Die Welt hat Fieber–neue Fenster sind die richtige Medizin
Fenstersanierung senkt Energieverbrauch von Gebäuden drastisch
Hausbau / Fenster: Die Erde heizt sich immer schneller auf, so der erschreckende Bericht des Weltklimarats. Da der Treibhauseffekt hauptsächlich durch den steigenden Energiehunger der Menschheit verursacht wird, reagiert die Politik mit umfangreichen Förderprogrammen für mehr Energieeffizienz. Die Chance für Hauseigentümer: Zu den wirkungsvollsten Energiespar-Maßnahmen zählt der Einbau neuer Fenster im Zuge einer Gebäudesanierung.
Nach Aussage des Verbandes der Fenster- und Fassadenhersteller (VFF) könnten in Deutschland bis zu 10 Milliarden Liter Heizöl pro Jahr eingespart werden, wenn alle Altbauten mit neuen Fenstern nachgerüstet würden.
„Die Sanierung veralteter Fenster ist der richtige Ansatzpunkt, den Energieverbrauch und damit die CO2 -Emissionen im Gebäudebestand drastisch zu senken“, rät Helmut Hilzinger, Fensterbauer und Präsidiummitglied des Verbandes der Fenster- und Fassadenhersteller. Denn Energieverbraucher Nummer Eins sind in Deutschland nicht etwa Industrie oder Verkehr, sondern die privaten Haushalte. Der Grund: Die meisten älteren Häuser verfügen nur über eine unzureichende Wärmedämmung. Drei Viertel aller Wohngebäude sind älter als 25 Jahre - und damit in der Regel wahre Energiefresser, die im Durchschnitt rund 20 Liter Heizöl je Quadratmeter und Jahr verbrauchen. Diese Menge an Brennstoff entspricht bei einer Nutzfläche von 150 m2 rund 7,5 Tonnen des Treibhausgases CO2, die durch einen schlecht gedämmten Altbau buchstäblich jedes Jahr zum Fenster hinaus geheizt werden. Moderne Häuser kommen mit weniger als der Hälfte aus.
Rund 340 Millionen Fenster müssten nach Berechnungen des Verbandes der Fenster- und Fassadenhersteller saniert oder ausgetauscht werden, um den gesamten Gebäudebestand in Deutschland auf den heutigen Energiespar-Standard zu bringen. „Veraltete Fenster sind oft die energetische Schwachstelle des gesamten Gebäudes“, wissen die Fenster-Experten von hilzinger GmbH. Schon bei einem Einfamilienhaus mit einer Fensterfläche von 25 Quadratmetern ist ein jährliches Einsparpotenzial von bis zu 500 Litern Heizöl allein durch eine Erneuerung der Fenster realistisch. Das entlastet die Umwelt um 1,3 Tonnen CO2 und die Haushaltskasse um etwa 350 EUR je Heizperiode.
Zusätzlich zu den gesparten Öl- oder Gaskosten profitieren Hauseigentümer beim Austausch der Fenster von Fördergeldern für Energieeffizienz. Bis 2009 stellt der Bund jährlich 1,4 Milliarden Euro für das CO2-Gebäudesanierungsprogramm der Kreditanstalt für Wiederaufbau bereit. Modernisierer erhalten auf Antrag lohnende Barzuschüsse bis zu 8.750 Euro und zinsverbilligte Kredite nebst attraktiven Tilgungszuschüssen für den Fenstertausch im Rahmen einer energetischen Gebäudemodernisierung. Es lohnt sich, auch bei der Kommune nach Fördermitteln für eine CO2-Sanierung zu fragen. Oft legen nämlich Städte, Gemeinden und Landkreise eigene, regionale Programme auf. Der Sanierer spart zudem bis zu 600 Euro an Steuern, denn der Arbeitslohn der Fenstermontage kann bis zu einer Höhe von 3.000 Euro zu 20 Prozent von der Steuerschuld abgezogen werden.
Text & Fotoquelle: hilzinger.de