Wird Wohnen in Bonn immer teurer?
Immobilienmarkt / Immobiliennachrichten: In den vergangenen vier Jahren sind die Preise für das Wohnen in der ehemaligen Bundeshauptstadt Bonn wesentlich teurer geworden – das zeigt der aktuelle Mietspiegel der Stadt.
Der neue Mietspiegel für Bonn wurde kürzlich in einer Sitzung des Rates beschlossen. Nach diesem beträgt der Mittelwert der aktuellen Nettokaltmiete pro Quadratmeter 8,87 Euro. Somit liegt dieser neun Prozent über den Werten des Mietspiegels aus dem Jahr 2016.
Diejenigen, die auf der Suche nach einem Eigenheim oder einer Wohnung in Bonn sind, müssen nun also tiefer in die Tasche greifen. Besteht das Glück, bereits eine schöne Immobilie mitsamt Garten zu besitzen, kann also mit gutem Gewissen beispielsweise in ein Terrassendach in Bonn investiert werden – hergegeben werden sollte das Eigenheim schließlich nicht mehr so schnell.
Auf welcher Basis der Mietspiegel errechnet wird und wie sich die zukünftigen Prognosen hinsichtlich der Mietentwicklung in Bonn gestalten, zeigt der folgende Beitrag.
Günstige Wohnungen in Bonn sind rar
In Bonn sind die Wohnungen aktuell rar, dies gilt besonders für den Bereich der günstigen Objekte.
Der aktuelle Mittelwert der Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei 8,87 Euro. Dies ist in dem neuen Mietspiegel, welcher durch den Stadtrat von Bonn beschlossen wurde, nachzulesen. Dieser Mittelwert liegt circa neun Prozent höher, als der Wert, der durch den Mietspiegel im Jahr 2016 angegeben wurde.
Der Mietspiegel
In erster Linie dient der Mietspiegel dazu, sowohl Mietern als auch Vermietern zu helfen, die ortsübliche Vergleichsmiete einschätzen zu können und für Rechtssicherheit zu sorgen. Diese Rechtssicherheit ist besonders entscheidend, wenn Mieterhöhungen im Raum stehen.
Bei dem Bonner Mietspiegel, der kürzlich vorgestellt wurde, handelt es sich um einen qualifizierten Mietspiegel, der anhand anerkannter wissenschaftlicher Grundlagen aufgestellt wurde. Sowohl die Interessenvertreter der Mieter als auch die der Vermieter haben den Mietspiegel anerkannt.
Die Erhebung der Daten für den neuen Mietspiegel von Bonn fand in dem Zeitraum zwischen Juli 2019 und März 2020 statt. Dabei wurden die Fragebögen von den Vermietern selbst ausgefüllt, die Mieter wurden vor Ort von geschulten Interviewern befragt. Von jeder der beiden Gruppen wurden insgesamt 10.000 Personen befragt. Die Zahl der rückläufigen Fragebögen übertraf dabei die Erwartungen.
Durch einen Beschluss des Bundestages wird vorgegeben, dass die ortsüblichen Vergleichsmieten auf der Basis der vergangenen sechs Jahre zu ermitteln sind. In der Vergangenheit betrug dieser Zeitraum lediglich vier Jahre.
In dem neuen Mietspiegel von Bonn wurden Wohnungen in der Größe zwischen 18 und 170 Quadratmetern erfasst. Nicht erfasst sind jedoch Mieten für Neubauten, welche nach dem 1. Juli 2019 von den Mietern bezogen wurden.
Die Basismiete wird grundsätzlich anhand der Größe der Wohnung berechnet. Zusätzlich werden besondere Ausstattungsmerkmale, die Lage und das Baujahr berücksichtigt. Die Bewertung erfolgt nach einem Punktesystem, auf dem die abschließende Berechnung der Nettokaltmiete basiert.
Bonner Mieten steigen in Zukunft weiter
Im Zuge der Präsentation des neuen Bonner Mietspiegels wurde seine Bedeutung durch die Anwesenden noch einmal hervorgehoben. Zwar verfolgten die beiden beteiligten Parteien grundsätzlich verschiedene Interessen, dennoch war es letztendlich möglich, den Mietspiegel einvernehmlich zu verabschieden.
Allerdings zeigt der Mietspiegel auch, dass in Bonn ein überaus großer Bedarf an preiswertem Wohnraum besteht. Auch die Baukosten steigen in Bonn kontinuierlich, weshalb darauf verwiesen wurde, dass die Mieten auch zukünftig weiter ansteigen werden.
Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR
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