Geothermie, bisher weniger beachtete regenerative Energie
Haustechnik / Tipps: Geothermie wird beim Ausbau der Regenerativen Energien zukünftig in Deutschland eine wichtige Rolle spielen, da sie die Anwendungen Heizen und Kühlen in einer umweltfreundlichen Zukunftstechnologie vereint. Mit diesem Mehrwert steigen jedoch die Anforderungen an die Qualität des Materials: Als Lösung fertigt der Polymerspezialist REHAU als einziger Hersteller Erdwärmesonden, -kollektoren und -kollektorrohre aus hochresistentem vernetzten Polyethylen (PE-Xa). Sie eignen sich – im Vergleich zu Produkten aus unvernetztem Polyethylen – für Geothermie-Konzepte mit Temperaturen >40 °C und haben zahlreiche weitere produktspezifische Vorzüge.
Aus Erdwärme gewonnene Energie steht in unbegrenzter Menge zur Verfügung
Aus Erdwärme gewonnene Energie steht fast überall in Mitteluropa ab einer Tiefe von circa 1,2 Metern kostenlos und in unbegrenzter Menge zur Verfügung. Die Anschaffungskosten einer Geothermieanlage amortisieren sich im Vergleich zu einer Ölheizung nach 5-10 Jahren und im Vergleich zu einer Gasbrennwertanlage nach 8-13 Jahren, bei einer Gesamtlaufzeit von rund 20 Jahren. Der Strom, den die Technik benötigt, beträgt nur etwa ein Viertel der erhaltenen Heizenergie – so werden aus 2 kW Strom rund 8 kW Wärme.
RAUGEO: für jede Immobilie das passende Geothermie-System
REHAU hat mit RAUGEO verschiedene Geothermie-Systeme im Portfolio, die für jedes Bauvorhaben die jeweils geeignete Technik bieten. Welches System sich für eine Immobilie eignet, hängt von der Bodenbeschaffenheit, den Erdschichten und der verfügbaren Grundstücksfläche ab sowie von der Größe des Gebäudes, das mit Geothermie beheizt und gekühlt werden soll.
Generell kann die thermische Wärme auf zweierlei Arten gewonnen werden: aus der Fläche mit Erdwärmekollektoren und aus der Tiefe mit Erdwärmesonden und Erdwärmekollektorrohren, sogenannten Energiepfählen. Bei allen Systemen wird über einen geschlossenen Kreislauf dem Untergrund Wärme entzogen und mit Hilfe einer Wärmepumpe auf die zur Heizung benötigte Temperatur angehoben.
RAUGEO Sonde PE-Xa: Extrem sicher und hydraulisch dicht
Höchste Sicherheitsansprüche erfüllt die RAUGEO Sonde PE-Xa für Erdbohrungen bis 300 Meter Tiefe – sowohl beim Einbringen in das Bohrloch als auch im laufenden, jahrelangen Betrieb. Sie ist aktuell die einzige Doppel-U-Sonde aus hochresistentem vernetzten Polyethylen, die ohne Schweißverbindung am Sondenfuß auskommt. Vor- und Rücklauf bestehen aus einer durchgängigen, am Sondenfuß gebogenen und dort in glasfaserverstärktem Polyesterharz eingegossenen Leitung. Undichte Schweißverbindungen am tiefsten Punkt lassen sich damit vollständig ausschließen. Aufgrund der besonderen Materialeigenschaften des vernetzten Polyethylen ist die Sonde hochresistent gegenüber Kerben, Riefen und Punktlasten.
Als weiteren Vorteil besitzt die neueste Generation der RAUGEO Sonde PE-Xa eine raue Außenschicht, die in Kombination mit dem Verfüllmaterial RAUGEO fill rot das System hydraulisch in einem solch hohen Maße abdichtet, wie es mit gebräuchlichen Erdwärmesystemen nicht möglich wäre. Denn zwischen den glatten Außenflächen herkömmlicher Erdwärmerohre und den derzeit üblichen Verpressmaterialien können Spalten entstehen, durch die der Wasserdurchlässigkeitsbeiwert des Gesamtsystems auf 10-6 absinkt – eine absolute Dichtheit ist dann nicht mehr gewährleistet und die Effizienz der Sonde nimmt ab.
Mit dem neuen Sondentyp jedoch erreicht das System einen Wasserdurchlässigkeitsbeiwert von > 10-10, der unter dem von tonigem Schluff liegt und damit nahezu hydraulisch wasserdicht ist. Zudem ist der Sondenfuß um etwa 15 Prozent schmaler als die erste Generation der PE-Xa-Sonden und damit auf dem Niveau konventioneller PE-Sonden – Bohrdurchmesser und Bohrkosten sind deutlich reduziert. REHAU gewährt auf die RAUGEO Sonde PE-Xa eine einmalige Garantie von zehn Jahren.
RAUGEO Helix XXL für Energiepfähle: Bauwerksgründung und Erdwärmenutzung in einem
Wenn in Bohrpfähle zur Bauwerksgründung Kollektorleitungen zur Nutzung der oberflächennahen Geothermie integriert werden, spricht man von Energiepfählen. Sie funktionieren im Prinzip wie kurze Erdwärmesonden und eignen sich in Verbindung mit einer Wärmepumpe zum Heizen und Kühlen eines Gebäudes. Sie sind immer dann eine sinnvolle Alternative zu Erdwärmekollektoren und -sonden, wenn entweder zu wenig Grundstücksfläche zur Verfügung steht oder eine Sondenbohrung wegen wasserrechtlichen oder geologischen Aspekten nicht in Betracht kommt. Die in die Gründungspfähle integrierten Kollektorrohre RAUGEO Helix XXL fertigt REHAU – wie auch die RAUGEO Sonde PE-Xa – aus vernetztem, hochresistenten Polyethylen.
Aufgrund der besonderen Materialeigenschaften müssen die PE-Xa-Rohre weder geschnitten noch geschweißt werden, sondern lassen sich mit besonders kleinem Biegeradius nahtlos – und damit ohne Schwachstellen – biegen. Zusätzlich zum kleinen Biegeradius erleichtert eine Teleskoptechnik ihre Montage: die Kollektorrohre werden als flacher Ringbund in die Stahlkörbe eingelegt und im Anschluss bis auf eine Maximallänge von drei Metern gestreckt. Für zehn Prozent mehr Entzugsleistung sorgt die Helixgeometrie der Rohre, da durch mehr Rohrfläche mehr Wärmetausch mit dem Erdreich stattfinden kann.
Flächenkollektor RAUGEO collect: Hoher Wirkungsgrad
Bei Immobilien mit großer Grundstücksfläche ab circa 200 Quadratmetern können die Flächenkollektoren RAUGEO collect PE-Xa das passende Geothermie-System von REHAU sein. Sie werden mit gängigen Baumaschinen kostengünstig und frostfrei in circa 1,5 Metern Tiefe verlegt und sind oberhalb des Grundwasserspiegels nicht genehmigungspflichtig. Durch die Verwendung von PE-Xa-Rohren halten die Flächenkollektoren Minusgraden bis -30 °C problemlos stand. Darüber hinaus kann der Aushub auch bei steinigen Böden – die Punktlasten verursachen – kostengünstig wiederverwendet werden, da vernetztes Polyethylen auch gegenüber solchen mechanischen Beschädigungen wie Punktlasten unempfindlich ist.
Quelle: REHAU AG + Co
Foto: Pixabay / CCO Public Domain