Mehr bezahlbare und altengerechte Wohnungen müssen gebaut werden
Immobilienmarkt / Immobiliennachrichten: Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) fordert den Bau von deutlich mehr bezahlbaren und altengerechten Wohnungen. Wir hinken dem Bedarf an Wohnraum für Normalverdiener immer noch stark hinterher. Für Haushalte mit niedrigem Einkommen sieht es auf dem Wohnungsmarkt schlecht aus. Dazu gehören schon jetzt viele Rentner - und bei der geplanten Rentenentwicklung werden es künftig noch mehr werden.
Der Anstieg der Baugenehmigungen zeigt zwar, dass das Problem erkannt ist. Jedoch reichen die Maßnahmen bei weitem noch nicht aus, um den Wohnungsengpass zu beseitigen. Vor allem muss berücksichtigt werden, dass nicht jede genehmigte Wohnung auch am Ende tatsächlich gebaut wird.
Die Zahl der Baugenehmigungen stieg im Jahr 2016 auf 375 400
Nach den vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen für das Jahr 2016 stieg die Zahl der Baugenehmigungen auf 375 400. Bei Mehrfamilienhäusern gab es im Vergleich zu 2015 mit fast 27 Prozent den stärksten Zuwachs. Ein Plus verzeichneten auch Genehmigungen für Wohnungen in neu errichteten Gebäuden. Deren Zahl stieg um rund ein Fünftel gegenüber dem Vorjahr an. Für dieses Jahr gehen Schätzungen dennoch nur von kaum mehr als 300 000 neuen Wohnungen aus.
Der demografische Wandel wird zu einem verstärkten Zuzug in Städte und Ballungsräume führen. Gerade ältere Menschen sind auf kurze Wege angewiesen. Die Nachfrage in Metropolen ist aber ohnehin schon riesig. Wir brauchen deshalb mindestens 400 000 neue Wohnungen pro Jahr.
Damit der Anreiz zum Bau von mehr bezahlbarem Wohnraum entsteht, muss die steuerliche Abschreibung von zwei auf drei Prozent angehoben werden. Gleichzeitig brauchen wir endlich verbindliche Entscheidungen, die sicherstellen, dass mehr Sozialwohnungen gebaut werden.
Quelle & Grafik: Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt