Höherer Druck auf Mietmarkt: Darauf müssen Mieter achten
Immobilienmarkt / Immobiliennachrichten: Der Mietmarkt in Deutschland ist in den letzten Jahren immer stärker unter Druck geraten. Durch steigende Nachfrage und weniger verfügbare Wohnungen haben sich die Preise erhöht und viele klagen über kaum noch bezahlbaren Wohnraum.
Aktuellen Prognosen von Experten zufolge könnten Immobilienpreise im Jahr 2023 zwar bis zu zehn Prozent sinken, Mietkosten werden sich im Gegenzug jedoch vermutlich erhöhen. Für diese Entwicklung sind in erster Linie erhöhte Material- und Finanzierungskosten verantwortlich, die Vermieter auf die Miete umlegen können. Wir zeigen auf, wie es zu diesem Trend kommt und worauf Mieter jetzt besonders achten müssen.
Höheres Interesse an Mietobjekten – was ist der Grund?
Länger als ein Jahrzehnt kannten Immobilienpreise auf dem deutschen Markt nur eine Richtung - steil nach oben. Mittlerweile prognostizieren Immobilienspezialisten jedoch fallende Preise, da immer weniger Menschen ihre Bauvorhaben aufgrund höherer Baukosten und steigender Kreditzinsen verwirklichen können. Im Gegenzug erhöht sich das Interesse an Mietwohnungen, wodurch wiederum die Mietpreise steigen. Von höheren Mietpreisen sind landesweit mehr als 50 Prozent aller Deutschen betroffen, da die Eigentümerquote hierzulande relativ niedrig ist.
Immobilienexperten wie Dienstleister der Miethausverwaltung Berlin oder anderen großen Städten erwarten eine völlig neue Entwicklung. Sogar in begehrten deutschen Städten ist ein Preisrückgang von Kaufimmobilien wahrscheinlich, wodurch ein Ankauf für Investoren wiederum attraktiv wird.
Verschiedene Prognosen sollten immer im Blick behalten werden
Im vergangenen Jahr vermeldete das Statistische Bundesamt Preisrückgänge von ungefähr einem Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dieser Trend könnte sich nach Aussagen von Fachleuten jedoch beschleunigen. Treten Prognosen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung tatsächlich ein, könnten sich Immobilienpreise allein in diesem Jahr um bis zu zehn Prozent verringern. Im Gegensatz dazu geht die DZ Bank von einem Preisrückgang von etwa vier bis sechs Prozent für dieses Jahr aus. Ihrer Spekulation zufolge dürfte der Preisrückgang bei Wohneigentum etwas schwächer als bei Mehrfamilienhäusern ausfallen. Da sich die Immobilienpreise innerhalb der vergangenen zehn Jahre jedoch verdoppelt haben, würde ein deutlicher Preisrückgang von bis zu 20 Prozent noch immer das Preisniveau von 2020 erzielen.
Robuster Wohnungsmarkt
Zudem müssen Mieter wohl auch nicht darauf hoffen, dass in Deutschland zeitnah die vermeintliche Immobilienblase platzen wird. Hierfür gilt der Wohnungsmarkt - insbesondere in aktuellen Krisenzeiten - als zu robust, da Immobilien zumeist sehr langfristig finanziert werden. Zudem ist ein Preiseinbruch in Deutschland auch nicht absehbar, da Transaktionskosten für Immobilien wie Maklerkosten hierzulande sehr hoch sind. Diese hohen Preise schrecken potentielle Käufer von spontanen Entscheidungen ab. Aktuell ist davon auszugehen, dass sich massive Preisrückgänge in erster Linie auf Objekte mit hohem Energieverbrauch sowie in schlechter Lage beziehen.
Permanente Wohnungsknappheit
Die Lage erschwert sich durch eine stetige Wohnungsknappheit. Der Wohnungsbau wird hierzulande von einer massiven Stornierungswelle überrollt. Im Gegenzug ist die Nachfrage nach Baugenehmigungen und Baufinanzierungen eingebrochen. Da sich Zinsen für zehnjährige Darlehen seit Jahresbeginn verdreifacht haben und hohe Baupreise nur schwer zu bewältigen sind, rückt der Traum von den eigenen vier Wänden für immer mehr Deutsche in weite Ferne. Höhere Preise für Immobilien sind die logische Konsequenz, da die erhöhte Wohnungsnachfrage einem knappen Angebot an Wohnraum gegenübersteht. Erschwerend kommt die erhöhte Zuwanderung vieler Menschen aus dem Ausland hinzu.
Höhere Zinsen für Kredite
Besonders kritisch wird die Lage, falls Immobilienpreise nicht drastisch fallen und Kredite immer weniger erschwinglich sind. In diesem Fall könnten Kaufinteressenten mit geringen Ersparnissen nur dann auf eine Kreditzusage hoffen, falls sie ein sehr hohes Einkommen nachweisen können. Wahrscheinlich ist es bei diesem Szenario, dass sich die Nachfrage für den Mietwohnungsmarkt erhöht.
Der Druck auf den Mietmarkt ist dementsprechend hoch. Auf dem deutschen Mietmarkt steht eine hohe Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum dem geringen Anteil an Leerständen in deutschen Städten gegenüber. Diese Situation wird sich höchstwahrscheinlich auch in naher Zukunft nicht entspannen. Deutlich gestiegene Finanzierungskosten sowie hohe Materialpreise zwingen Wohnungsunternehmen wiederum dazu, die Kosten auf die Miete umzulegen.
Fazit: Ein bundesweiter Trend
In den Augen von immer mehr Immobilienexperten ist davon auszugehen, dass Immobilienpreise Mietkosten nicht mehr enteilen werden. Dieser Trend ist in allen deutschen Bundesländern absehbar. Mieter sind deshalb gut beraten, die Entwicklung von Mietpreisen auf dem deutschen Immobilienmarkt engagiert mitzuverfolgen. Für Investoren und Immobilienbesitzer ergeben sich hieraus wiederum neue Chancen und Möglichkeiten.
Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR
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