Kapitalanlagen

Taugt das Eigenheim als Geldanlage?

Eigenheim als GeldanlageImmobilienmarkt / Immobiliennachrichten:  Wie lege ich mein Geld sicher und möglichst gewinnbringend an? Diese Frage wird zunehmend schwerer zu beantworten. Noch immer gilt die selbst bewohnte Immobilie als eine der sichersten Formen der Altersvorsorge. Aber stimmt das so wirklich?

 

Die Verunsicherung beim Thema Geldanlage ist groß

"Die Rente ist sicher" - Dieser Spruch von Norbert Blüm gilt so schon lange nicht mehr. Ohne private Vorsorge sieht die Zukunft für viele junge Arbeitnehmer eher düster aus. Doch wie sorgt man am besten fürs Alter vor: Riester-Rente, Immobilienfonds oder doch das Eigenheim? Was eignet sich als Altersvorsorge wirklich? Die Verunsicherung ist groß und das Vertrauen sinkt. In Zeiten der Finanzkrise, der Währungsunsicherheit und der befürchteten Altersarmut sollte man sich die unterschiedlichen Möglichkeiten der Geldanlage und Altersvorsorge ganz genau ansehen.

Für die meisten Deutschen stellen Immobilien noch immer die sicherste Form der Geldanlage dar. Umfragen zufolge denkt bereits jeder dritte Berufstätige darüber nach, sein Geld in ein Eigenheim oder eine selbst genutzte Wohnung zu investieren. Denn das sogenannte Betongold gilt nach wie vor als gut abgesicherte Altersvorsorge. Doch die Investition ins eigene Heim birgt auch Nachteile.

Was Sie vor der Investition ins eigene Heim wissen sollten


Wer sich für den Kauf eines Eigenheimes oder einer Eigentumswohnung entscheidet, der sollte sich bewusst sein, dass die eigenen vier Wände als Geldanlage nicht nur Vorteile bieten. Zunächst gilt es festzuhalten, dass man auch als Immobilienbesitzer weiterhin Nebenkosten zu tragen hat. Diese sind mit etwa sechs bis zwölf Prozent des Kaufpreises verhältnismäßig hoch. Außerdem verlässt man sich als Immobilienkäufer auf eine recht einseitige Art der Vermögensanlage. Das eigene Vermögen ist auf einen relativ langen Zeitraum fest gebunden. Eine breitere Streuung der Vermögenswerte ist aus diesem Grund nicht möglich. Sinkt der Wert der Immobilie, trägt der Anleger das Risiko.

Ein weiterer Aspekt, den man nicht vergessen sollte, ist die Tatsache, dass ein früher Verkauf der Immobilie nicht selten mit finanziellen Einbußen einhergeht. Etwa dann, wenn aus beruflichen Gründen ein Ortswechsel unvermeidlich ist. Dank der immer schneller und flexibler werdenden Arbeitswelt ist dieses Risiko stets gegeben. Zudem starten viele Anleger zunächst als Schuldner, denn ohne zusätzliche Kredite ist der Kauf eines Eigenheimes oft nicht zu finanzieren.

Die Vorteile der eigenen vier Wände


Trotz allem ist die Investition in die eigene Immobilie keine schlechte Anlageform. Sie sparen sich die monatliche Miete. Das ergibt eine Rendite von etwa vier Prozent jährlich. Durch eventuelle Wertsteigerung oder wachsende Mieteinnahmen kommen im besten Fall zusätzlich noch weitere Erträge hinzu. Außerdem genießen Sie als Eigentümer einen Steuervorteil. Sämtliche Erträge Ihrer eigenen vier Wände sind steuerfrei. Das gilt für die ersparte Miete ebenso wie für staatliche Förderungen.

Abschließend lässt sich vor allem eines festhalten: Die pauschal ideale Geldanlage und Altersvorsorge gibt es nicht. Vielmehr gilt es bei der Wahl der geeigneten Anlageform die eigenen, individuellen Umstände zu berücksichtigen. Wer sich beispielsweise für einen Hauskauf in einer demografisch benachteiligten Region entschieden hat, der muss im Zweifelsfall erhebliche Verluste hinnehmen. Es gilt also genau zu prüfen, bevor man sich an eine derart langfristige Anlageform bindet.

Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR