Was man als Verkäufer beim Hausverkauf beachten sollte
Immobilienmarkt / immobiliennachrichten: Wer sich überlegt sein Haus zu verkaufen, hat aktuell gute Chancen einen hohen Erlös zu erzielen. Die Nachfragesituation auf dem deutschen Immobilienmarkt ist günstig für Verkäufer. Es gibt viele Kaufinteressenten für Häuser, die Angebote dagegen sind überschaubar. Wer ein Haus zu verkaufen hat, sollte sich aber immer bewusst darüber sein, dass der Verkauf sehr viel Zeit und ein hohes Engagement in Anspruch nimmt.
Im Folgenden finden Sie 10 wertvolle Tipps, die Sie beim Hausverkauf berücksichtigen sollten.Im Folgenden finden Sie 10 wertvolle Tipps, die Sie beim Hausverkauf berücksichtigen sollten.
1. Mit der richtigen Vorbereitung zum erfolgreichen Hausverkauf
Eine gründliche Vorbereitung vor dem Hausverkauf ist eine wichtige Basis für die anschließende Vermarktung der Immobilie. Deshalb sollte der Verkäufer alle wichtigen Unterlagen, wie z.B. den Grundbuchauszug, den Gebäudeenergieausweis, den Grundsteuerbescheid und Rechnungen über Instandhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen sichten und sammeln. Einige Informationen, die daraus hervorgehen, sind nötig, um ein aussagekräftiges Exposé des Hauses zu erstellen, andere sind entscheidend für die Ermittlung eines ersten Angebotspreises.
Folgende Unterlagen sollten Sie als Verkäufer vor dem Hausverkauf zusammentragen:
· Grundbuchauszug· Flurkartenauszug· Gebäudeversicherungspolicen
· Grundrisse des Hauses
· Gebäudeenergieausweis
· Grundsteuerbescheid
· Baubeschreibungen und -zeichnungen
· Teilungserklärung (bei Teil- oder Sondereigentum)
· Protokolle von Eigentümerversammlungen (mindestens der letzten drei Jahre)
· Rechnungen über Instandhaltungs- / Sanierungsmaßnahmen
· Detailinformationen zur Immobilie
2. Realistische Preisvorstellungen, dank Immobiliengutachten
Kennen Sie den genauen Wert Ihrer Immobilie? Viele Hausbesitzer kennen den Verkaufswert Ihres Hauses nicht – das führt spätestens beim Hausverkauf zu Problemen und Unklarheiten. Ein geprüfter Immobiliensachverständiger ist daher eine ratsame Investition für Hausbesitzer. Wer dank eines Immobiliengutachtens den Wert seines Hauses kennt, ist vor Verlusten durch zu niedrig angesetzte Verkaufspreise ebenso geschützt wie vor der Abschreckung potenzieller Kaufinteressenten durch unrealistische Preisforderungen.
3. Schulden- und Eigentümerfragen vor dem Verkauf klären
Entscheidend für einen reibungslosen Ablauf der Kaufabwicklung ist im Voraus die Klärung der Eigentums- und Besitzverhältnisse. Besonders wichtig ist dieser Schritt im Falle von mehreren Eigentümern, die anteilig am erzielten Erlös aus dem Hausverkauf beteiligt werden. Außerdem sollte die Schuldensituation des Hauses für den potenziellen Käufer transparent präsentiert werden. Ist das Haus noch mit Schulden belastet, muss die Schuldenlast auf den neuen Eigentümer übertragen werden. Dem muss allerdings zunächst die Bank als Darlehensgeber zustimmen.
4. Schönheitskur für Ihr Haus: Home Staging
In den USA und Skandinavien hat es sich längst durchgesetzt und auch in Deutschland nimmt die Zahl der Anbieter deutlich zu: Home Staging lautet das Zauberwort mit dem, laut Umfragen unter Immobilienmaklern in den USA, die Verkaufszeiten für ein Haus deutlich verkürzt werden können. Um was geht es dabei? Unternehmen, die diese Dienstleistung im Angebot haben, sorgen durch Möbel und Accessoires für eine Wohlfühlatmosphäre im Verkaufsobjekt und präsentieren dem Kaufinteressenten das Haus im bestmöglichen Licht. Schließlich gilt auch beim Hausverkauf: Der erste Eindruck zählt.
5. Hausverkauf privat oder mit Immobilienmakler?
Wer sein Haus verkaufen möchte, steht zunächst vor der entscheidenden Frage: Soll das Haus mit einem Immobilienmakler verkauft werden oder nicht. Sowohl die private Variante als auch der Verkauf über einen Makler haben Vor- und Nachteile.
Das Haus privat verkaufen:
Grundsätzlich gilt: Der Hausverkauf ist als Privatperson möglich, birgt jedoch einige Risiken. Der Hausverkäufer sollte sich in jedem Fall darüber im Klaren sein, dass es Zeit, Engagement, Fachwissen und Verhandlungsgeschick erfordert, um keine folgenschweren Fehler zu begehen oder ein Verlustgeschäft zu machen. Auf der anderen Seite bedeutet der private Hausverkauf für den Verkäufer freie und unabhängige Entscheidungen bei der Kaufabwicklung und die Einsparung der Maklerprovision.
Hausverkauf mit Immobilienmakler:
Bei diesem Modell profitiert der Verkäufer ganz klar von den Erfahrungswerten und der Marktkenntnis des Maklers. In der Regel übernimmt der Fachmann große Teile der Vorbereitungen, der Organisation und der Abwicklung des Kaufprozesses und steht dem Verkäufer in Fragen zu Kaufverträgen, Grundsteuer und Vertragsrecht beratend zur Seite. Ein Makler weiß außerdem genau, worauf potenzielle Käufer achten und was rechtlich beim Kaufvertrag berücksichtigt werden muss.
6. Haus richtig bewerben und vermarkten
Entscheidend für einen erfolgreichen Verkauf eines Hauses ist die richtige Vermarktung. Wer mit unprofessionellen Bildern oder unvollständigem Exposé ins Rennen geht, wird es schwer haben, Kaufinteressenten zu finden. Deshalb ist es nützlich sich eine Verkaufsstrategie zurecht zu legen. Dazu gehört es die Zielgruppe zu kennen, die mit der Vermarktung angesprochen werden soll.
Außerdem ist es sinnvoll mehrere Kanäle und Portale mit aussagekräftigen Informationen zum Haus zu bespielen, um so von der vielversprechenden Nachfragesituation am Immobilienmarkt zu profitieren (z.B. über Online-Anzeigen, Zeitungsanzeigen, Verkaufsschilder, mündliche Weitergabe)
7. Das Haus beim Besichtigungstermin optimal präsentieren
Haben sich Kaufinteressenten gemeldet, kommt es üblicherweise zu einem Besichtigungstermin in der zum Verkauf stehenden Immobilie. Dabei sollte der Verkäufer die Bedeutung der Hausbesichtigung aus Sicht der Kaufinteressenten nicht unterschätzen. Sie sollten Ihr Haus deshalb an diesem Tag im besten Licht präsentieren und vorab die Besichtigungstour geplant haben. Je sicherer und souveräner Sie auftreten, desto seriöser wirken Sie auf die Interessenten. Darüber hinaus ist Ehrlichkeit bei einer Hausbesichtigung unerlässlich. Versuchen Sie nicht, mögliche Mängel zu vertuschen, sondern kommunizieren Sie diese offen und ehrlich. Das erspart allen beteiligten Parteien im Anschluss böse Überraschungen. Wer bei der Besichtigung auf Nummer sicher gehen will, sollte sich an einen erfahrenen Immobilienmakler wenden, der potenzielle Käufer mit Präsentationsstärke und verkäuferischem Geschick durch die Immobilie führt.
8. Die richtige Verkaufsstrategie wählen
Ein Haus verkauft sich nicht schnell mal nebenher. Entscheidend neben der Vermarktung und einer ansprechenden Präsentation des Objekts ist es auch sich eine gewisse Strategie für den Verkauf zurechtzulegen. Was ist der Mindestverkaufspreis? Welchen Verhandlungsspielraum soll ich dem Käufer einräumen? Welche Argumente lege ich mir zurecht, die einer eventuellen Objektkritik des Käufers entgegenwirken können? Welche Möglichkeiten gibt es, dem Verkäufer in irgendeiner Form noch entgegenzukommen?
Bei allen Überlegungen zu Verhandlungsthemen und möglichen Abmachungen aber nicht vergessen, dass alle Sondervereinbarungen später auch notariell im Kaufvertrag festgehalten sind. Denn nur dann müssen sich beide Vertragsparteien auch daran halten.
9. Wenn mit Immobilienmakler, dann einen aus der Region
Mit einem regionalem Immobilienmakler ist man meist besser beraten. Ganz gleich, ob es ums Haus verkaufen in Frankfurt, Berlin, München oder Stuttgart geht: Ein ortsansässiger Makler kennt den lokalen Immobilienmarkt besser als ein ortsfremder Makler und kann deswegen regionale Vorteile und Besonderheiten optimal herausarbeiten. Darüber hinaus weiß ein Immobilienmakler aus der Region, über welche Portale und lokalen Medien eine Immobilie in der entsprechenden Region bestmöglich und effektiv beworben werden kann.
10. Der richtige Abschluss: Das sollte im Kaufvertrag stehen
Das Wichtigste, was sowohl Käufer als auch Verkäufer beim Abschluss eines Kaufvertrags beachten sollten, ist, dass jede Abmachung, die zwischen beiden Parteien geschlossen wurde auch im Kaufvertrag zu finden ist. Nur die vertraglich festgehaltenen Vereinbarungen sind vom Notar beurkundet und damit rechtskräftig. Erst mit der Unterzeichnung des notariell beurkundeten Vertrags kommt der Verkauf zustande. Danach lassen sich auch keine Änderungen mehr am Vertrag vornehmen. Deshalb ist es besonders wichtig, das Dokument vor einer Unterzeichnung gründlich zu prüfen.
Einige Punkte dürfen im Kaufvertrag auf keinen Fall fehlen:
· Genaue Bezeichnung des Kaufgegenstands
· Höhe des Kaufpreises zusammen mit Zahlungs- und Übergabetermin
· Angaben zu den Vertragspartnern
· aktueller Grundbuchinhalt
· Kostentragungvereinbarungen (z.B. Notar- oder Maklergebühren)
· Gewährleistungsansprüche
Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR
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