Sicherheitsfaktor Glas
Transparenter Schutz mit „ESG“ und „VSG“
Hausbau / Fenster: Was hat ein moderner Wohnzimmertisch mit dem Berliner Hauptbahnhof oder der Autostadt Wolfsburg gemeinsam? Die Antwort: Sicherheitsglas ist bei allen ein prägendes Gestaltungselement. Solches Glas wird überall dort eingesetzt, wo optische Transparenz gewünscht und der Schutz vor Beschädigung oder Verletzungen notwendig ist.
„Sicherheitsglas meistert auch extreme Herausforderungen mit drei wesentlichen Eigenschaften: Der aktiven, der passiven und der konstruktiven Sicherheit“, erklärt Jochen Grönegräs, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Flachglas in Troisdorf. Aktive Sicherheit bedeutet Schutz vor Einbruch oder Vandalismus. Mit passiver Sicherheit ist der Schutz vor Verletzungen durch den Werkstoff Glas gemeint. Und die konstruktive Sicherheit bezeichnet die Reststandsicherheit und die Resttragfähigkeit im Falle eines heftigen Falles.
Sicherheit kommt in zwei Sorten
Zwei Sorten Sicherheitsglas begegnen uns tausendfach im Alltag. Verbund-Sicherheitsglas, kurz „VSG“ und Ein-scheiben-Sicherheitsglas, von Fachleuten nur „ESG“ genannt. Verbund-Sicherheitsglas wurde erstmals vor rund 100 Jahren in Frankreich produziert. „VSG verdankt seine Sicherheitseigenschaften einer reißfesten Folie, die sich zwischen den Glasscheiben befindet“, erklärt Grönegräs. Dadurch bindet es Splitter, ist je nach Aufbau nur schwer zu durchdringen und bleibt auch beim Bruch noch für einen längeren Zeitraum in einem Stück. Es wird daher immer dann angewendet, wenn die Öffnung im Schadensfall verschlossen bleibt oder etwa ein Herabfallen von Scherben vermieden werden soll. Einscheiben-Sicherheitsglas hingegen besteht aus einer einzigen, wärmebehandelten Scheibe. „Dadurch besitzt ESG eine erhöhte Stoß- und Schlagfestigkeit; außerdem ist es unempfindlich gegenüber Temperaturunterschieden“, erklärt Grönegräs. Es kommt immer dann zum Einsatz, wenn eine dieser besonderen Eigenschaften gefragt ist. Wenn es zerbricht, dann in kleinste Krümel, die schlimme Verletzungen vermeiden.Sicherheitsglas ist überall
Sicherheitsglas findet sich überall: Wer durch den Eingangsbereich eines öffentlichen Gebäudes, einer Schule oder eines Krankenhauses geht, ist von Verbundsicherheitsglas umgeben. Glasböden veredeln moderne Galerien und Einkaufspassagen. Zusätzlich vereitelt VSG Einbrüche und dient als Absturzsicherung bei Treppen-, Balkon- und Geländerbrüstungen sowie raumhohen Fenstern. Auch „über Kopf“ montierte Verglasungen, etwa in Wintergärten, sind aus dieser Glasart. Ähnlich vielseitig ist Einscheiben-Sicherheitsglas: An Treppenaufgängen, in Türen, bei Trennwandverglasungen, Lärmschutzwänden, Wartehallen, Werbedisplays und Vitrinen schützt es vor Unfällen. Ganze Fassaden aus diesem Material ersetzen in Bürogebäuden mehr und mehr die konventionelle Außenwand. Beiden Sorten gemeinsam ist dabei ein angenehmer „Nebeneffekt“: Das Glas schützt nicht nur, es lässt auch Energie sparendes Tageslicht ins Haus und schafft eine optische Verbindung zur Natur, die so mit keinem anderen Werkstoff möglich ist – ob im Berliner Hauptbahnhof oder der Autostadt Wolfsburg.
Quelle: bundesverband-flachglas.de