Wissenswertes über Plissees
Hausbau / Fenster: Wir alle kennen Plissees aus unserem täglichen Leben. Nicht nur als Stoffe und Rollos, sondern auch als Filter aus Pappe oder Gummi für Maschinen oder Geräte. Das Plissieren war schon vor über 2.000 Jahren in Ägypten eine bekannte und beliebte Möglichkeit Stoffe zu veredeln und damit herrschaftliche und luxuriöse Gewänder herzustellen. Durch die sehr arbeitsintensive und aufwändige Herstellung war es damals nur den wohlhabenden Häusern und den Herrschern vorbehalten, Plissees zu besitzen.
Berühmte Plissees
Es gibt noch viele Zeitzeugen in Form von Gemälden und Plastiken, auf denen berühmte Plissees zu sehen sind, so beispielsweise der weltbekannte Kragen der Maria Stuart oder der Kilt, den die Schotten auch heute noch als Röcke tragen.
Erst durch die Industrialisierung wurde die mühsame Herstellung mittels Handarbeit durch die maschinelle Herstellung abgelöst. Damit waren Plissees dann auch für fast jedermann erschwinglich geworden.
Durch den Einsatz synthetischer und damit festeren Fasern wurde die Formstabilität von Plissees enorm gesteigert.
Plissees als Sonnenschutz
Da ein Plissee infolge der Struktur leicht zusammengeschoben werden kann, werden solcherart Stoffe auch Faltstores genannt. Daher sind diese Faltstores heute die moderne Form der Rollos.
Diese Faltstores sind heute in allen möglichen Farben und Formen erhältlich. So gibt es für jede Fensterform, ob rechteckig, rund, oval oder quadratisch, ob spitz oder sogar in Sternform ein maßgeschneidertes schönes Plissee für das Fenster.
Plissees dienen heute allerdings nicht nur als Sonnenschutz, sondern gleichermaßen als Schutz vor Kälte und als Sichtschutz. Durch besondere Verfahren in der Herstellung sind ebenso in Feuchträumen einsetzbar; also rundherum fast universal.
Herstellungsverfahren
Das Grundprinzip der Herstellung hat sich nicht verändert. Es geht darum, durch Druck, Temperatur und eine geeignete Fixierung, den Stoff oder die entsprechende Kunstfaser in eine dauerhafte Faltenbildung zu zwingen. Dazu benutzt man heute zur Fixierung eine Appretur aus Kunstharz und Chemikalien.
Vor 2.000 Jahren benutze man dazu befeuchtete Stoffe, die auf einer glatten Steinplatte in Falten gelegt wurde. Diese Falten wurden dann durch weiter Steinplatten beschwert und der Sonne ausgesetzt, die dann durch die Wärmeeinwirkung die Faltenbildung dauerhaft machte.
Bedienung
Die heutigen Plisseeanlagen werden mittels Griffen, Ketten und Zugschüren bedient. Dabei werden sowohl frei bewegliche als auch fixierte und fest verspannte Varianten genutzt. Auch die schräge Anbringung, beispielsweise an Dachfenstern, ist ohne Probleme möglich.
Eine besondere Plisseeart ist das Wabenplissee. Bei dieser Form der Plissees. Das bedeutet eine doppelte Ausführung der Plissees mit entsprechendem Luftpolster zwischen den beiden Bahnen.
Plissees im Museum
Aufgrund eines Aufrufes des Industriemuseums wurden zwischen April und Oktober 2013 für eine Ausstellung auch Plissees gesucht, um interessierten Besuchern auch alte Plissees einmal zu zeigen und fühlen zu lassen.
Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR
Foto: Olaf Meister / Creative Commons