auch des zur Verfügung stehenden Raums.
Welche Küchenformen können realisiert werden?
Bei dieser Frage sind die beiden Möglichkeiten Neubau und Küchenaustausch im Bestandsbau aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Beim Hausbau kann man durchaus während der Planungsphase die eigenen Vorstellungen hinsichtlich der Küchenform durch den Architekten im Rahmen des verfügbaren Budgets berücksichtigen lassen. Bei einem Altbau muss man sich an die gegebenen Tatsachen halten. Der Grundriss der vorhanden Räumlichkeiten ist die Basis für die Auswahl der Küchenform. Der Fachmann sollte daher immer bei der Küchenplanung zu Rate gezogen werden. Nachstehend ein Überblick über die angebotenen Küchenformen und ihre räumlichen und sonstigen Voraussetzungen zum Einbau.
Die einzeilige Küche
Die einzeilige Küche ist bei schmalen Räumen immer die optimale Lösung und ausreichend für kleine oder Single-Haushalte. Meist werden Küchenzeilen in geschlossenen Küchen eingesetzt, sie können aber auch sehr gut in einen offenen Wohn-/Essbereich integriert werden. Für ein vernünftiges Arbeiten in der Küche sollte die Wandlänge aber mindestens 3 m betragen. Problematisch ist die meist geringe vorhandene Fläche für eine Arbeitsplatte. Durch den Einsatz von ausziehbaren oder ausklappbaren zusätzlichen Tischplatten kann man hier Abhilfe schaffen.
Das nächste Problem sind die Elektrogeräte. Hier sollte man darauf achten, Einbaugeräte in den geringsten Normabmessungen zu verwenden. So spart man Platz für den notwendigen Stauraum. Auch für diesen gilt eine Empfehlung: Den Raum bis zur Decke ausnutzen und Oberschränke in entsprechender Höhe einsetzen, dass gibt mehr Stauraum. Zur besseren und sichereren Beweglichkeit in der einzelligen Küche gehört auch die Verwendung von Schiebetüren, statt der klappbaren Türen in den Küchenschränken.
Die zweizeilige Küche
Eine zweizeilige Küche kann schon variabler eingesetzt werden. Sie besteht aus zwei Küchenzeilen, die einander gegenüber liegen. Der Raum sollte schon mindestens 8 qm Größe aufweisen. Zwischen den beiden Küchenzeilen ist ein Mindestabstand von 1,20 m (besser mehr) unbedingt einzuhalten. In einer zweizeiligen Küche hat man ausreichende Arbeitsflächen und Stauraum für kleine bis mittelgroße Haushalte als Koch- und Arbeitsküche. Wenn man einen offenen Grundriss hat, kann man die zweite Zeile durchaus auch als Kochinsel einsetzen.
Ein genereller Vorteil zweizeiliger Küchen ist die Arbeitseffektivität dank der kurzen Wege, wenn die Küche ergonomisch gut geplant ist. Eine Zeile mit Arbeitsflächen, die andere mit Schränken und Einbaugeräten zu nutzen, ist da eine erstklassige Empfehlung.
Die Küche in L-Form
Für eine sinnvolle L-Form-Küche ist mehr Raum vonnöten. Um die 12 qm sollte eine L-Form-Küche schon haben, auf jeden Fall, wenn ein Essplatz integriert werden soll. Ansonsten ist die L-Küche für einen mittelgroßen Haushalt gut geeignet. Eine L-Küche kann variabel eingesetzt werden. In der Regel wird sie an zwei aneinander grenzende Wände montiert. Wenn der zweite Schenkel in den Raum ragend angebracht wird ist dieser Schenkel als Esstheke oder Kochinsel einsetzbar.
Durch die Anordnung über Eck entstehen kurze Laufwege zwischen den einzelnen Arbeitsbereichen. Um eine tote Ecke im 90-Grad-Winkel der L-Form-Küche zu vermeiden, bieten sich Eckschränke an mit einem drehbaren Rondell an.
Die Küche in U-Form
Diese Küchenform ist optimal geeignet für quadratische Räume, wobei die Breite mindestens 2,40 m betragen sollte. Als Mindest-Raumgröße sind 10 bis 12 qm anzusetzen. Durch die aus drei Küchenzeilen bestehende U-Form ist eine optimale Raumausnutzung gewährleistet. Ein besonderer Vorteil der U-Form-Küche sind die vorhandenen großen Arbeitsflächen und die kurzen Arbeitswege. Sie ist ideal für größere Haushalte und Familien.
Die Küche in G-Form
Die Küche in G-Form ist eine Erweiterung der U-Form-Küche mit einer zusätzlich angesetzten kurzen Zeile aus Unterschränken, in die auch ein Kochinsel oder eine Küchenbar integriert werden kann. Der Flächenbedarf liegt bei mindestens 14 qm. Eine derartige Küche benötigt viel Platz, bietet aber auch viel Stauraum und Arbeitsfläche. Sie ist optimal geeignet für große Familienhaushalte.
Die Küche mit einer Kochinsel
Aufgrund der Tatsache, dass heutzutage viel gemeinsam gekocht wird und die Küche nicht mehr der abgeschlossene Bereich der Hausfrau ist, hat sich in den letzten Jahren eine Verbindung von Koch- und Ess- bzw. Wohnbereich immer mehr durchgesetzt. Die offenen Küchen zum Wohn- und Essbereich und der Trend zum gemeinsamen Kochen, auch mit Freunden, hat zur Bildung der Kochinseln geführt.
Welchen Platz benötigt man für eine Kochinsel? Die Küche mit einer Kochinsel benötigt einen großen Raum ab 15 Quadratmetern. Rundherum muss ein Bewegungsradius von mindestens 80 Zentimetern für die Laufwege vorhanden sein. Wichtigste Entscheidung ist, ob man die Kochinsel nur zum Kochen mittels Kochfeld nutzen will oder ob auch eine Spüle eingebaut werden sollte. Wie steht es mit Abwasserleitung, Dunstabzug und Lüftung allgemein? Hier sind die örtlichen Gegebenheiten vom Planer genauestens zu untersuchen, um eine optimale Kochinsel integrieren zu können.
Kochinseln kann man eigentlich mit allen der oben beschriebenen Küchenformen realisieren, wenn das Platzangebot es zulässt.
Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR
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