Gutes Parkett hat viele Leben
Hausbau / Parkett: Parkett ist ein dauerhafter Bodenbelag mit langer Lebensdauer. Ist die Oberfläche eines Parkettbodens nach jahrelangem Gebrauch stumpf und matt geworden, lässt sie sich ganz einfach wiederbeleben: „Parkett ist der einzige Bodenbelag, der je nach Stärke der Laufschicht sogar mehrmals total renoviert werden kann“, sagt der Vorsitzende des Verbandes der deutschen Parkettindustrie, Ralph Plessmann. Und wer möchte, kann mit einer neuen Oberflächenbehandlung auch den Stil seines Fußbodens verwandeln.
Ein maschineller Schliff und eine schützende Versiegelung verhelfen Parkett zu neuem Glanz. „Wie oft der Boden abgeschliffen werden kann richtet sich nach der Dicke seiner Echtholz-Laufschicht“, erklärt Plessmann. Bei Mehrschichtparkett reicht diese Schicht von 2,5 bis 6 Millimetern. Massivparkett besteht dagegen aus bis zu 22 Millimeter dickem Holz. Wird ein Parkettboden renoviert, werden etwa 0,5 Millimeter der Nutzschicht abgetragen. Selbst bei nur 4 Millimetern Nutzschicht kann der Boden bis zu 2 Mal aufgearbeitet werden. Es bleibt dann immer noch eine gut nutzbare Laufschicht vorhanden.
Gutes Mehrschichtparkett hat eine durchschnittliche Lebensdauer von 40 Jahren; an Massivparkett erfreuen sich sogar noch die Enkel, denn es überdauert viele Jahrzehnte. „Wenn man bedenkt, wie oft ein weniger dauerhafter Bodenbelag in dieser Zeit ausgetauscht und neu gekauft werden müsste, erscheinen die Quadratmeterpreise für hochwertiges Parkett plötzlich gar nicht mehr so teuer“, rechnet Plessmann.
Parkett renovieren – Schritt für Schritt
Damit Parkett wie neu aussieht, muss die Oberfläche mit ihrem Lack-, Wachs- oder Ölfinish komplett abgeschliffen werden. Diese Arbeiten sollten am besten von einem Fachmann ausgeführt werden. Wer möchte kann jedoch auch alles dafür Nötige im Fachhandel oder im Baumarkt ausleihen. Mit einem Schleifgang ist es allerdings nicht getan: Im Durchschnitt muss ein Boden drei bis vier Mal mit der Bandschleifmaschine bearbeitet werden. Je älter und unebener der Boden ist, desto gröbere Körnungen sollten die Schleifbänder haben. Üblich sind die Körnungen 24, 36, 60 und 100.
Zuerst kommt der Grobschliff mit den Körnungen 24 und 36, um die Lackschicht restlos zu entfernen. Die mittlere Körnung 60 sorgt dafür, dass der Boden eben wird. Zeigen sich während des Schliffes feine Risse oder Fugen, können diese mit einer Mischung aus Fugenkitt und feinem Schleifstaub ausgebessert werden. Danach folgt der Feinschliff mit den Körnungen 100 oder 120 für eine glatte Oberfläche. Nicht vergessen sollte man, den Boden nach jedem Schleifgang gründlich zu Staubsaugen.
Die Oberfläche setzt neue Akzente
Ist der Parkettboden glatt und sauber, kann die Oberflächenbehandlung beginnen. Das Abschleifen lässt Raum für einen neuen Stil: War der Boden früher versiegelt, um widerstandsfähiger gegen spielende Kinder zu sein, kommt jetzt vielleicht eine gewachste oder - vielleicht so gar farbig - geölte Oberfläche in Betracht.
Ob das Holz geölt oder lackiert wird, ist letztlich Geschmackssache. Beim Versiegeln sind in der Regel eine Grundierung, ein Zwischenschliff und mehrere Lackaufträge nötig. Auch Öl sollte in der Regel mindestens zweimal aufgetragen werden und aushärten.
Quelle: parkett.de