Wärmepumpen sorgen selbst bei Frost für kuschelige Temperaturen
Heizungstechnik / Wärmepumpen: Im hohen Norden macht der Winter seinem Namen alle Ehre: Strenger Frost von bis zu minus 40 Grad Celsius ist im schwedischen Naimakka nördlich des Polarkreises keine Seltenheit - damit ist dies zugleich der kälteste Ort des Landes. Angesichts der kalten und dunklen skandinavischen Winter ist es keine Überraschung, dass die Menschen hier besonders eng zusammenrücken und dass Lichter eine zentrale Rolle spielen.
So zum Beispiel zum St. Luciafest am 13. Dezember, einem Termin, dem alle schwedischen Kinder lange entgegenfiebern. So kalt es draußen ist, so wenig müssen die Menschen am Polarkreis aber in ihren Häusern frieren. Der 80-jährige Ake aus Naimakka etwa, Betreuer der hiesigen Wetterstation weiß, wie sich selbst bei Frost mit der Energie der Natur sein Holzhaus auf kuschelige Temperaturen bringen lässt. Moderne Wärmepumpentechnik, die mit geringen Verbrauchskosten und einer positiven Umweltbilanz punktet, macht es möglich.
Umweltwärme gibt es immer und kostenlos
Immer mehr Verbraucher machen sich Gedanken darüber, wie sie ihre persönliche Energiebilanz verbessern können. Vor allem den Anteil fossiler Energie zu senken, ist als persönlicher Beitrag zum Klimaschutz wichtig. Das beste Beispiel dafür ist die Heizung, zugleich der größte Energieverbraucher im Eigenheim. Dass es heutzutage auch ganz ohne Öl und Gas geht, zeigen Wärmepumpensysteme. Um für angenehme Temperaturen im Haus zu sorgen, nutzen die Wärmepumpen-Anlagen etwa bis zu 75 Prozent Umweltwärme sowie Strom als Energie für den Antrieb. Das hat gleich mehrere Vorteile: Umweltwärme ist kostenlos und jederzeit verfügbar - in der Luft, in der Erde und im Grundwasser. Die Wärmepumpe bringt die Energiequellen der Natur auf ein Niveau, das sich zum Heizen eignet. Das funktioniert selbst bei Minusgraden.
Wie in einem Schnellkochtopf
Vereinfacht ausgedrückt, lässt sich die Funktionsweise mit einem Schnellkochtopf vergleichen: Wasser wird zum Kochen und zum Verdampfen gebracht. Da der Dampf nicht entweichen kann, steigt der Druck - und dadurch auch die Temperatur. Bei einer Wärmepumpe wird jedoch kein Wasser, sondern ein spezielles Kältemittel zum Verdampfen gebracht. Daher reichen bereits niedrige Temperaturen für eine zuverlässige Versorgung mit Heizwärme. Damit können Hausherren und Modernisierer bis zu 75 Prozent an fossilen Brennstoffen sparen, machen sich unabhängiger von Energieversorgern und heizen besonders kostengünstig. Mit staatlichen Fördermitteln fällt die Entscheidung für eine Wärmepumpe noch einfacher. Angebote von Fachbetrieben aus Ihrer Region können Sie hier einholen!
Heizen im Winter, kühlen im Sommer
Wärmepumpen erzeugen nicht nur Wärme, sondern sorgen bei einer entsprechenden Auslegung des Systems auch für eine kühlende Wirkung, etwa an heißen Sommertagen. Dabei werden zwei Verfahren unterschieden:
- Bei der sogenannten aktiven Kühlung lässt sich die Raumtemperatur um drei Grad und mehr absenken. Dazu wird der Heizkreis der Wärmepumpe einfach umgekehrt: Das Eigenheim dient als Wärmequelle und die Umwelt, egal ob Luft, Erde oder Grundwasser, wird zum Wärmeabnehmer.
- Bei der passiven Kühlung kann die Raumtemperatur um zirka drei Grad reduziert werden. Dazu schalten die Bewohner den Kältekreislauf der Wärmepumpe aus, so dass die Temperatur des Erdreichs oder des Grundwassers auf das Heizungswasser übertragen wird.
Quelle: Vaillant GmbH, Remscheid
Foto: djd/Vaillant