Schwimmteich oder Naturpool - eine Alternative zum Swimmingpool
Außenanlagen / Swimmingpool: Ein eigener Bade- und Wellnessbereich im Garten - davon träumen viele Hausbesitzer besonders an den warmen Sommertagen und in den Feierabendstunden. Im Familienrat ist sicherlich die Frage zu diskutieren, ob es ein Schwimmteich oder bei kleinerem Garten ein Naturpool mit natürlich aufbereitetem Wasser oder ein Swimmingpool mit chemisch aufbereitetem Wasser werden soll. Was ist die bessere Lösung, wieviel Arbeit macht die Pflege und was kostet der Unterhalt? Wer sich intensiver mit dem Thema beschäftigt, stellt schnell fest, dass die biologische Variante viele Vorteile bietet und eine natürliche Alternative zu Chlorpools ist.
Natürliche ReinigungNatürliche Reinigung
"Nutze die Kraft der Natur", so lautet die Devise in der natürlichen Wasseraufbereitung ganz ohne Chlor. Selbstverständlich profitiert auch die Natur vom Biotop im Garten, denn Pflanzen und Tiere finden hier einen neuen Lebensraum. "Klares Wasser und natürliche Reinigung sind kein Widerspruch", erklärt Wendelin Jehle, Präsident der Deutschen Gesellschaft für naturnahe Badegewässer e.V., den charakteristischen Aufbau eines Schwimmteichs. Neben dem eigentlichen Schwimmbereich gibt es einen sogenannten Regenerations- und Pflanzen-Filterbereich, der zur natürlichen Wasseraufbereitung die Filtrierung mit Hilfe von Mikroorganismen und Zooplankton übernimmt. Diese Kleinstlebewesen kann man mit dem bloßen Auge nicht beziehungsweise kaum wahrnehmen. Es gibt laut dem FLL-Regelwerk zu Planung, Bau und Instandhaltung fünf Teichkategorien, von ganz ohne Technik bis zu stark durchströmten Schwimmteichen beim Teichtyp 5. Das Wissen um diese verschiedensten Bauarten zeichnet die fachgerechte Realisierung eines Schwimmteiches aus.
Im Gleichklang mit der Natur
Zur Planung eines Schwimmteichs beachtet der Fachmann selbst Feinheiten wie die Lage und Topographie des Gartens. Die Sonneneinstrahlung zur Erwärmung ist dabei ganz wichtig. Pflanzen am Uferrand und auch Unterwasserpflanzen helfen mit bei der Wasseraufbereitung, ein Holzdeck als künftiger Lieblingsplatz zum Sonnen runden den Wassergarten ästhetisch ab.
Aber auch mit Blick auf die Kosten kann das Biotop überzeugen. Der Bau eines Schwimmteiches oder Naturpools ist durch den geringeren Technikaufwand meist kostengünstiger als ein herkömmlicher Pool. Geld, das sich besser in Badekomfort investieren lässt, denn je nach Wunsch lässt sich der Schwimmteich mit Komponenten wie einer solaren Erwärmung oder einer regenerativen Heizung, mit einem Sprungbrett und Wasserrutschen, einer Gegenstromanlage sowie einer Unterwasserbeleuchtung individuell gestalten.
Anforderungen an die Technik
Ein Schwimmteich sollte eine Wasser-Oberfläche von mindestens 40 Quadratmetern aufweisen, wobei davon wiederum 30 Prozent und mehr für den Aufbereitungs- und Regenerationsbereich reserviert sind. Je kleiner dieser Bereich ist, desto höher sind die Anforderungen an die Filter-Technik. Ein Schwimmteich und ein Naturpool sind künstlich geschaffene Ökosysteme, in denen die Wasseraufbereitung ganz oder teilweise biologisch erfolgt. Daher ist es wichtig, dass Planung und Bauausführung von einem erfahrenen Fachmann übernommen werden. Ansprechpartner findet man bei der Deutschen Gesellschaft für naturnahe Badegewässer e.V. Bei entsprechenden Kenntnissen und Zeit kann der Bauherr aber auch Eigenleistungen erbringen und so die Kosten reduzieren.
Quelle: Deutsche Gesellschaft für naturnahe Badegewässer e.V., München-Allach
Foto: djd/dgfnb.de/Schleitzer baut Gärten