Wärmedämmsysteme - Verbessern statt ersetzen
Baustoffe / Dämmstoffe: Wie lange wird die Dämmung an der Fassade halten? Eine Frage, die sich viele Bauherren oder Modernisierer stellen. Tatsache ist: Die Entscheidung für hochwertige Systeme und eine Ausführung durch erfahrene Fachhandwerker zahlt sich über Jahrzehnte aus. Das belegen etwa Forschungen des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik (IBP) in Stuttgart. Aus Freilandversuchen und Langzeittests über mehrere Jahrzehnte haben die Fachleute eine Lebenserwartung der Wärmedämmverbundsysteme von 50 bis 60 Jahren errechnet. Genau sechs Jahrzehnte ist es auch her, dass die erste Fassade in Deutschland - an einem Wohnhaus in Berlin-Dahlem - mit einem Wärmedämmverbundsystem versehen wurde.
Ältere Systeme lassen sich nachrüsten
Die lange Lebensdauer ist ein wichtiger Grund dafür, sich nicht für die erstbeste Lösung zu entscheiden, sondern auf Qualität Wert zu legen. Eine unabhängige Energieberatung und die Ausführung durch professionelle Handwerker sollten beim Anbringen einer neuen Dämmung selbstverständlich sein, empfiehlt auch Ralf Pasker, Geschäftsführer des Fachverbands Wärmedämm-Verbundsysteme (FV WDVS): "Das macht sich auf Dauer bezahlt, sowohl für die Umwelt als auch für die eigene Haushaltskasse." Und auch nach Jahrzehnten der Nutzung muss eine hochwertige Wärmedämmung nicht zwangsläufig abgerissen werden. Ältere Systeme, die nicht mehr den heutigen Anforderungen an Energieeffizienz entsprechen, lassen sich stattdessen kurzerhand aufdoppeln. Unter heizkosten-einsparen.de gibt es mehr Informationen dazu.
Aufdopplung preisgünstiger als Entfernung der alten Dämmung
Wenn die Dämmschicht noch intakt ist und einige weitere Grundvoraussetzungen erfüllt, ist es möglich, die Energieeffizienz des Eigenheims durch eine Aufdopplung der Dämmung zu verbessern. "In den 1970-er und 1980-er Jahren waren Dämmstärken von 40 bis 80 Millimetern üblich. Je nach Ausgangslage ist heute eine Verdoppelung der Dämmschicht notwendig", erklärt Ralf Pasker. Die Aufdopplung der Dämmung ist zudem meist preisgünstiger als eine Entfernung der alten und die Montage einer komplett neuen Dämmung. Dabei werden außerdem Ressourcen geschont, da die bisherige Dämmschicht weiter genutzt wird und somit nicht in die Verwertung gelangt.
Foto: djd/Fachverband Wärmedämm-Verbundsysteme e.V.