Tipps zur Vergabe von Parkett-Renovierungs-Aufträgen
Innenausbau / Parkett Fussboden: Seit dem Wegfall des Meisterzwangs für die Handwerksrolle B tummeln sich nicht mehr nur gelernte Parkettleger und Tischler auf dem Renovierungsmarkt. Eine Großzahl an Bauhandwerkern aus krisengeplagten Ländern bietet ihre Dienste auch in Deutschland feil. Dabei handelt es sich zwar oftmals um wirklich gute Handwerker, die Normen sind jedoch in jedem Land anders, bzw. meist nicht vorhanden.
In Spanien gibt es beispielsweise keine geregelten Ausbildungen, geschweige denn eine feste Norm für Parkettarbeiten. Dies führt häufig zu Missverständnissen zwischen Bauherrn und dem Parkettleger. Es empfiehlt sich daher, auf Qualitätsmerkmale wie „Innungsfachbetrieb“ oder „Meisterbetrieb“ zu achten. Auch dann ist man natürlich nicht vor bösen Überraschungen geschützt. In jedem Falle sollten sämtliche Details vor der Durchführung der Parkettsanierung besprochen werden.Hierzu fertigen Sie sich am besten eine Liste mit den Punkten an, die geklärt werden müssen:
- Ist mein Holzboden überhaupt renovierungsfähig?
- Welchen Glanzgrad hat die Beschichtung?
- Besser eine geölte oder eine lackierte Oberfläche?
- Werden beim Abschleifen auch die Fugen wieder verschlossen?
- Welche Farbe sollen die neuen Sockelleisten haben?
- Wie viel Staub entsteht beim abschleifen des Parketts?
- Wie lange muss die Beschichtung trocknen?
- Was muss ich bei der Pflege nach dem Parkett schleifen beachten?
Lässt sich Ihr Parkett überhaupt abschleifen?
Fertigparkett ist in aller Munde. Es handelt sich dabei um mehrere, miteinander verleimte Holzschichten, wobei die oberste Schicht die sogenannte Nutzschicht bildet. Im Normalfall ist diese Schicht ca. 2,5 bis 4 mm stark. Ausnahmefälle weisen bis zu 6 mm auf, sind jedoch höchst selten anzutreffen. Das Problem bei einer 2,5 mm Nutzschicht ist, dass bei der kleinsten Unebenheit im Boden diese bereits durchschliffen werden kann. Deshalb verwenden Parkett-Schliff Profis spezielle Maschinen für die Sanierung von Fertigparkettböden. Das Abschleifen von Fertigparkett erfordert außerdem viel Feingefühl und Übung. In jedem Fall sollten Sie Ihren Parkettboden vor dem Abschleifen von einem Experten begutachten lassen. Gerade wenn es sich um einen fest verklebten Boden handelt, ist das Entfernen des Bodens aufgrund unsachgemäßer Renovierung sehr aufwendig und mit hohem finanziellem Aufwand verbunden.Auch bei Massivparkett sollte zuvor geprüft werden, ob alle Parkettstäbe noch fest mit dem Untergrund verbunden sind oder ob sich einzelne Stellen gelöst haben. Dies kann nach dem Versiegeln des Holzbodens zu Hohlstellen oder gar zum Abriss der Versiegelung führen.
Lässt sich Parkett färben?
Parkettböden die aus Eiche, Buche oder Esche bestehen lassen sich nach dem Parkett schleifen auch mit einer neuen Farbe behandeln. Hellere Holzarten wie z.B. Ahorn nehmen die Farbe nur schwer an und sollten daher nur nach vorheriger Bemusterung eingefärbt werden. Das Problem beim Färben von Parkettfußböden ist jedoch, dass dies im Zweifelsfall nur schwer rückgängig gemacht werden kann. Ist z.B. die Oberfläche nach dem Färbevorgang nicht schön gleichmäßig gefärbt, muss die komplette Beschichtung von neuem herunter geschliffen werden. Hierbei bleiben die Fugen jedoch meist dunkler, weil mit dem Schleifvorgang nur die Oberfläche erreicht wird.Aus diesem Grund sollte das Färben von Parkettböden nur an Spezialfirmen abgegeben werden, welche sich täglich mit derlei Aufgaben beschäftigen. Es handelt sich hierbei um die Königsdisziplin der Parkettleger. Wird nur ein Arbeitsschritt ausgelassen oder vergessen, wirkt sich dies negativ auf das Endergebnis aus.
Welche Beschichtung ist die richtige?
Bei der Wahl der Beschichtung sollten Sie darauf achten, eine möglichst haltbare Beschichtung zu wählen. Je besser die Beschichtung ist, umso länger wird sich Ihr Parkett halten. Auch trotz der strengen EU-Vorschriften für die Lackherstellung gibt es auch heute noch Versiegelungen die Ihrem Boden 20 oder gar 30 Jahre Lebenszeit ermöglichen.In jedem Falle sollten Sie jedoch einen ‚2-Komponenten Lack‘ aufbringen lassen. Hierbei sorgt eine Zusatzkomponente dafür, dass die Versiegelung härter und damit abriebfester wird als ein normaler Parkettlack. Bei hellen Holzarten wie Esche, Ahorn, Eiche etc. empfiehlt sich der Einsatz einer 3-Komponenten Versiegelung. Hierbei wird zusätzlich zur ‚Härter-Komponente‘ noch eine dritte, sog. ‚UV-Schutzkomponente‘ (z.B. ‚MassivPlus 3K‘) hinzugegeben. Diese wirkt als Schutzfilm und verhindert, dass sich das Holz durch Sonnenlicht gelblich verfärben kann.
Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR