Fenstertypen - Kennen Sie die Unterschiede?

Fenster - Kennen Sie die unterschiedlichen Fenstertypen?Eine kleine Exkursion durch die besonderen Merkmale von Einfachfenstern, Doppelfenstern und Co

Hausbau / Fenster:  Die Fenstertypen werden nach der Art ihres Einbaus und nach den besonderen Konstruktionsmerkmalen unterschieden. Es gibt vier Grundtypen, aus denen sich alle anderen entwickeln lassen, nämlich Einfachfenster, Doppelfenster, Kastendoppelfenster und Verbundfenster.

 

Einfachfenster

Einfachfenster sind die üblichen, im Hausbau verwendeten Fenster. In Europa werden Sie am häufigsten von allen Fenstertypen eingesetzt. Das Einfachfenster ist eine Fensterkonstruktion aus einteiligen Flügelrahmenprofilen, in die Einscheibengläser oder Mehrscheibenisoliergläser eingebaut werden können. Einfachfenster sind durch einen Fensterrahmen fest mit dem umgebenden Mauerwerk verbunden. In den Fensterrahmen sind die Fensterflügel mit den Fensterbeschlägen und der Verglasung integriert. Der Fensterrahmen besteht im Haus- und Wohnungsbau im Normalfall aus Holz, Kunststoff oder Aluminium. Für Keller und gewerblich genutzte Gebäude, wie Ställe und Industriebauten werden auch häufig Stahlprofile oder Fensterrahmen aus Schmiedeeisen oder Gusseisen verwendet. Das Einfachfenster weist einen Blendrahmen und einen Flügelrahmen auf, wobei der Flügelrahmen in der Regel nach innen geöffnet wird.

 

 

Es gibt zwei Arten der Einfachfenster, Fenster mit Einscheibenverglasung und Fenster mit Mehrscheiben-Isolierverglasung. Im Fensterbau werden für die Einfachfenster die Abkürzungen Einfachfenster (EV), für Einfachfenster mit Einscheibenglas und Einfachfenster (DV) für Verbundfenster verwendet.

Einfachfenster mit Einscheibenverglasung

Einfachfenster mit Einscheibenverglasung haben nur eine Glasscheibe und weisen daher auch nur geringe Werte für die Wärme- und Schalldämmung auf. Diese Fenstertypen sind in Deutschland nur in unbewohnten Räumen erlaubt. Im Wohnungsneubau sind Einscheibenverglasungen für beheizte Räume gemäß der EnEV nicht mehr zugelassen.

Einfachfenster mit Mehrscheiben-Isolierverglasung

Der Begriff Mehrscheiben-Isolierverglasung ist ein sogenannter weißer Schimmel, denn eine Isolierverglasung besteht immer aus mehreren, mindestens 2 Fensterscheiben. Diese Scheiben werden aus Flachglas hergestellt. Zwischen den Scheiben besteht ein mehr oder weniger großer Abstand, sodass sich, wenn die Ränder des Fensters luftdicht verklebt sind, ein Zwischenraum ergibt, der mit Luft oder Gas gefüllt ist.

Man unterscheidet mehrere Arten der Isolierverglasung nach deren besonderen Eigenschaften, wie Wärmeschutzglas, Sonnenschutzglas und Schallschutzglas. Die Mehrscheiben-Isolierverglasungen werden für die Fenster beim Hausbau am häufigsten eingesetzt, sie sind das Standard-Fenster mit sehr guten Dämmeigenschaften.

Doppelfenster

Die Konstruktion des Doppelfensters ist so gestaltet, daß die Fensteröffnung mit zwei separaten Einscheibenfenstern hintereinander geschlossen wird. Jeweils ein Fenster auf der Innenseite, das nach innen geöffnet wird und ein Fenster an der Außenseite der Wand, das nach außen geöffnet wird. Solche Doppelfenster werden meist dann eingebaut, wenn bei einem einfachen Fenster die Anforderungen an Wärmedämmung und Schallschutz nicht erfüllt werden können.

Doppelfenster treten in zwei Formen auf, als Kastendoppelfenster und als Verbundfenster.

Kastenfenster oder Kastendoppelfenster

Kastendoppelfenster werden manchmal auch einfach nur als Kastenfenster bezeichnet. Sie besitzen zwei getrennt zu öffnende Fensterflügel mit getrennten oder gemeinsamen Fensterrahmen, die durch eine Zarge oder ein Futter verbunden sind. Die beiden Fensterflügel sind funktionell voneinander unabhängig und können separat verschlossen werden. Aufgrund des hohen Luftzwischenraumes haben diese Fenster besondere Vorteile bezüglich des Schallschutzes. Beim modernen Hausbau werden Kastenfenster aber nur noch sporadisch eingesetzt.

Die beiden separaten, starren Rahmen des Doppelfensters werden so zusammengesetzt, dass die beiden Glasflächen und der Rahmen einen geschlossenen Kasten ergeben. Bei den Kastendoppelfenstern lassen sich die Fensterflügel, je nach Konstruktionsart entweder eine Fensterebene nach innen, die andere nach außen oder beide Fensterebenen nach innen öffnen. Neuere Ausführungen derartiger Fenster verfügen in der Regel über die Möglichkeit, beide Ebenen durch einen Fenstergriff nach innen zu öffnen.

 

 

Dieser Fenstertyp ist häufig bei Sanierungsfällen von Altbauten anzutreffen und weist ausreichend gute bis sehr gute Werte beim Schall- und beim Wärmeschutz auf, da die Luftschicht zwischen den Fensterebenen bei guter Wärmedämmung der Fenster eine Wärmetransmission von Innen nach Außen erheblich einschränkt.

Eine weitere Anwendung findet sich heute in Bereichen, in denen ein besonders extremer Schallschutz (z.B. in den Einflugschneisen von Flughäfen, in der Nähe von Autobahnen und Eisenbahnstrecken) erforderlich ist.

Verbundfenster

Verbundfenster sind eine spezielle Variante des Doppelfensters. Beim Verbundfenster sind die beiden Flügelrahmen konstruktiv zu einem einzigen zusammengefügt worden. Zum Öffnen des Fensters muss nur noch einer der verbundenen Flügel geöffnet werden.

Verbundfenster wurden speziell in den Nachkriegsjahren ab 1950 verwendet. Sie werden als Holzfenster, Kunststoff- oder Alu-Profile konstruiert. Jede der Materialarten kann in unterschiedlichen Ausführungen angefertigt werden. Die Einsatzmöglichkeiten richten sich nach dem beabsichtigten Verwendungszweck, z.B. hinsichtlich von Wärme- und Schalldämmung. Man muss dabei bedenken, dass Fensterrahmen und Fensterflügel die Wärmedämmung bis zu 30 % der Wärmedämmung für die Gesamtfläche der Fenster beeinflussen.

Auch die Verglasung hat einen entsprechenden Einfluß auf die Wärme- und Schalldämmung für das Fenster. Hier gibt es zwar nicht so große Unterschiede durch den Werkstoff selbst aber durch den Aufbau der Verglasung. Die Hauptkriterien dafür sind, die Anzahl der Scheiben (2 oder 3) die Verspiegelung, die Scheibenabstände und die Art der Gasfüllung.

Das Verbundfenster selbst besteht aus einem Fensterrahmen und zwei hintereinanderliegenden Flügeln mit gemeinsamen Drehpunkt. Die Verbindung der Fensterflügel kann mit einfachen Handgriffen gelöst werden, so dass die verbundenen Teile des Fensters zur Reinigung geöffnet werden können. Das Verbundfenster lässt sich daher genauso leicht wie ein Einfachfenster öffnen und schließen.

Bei einer Ausführung des Verbundfensters mit 3 Scheiben wird der äußere Flügel des Fensters häufig mit Isolierglas, der innere Flügel mit Einfachglas verglast, was für die Schall- und Wärmedämmung ausreicht, denn der Luftzwischenraum zwischen den beiden Scheiben beträgt 4 - 7 cm und bildet mit seinem Luftpolster eine äußerst effektive Schall- und Wärmebarriere. Die Kosten für die Fenster werden dadurch jedoch ermäßigt.

Quelle: hausbautipps24.de