Badezimmer

Die Verwendung von Dichtstoffen beim Hausbau

DichtstoffeHausbau / Badezimmer:  Unter einem Dichtstoff verstehen wir ein Material, welches geeignet ist, Spalten, Fugen, Vertiefungen und Durchbrüche abzudichten. Es ist hier zwischen Dichtung und Dichtstoff zu unterscheiden. Schon bei den ersten Behausungen der Menschen in der Urzeit hat man Spalten und Ritzen mit natürlichen Mitteln abgedichtet. So wurden Moose, Gras und Lehm eingesetzt. Um di Feuchtigkeit abzuhalten, wurden auch Baumharze, Bienenwachs und Pech genutzt. Die Geschichte des modernen Dichtstoffes begann etwa ab dem 18. Jahrhundert mit der Erfindung eines Stoffes, den man zur Abdichtung von Fensterscheiben nutze, dem Fensterkitt.

Der ganz große Durchbruch der Dichtstoffe begann aber erst mit der Entwicklung im Bereich der Polymerchemie etwa Anfang der 1930er Jahre.
Ab Ende der 1950er Jahre und im folgenden Jahrzehnt begann ein regelrechter Boom der Dichtstoffe, auch im Zuge von Wirtschaftswunder und zunehmender Bautätigkeit im sozialen Wohnungsbau.

Die Dichtstoffe von Heute und Morgen

Waren die Dichtstoffe von früher zunächst von der Priorität des absoluten Dichtens geprägt, stellt sich heute eine ganz andere Herausforderung. Über die "normalen" Ansprüche an einen Dichtstoff von großer Qualität muss der Dichtstoff von heute auch umweltfreundlich und nachhaltig sein; zwei Begriffe, die es damals nicht einmal ansatzweise gab. Folgt man den Ansprüchen von Fugenabdichtungen im Bereich von Bad und Küche müssen heutige Dichtstoffe nicht nur nachhaltig und umweltfreundlich sein, sondern sie müssen beispielsweise auch Schimmelbildung vermeiden, optischen Ansprüchen an Farbgebung und Oberflächen genügen und pflegeleicht beschaffen sein. Das sind alles Herausforderungen, die man bei Fachhändlern und Spezialabteilungen erfüllt bekommt.

Für Fugenabdichtungen im Bereich von Küchen und im Sanitärbereich kommen heutzutage überwiegend Silikone zum Einsatz. Das sind dann in der Regel essigvernetzende Silikone. Uns allen sind die nach Essig riechenden Räume nach einer Fugenabdichtung wohl bekannt. Diese Acetatsysteme zeichnen sich zudem durch sehr hohe Stabilität gegenüber Hitze und UV-Strahlung aus und sind sehr affin in der Haftung von Untergründen aus Glas, Porzellan, Aluminium und Email.

Eine andere Art der Dichtstoffe sind Stoffe auf der Basis von Polyurethan. Diese werden bevorzugt im Metallbau für Anschlussfugen m Bereich von Fenstern und Türen genutzt. Polyurethan hat zudem die Eigenschaft eines hochwertigen Klebers und entspricht in allen Bereichen den Anforderungen der DIN 18540 (Abdichtungen im Hochbau).

Wie eine Abdichtung von Balkonen und Terrassen fachgerecht vorgenommen wird, zeigt das nachstehende Video.

Die weitere Entwicklung der Dichtstoffe

Was bringt die Entwicklung, wie sehen Abdichtungen in der Zukunft aus? Die Anforderungen der Industrie an innovative und zukunftsorientierte Dichtstoffe werden daran gemessen, dass über den normalen Dichtungsbereich hinaus auch Korrosionsschutz, Schwingungsdämpfungen und Schutz gegen Gas und aggressive Flüssigkeiten gegeben ist; und das alles unter Berücksichtigung ökologischer und ökonomischer Aspekte. Wir sind gespannt.

Im Übrigen: Die Stiftung Warentest weist darauf hin, dass es für fast alle Anwendungen heutzutage schadstoffarme Produkte gibt, die zudem mit einem Umweltzeichen gekennzeichnet sind. Der interessierte Leser kann sich bei eu-ecolabel darüber informieren, welche Produkte Umweltzeichen verliehen bekommen haben.

Quelle: Tipps24-Netzwerk – HHR
Foto: Rainer Sturm / pixelio.de