Immobilien-Nachrichten – immer aktuell bei Hausbautipps24

Schadstoffe im Eigenheim: Eine nicht zu vernachlässigende Gefahr

Schadstoffe im EigenheimImmobilienmarkt / Immobiliennachrichten:  Schadstoffe haben in deutschen Immobilien ernst zu nehmende Ausmaße erreicht. Neu sind sie keineswegs, doch wusste man bis vor einigen Jahren nicht über sie Bescheid. Dabei werden seit vielen Jahren gesundheitsschädliche Materialien und Baustoffe in deutschen Häusern verbaut. Besonders groß ist die Gefahr bei gebrauchten Immobilien.

 

Immobilienerwerb aus zweiter Hand auf Schadstoffe prüfen

Wohnungen und Häuser aus zweiter Hand erfreuen sich großer Beliebtheit. Menschen, die eine zentrumsnahe Lage suchen, kommen um den Kauf eines gebrauchten Hauses nicht herum. Obwohl diese Immobilien nicht mehr zeitgemäß sind, lassen sich die Nachteile mit guten Handwerkern und einem professionellen Bauplaner kostengünstig beheben. Nicht selten stecken in den Bausubstanzen aber Risiken, die auf den ersten Blick nicht zu erkennen sind: Schadstoffe in Baumaterialien, z.B. Asbest oder Altlasten im Boden sind zwei ernst zu nehmende Gefahren, die Baubudget und Gesundheit gefährden.

Die Lasten der Vergangenheit

Altlasten entstehen nicht nur bei der (nicht vorhandenen) Nutzung eines alten Gebäudes auf. Das Gebäude kann durch Radon oder Bodenkontaminierung belastet sein. Radon ist ein radioaktives, aber natürliches Edelgas, welches je nach Region unterschiedlich auftritt. Meist ist es im Mittelgebirge zu finden: Hier dringt es aus dem Boden aus und sammelt sich in schlecht belüfteten Kellern und Räumen an. Problematisch sind auch Gebäude, die nach dem Zweiten Weltkrieg errichtet wurden. Damals war man sich über die gesundheitsgefährdende Wirkung vieler Materialien nicht bekannt. Folglich verbaute man krebserregende Parkettkleber, Asbest in Verkleidungen und Bodenbelägen, flüchtige organische Stoffe und andere Dinge, die heute in keinem modernen Haus etwas zu suchen haben. Diese Stoffe rufen selbst Jahrzehnte später Kopfschmerzen, Müdigkeit, Unwohlsein, Allergien und mehr aus.

Verkäufer unterliegen einer Informationspflicht

Verkäufer von Immobilien sind dazu verpflichtet, den Käufer über jeden Mangel, dazu gehört auch eine Asbestbelastung, aufzuklären, wenn er über diese bescheid weiß. Sollte der Verkäufer diesen oder andere Mängel verschweigen, hat der Käufer die Möglichkeit, den Kaufvertrag anzufechten und zu lösen. Der Käufer muss jedoch beweisen, dass der Käufer diesen Mangel verschwiegen hat. Deshalb ist es sinnvoll, vor Abschluss eines Vertrages, Hilfe von Profis anzufordern. Käufer sollten auch darauf bestehen, eine Gewährleistungsregel in den Kaufvertrag für die gebrauchte Immobilie aufzunehmen.

Wenn der Verkäufer das Thema Schadstoffe nicht anspricht, sollte der Käufer nachhaken. Denn bei praktisch allen Kaufverträgen für eine Gebrauchtimmobilie wird ein Gewährleistungsausschluss vereinbart. Dies hat zufolge, dass die Immobilie wie gesehen erworben wird - inklusive eventueller Mängel. Umso wichtiger ist es für den Käufer, eventuelle Risiken von Anfang an abzugrenzen. Verkäufer müssen, wie zuvor erwähnt, darauf hinweisen, wenn die Immobilie Schadstoffe oder Altlasten enthält. Besser ist eine Untersuchung durch einen unabhängigen Fachmann, denn auch der Verkäufer könnte über eventuelle Mängel nicht bescheid wissen.

Übersicht über klassische Schadstoffbelastungen

Im Laufe der Jahre wurden in Deutschland viele Immobilien errichtet. Die nachfolgende Tabelle gibt eine kleine Übersicht über die mögliche Verwendung schadstoffbelasteter Materialien und Bauteile, die in diversen Jahren gang und gäbe waren.

 
Belastete Bauteile vor 1918 1919-1948 1949-1958 1959-1968 1969-1978 nach 1979
Schimmelpilz in Innen- und Außenwänden  X  X  X X X  X
Schadhafte Außenwandbekleidung        X X  bis 1992
Dacheindeckung aus Asbestzement       X X bis 1992
Chemischer Holzschutz in Dachstuhl      X  X  X bis 1992
Holzschutzmittel auf Wand-/Deckenbekleidung       X  X  bis 1978
Chloranisol-emittirende Bauteile        X  X bis 1986
Evtl. krebserregende Dachdämmung (Mineralfaser)       X X bis 1994
Dachausbau mit formaldehydhaltigen Spanplatten        X X  bis 1986
Asbesthaltige Fußbodenbeläge        X  X bis 1980
Asbestpappe an Heizkörpern        X  X bis 1982
Asbesthaltige Nachtspeicheröfen     X  X  X  
Trinkwasserrohre aus Blei X  X        
PAK-haltige Abdichtungen/Parkettkleber     X  X    
PBC-haltige Dichtungsmassen       X  X Verbot 1983


Quelle: Öko-Test Kompakt Umbauen und Sanieren 2007, Sentinel-Haus Institut GmbH

Das Eigenheim nachträglich auf Schadstoffe prüfen

Das Thema Schadstoffe war bis vor wenigen Jahren kein so großes Thema wie heute. Folglich interessierte es auch nur wenige Verbraucher, die sich den Traum vom Eigenheim erfüllen wollten. Doch heute werden sie auf das Thema aufmerksam und geraten in Aufregung. Ist mein Haus womöglich von Schadstoffen belastet und ich habe es nie gemerkt?

Diese Frage kann nur ein Baubiologe beantworten. Dieser kann das Raumklima auf Wohngifte, Schimmelpilze und Elektrosmog untersuchen. Beim TÜV Nord können Interessierte zunächst einen sogenannten Passivsammler anfordern. Dieses Röhrchen wird zwei Wochen lang in einem Raum aufgehängt und untersucht diesen auf Schadstoffe. Das Gerät orientiert sich bei der Messung an den Richtwerten für die Innenraumluft, die vom Umweltbundesamt festgelegt wurden.

Mehr Wohngesundheit in allen Häusern

Für mehr Wohngesundheit können auch Hausbesitzer sorgen, deren Immobilie nicht von klassischen Schadstoffen wie Schimmel und Co. belastet werden. Gerade in Städten sind Menschen Schadstoffen wie Stickoxiden ausgesetzt, die von der Industrie und dem Straßenverkehr verrauscht werden. Gegen Stickoxide gibt es eine Lösung, Photoment genannt. Ein Schadstoffabbau mit Photoment ist in vielen Bereichen möglich - überall dort, wo Licht und Luft in Berührung kommen. Das feinkörnige Pulver wird bei der Produktion von Baumaterialien wie zum Beispiel Beton beigemischt. Unter Lichteinstrahlung baut es anorganische und organische Moleküle ab. Dadurch ist es möglich, Schadstoffe bei Tageslicht abzubauen.

Photoment ist in

Betonplatten,

Pflastersteinen,

Dachsteinen,

Fassadenputzen und -farben,

Fahrbahndecken / White Topping sowie

Lärm- und Sichtschutzwänden


zu finden. Ein weiterer Vorteil von Photoment ist die Abführung anhaftender Fremdstoffe. Dadurch bleiben Oberflächen länger sauber und erhalten ihre Farbe.

 
Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR
Foto: Antranias /pixabay.com