Qualitätsmerkmale eines Rauchmelders
Hausbau / Sicherheit: Rauchmelder retten Leben! Deswegen ist es in Deutschland mittlerweile Pflicht, Wohnungen und Häuser mit Rauchmeldern auszustatten. Die Übergangszeit für Altbauten ist auch bereits abgelaufen. Jetzt muss jeder über einen Rauchmelder verfügen.
Bricht ein Feuer aus, bleiben in der Regel nur wenige Momente, um dem tödlichen Rauch zu entgehen. Der Rauch steigt von unten nach oben und betäubt die Menschen, die dann schließlich qualvoll ersticken. Rauchmelder sind essenziell für die frühzeitige Erkennung von Bränden und spielen eine wichtige Rolle im Brandschutz. Um sicherzustellen, dass ein Rauchmelder zuverlässig funktioniert, gibt es mehrere Qualitätsmerkmale, die beim Kauf eines Rauchmelders berücksichtigt werden sollten.
Zertifizierungen und Normen
Jegliche Rauchmelder, die ihren Zweck erfüllen sollen, müssen über die entsprechenden Normen und Zertifizierungen verfügen.
DIN EN 14604
Dies ist die europäische Norm für Rauchmelder. Ein Rauchmelder, der diese Norm erfüllt, ist für den Einsatz in Wohngebäuden zugelassen. Er muss bestimmte Anforderungen wie Empfindlichkeit, Alarmlautstärke und Funktionssicherheit erfüllen.
VdS-Zertifizierung
Rauchmelder mit dem VdS-Prüfsiegel wurden von der unabhängigen Prüfinstitution VdS Schadenverhütung auf ihre Sicherheit und Zuverlässigkeit getestet. Ein VdS-zertifizierter Rauchmelder gilt als besonders hochwertig.
Q-Label
Das Q-Label ist ein Qualitätszeichen für besonders langlebige und zuverlässige Rauchmelder. Es kennzeichnet Geräte, die unter anderem eine fest eingebaute Langzeitbatterie (10 Jahre) und erweiterte Testkriterien bestehen müssen.
Immer einsatzbereit – Langzeitbatterien verwenden!
Das A und O beim Betrieb von Rauchmeldern ist, dass diese auch - unabhängig vom System - einwandfrei funktionieren. Daher ist es wichtig, besonders langlebige Spezial-Batterien (Lithium) zu verwenden. Diese müssen nicht monatlich ausgetauscht werden, sondern halten auch bis zu 10 Jahren. Wichtig beim Kauf: Auf das Herstellungs- und Ablaufdatum achten.
Rauchmelder mit einer fest eingebauten Langzeitbatterie (10 Jahre Lebensdauer) bieten den Vorteil, dass die Batterie während der gesamten Nutzungsdauer des Rauchmelders nicht gewechselt werden muss. Dies reduziert das Risiko, dass der Rauchmelder aufgrund einer leeren Batterie ausfällt.
Viele hochwertige Rauchmelder bieten eine Batterieanzeige, die warnt, wenn die Batterie schwach wird, aber in der Regel passiert das nicht vor dem Ende der 10-jährigen Lebenszeit.
Wie funktioniert ein Rauchmelder?
Optische oder fotoelektrische Rauchmelder arbeiten mit einem Infrarotstrahl. Dieser wird in einer sogenannten optischen Kammer ausgestrahlt. Dringen Rauchpartikel in diese Kammer ein, wird der Strahl unterbrochen, das Licht gestreut. Diese Veränderung registriert der Rauchmelder und er reagiert mit einem Alarmsignal. In der Regel einem sehr lauten durchdringenden Ton, den man sogar im Schlaf wahrnimmt.
Andere Warngeräte messen zum Beispiel den Kohlenmonoxid-Gehalt der Luft. Erreicht dieser durch Verbrennung einen kritischen Wert, schlägt der Alarm an.
Hitzemelder messen die Raumtemperatur. Steigt diese über 60 Grad, wird ebenfalls Alarm ausgelöst. Diese Warngeräte zählen zwar zu den Vorwarngeräten, sind rechtlich jedoch den Rauchmeldern nicht gleichgestellt. Sie können jedoch zusätzlich in Räumen verbaut werden, in denen Rauchmelder nicht gut funktionieren, zum Beispiel Bädern. Hier kann bereits die hohe Luftfeuchtigkeit sonst zu regelmäßigen Fehlalarmen führen.
Zuverlässige Detektionstechnologie ist Pflicht
Optische Rauchmelder
Diese arbeiten mit einem Infrarotsensor, der Rauchpartikel in der Luft erkennt. Dies ist die gängigste und am weitesten verbreitete Technologie für Wohnräume, da sie zuverlässig und günstig ist.
Thermo-optische Rauchmelder
Diese Geräte kombinieren Rauch- und Temperaturerkennung. Sie reagieren nicht nur auf Rauch, sondern auch auf schnelle Temperaturanstiege, was die Wahrscheinlichkeit eines Fehlalarms reduziert.
Dual-Sensor-Rauchmelder
Diese verbinden optische und ionisierende Rauchdetektoren und bieten dadurch eine noch genauere Erkennung von Bränden, unabhängig davon, ob diese durch Rauchentwicklung oder hohe Hitze ausgelöst werden.
Lautstärke des Alarms
Ein guter Rauchmelder sollte einen lauten Alarmton haben, um sicherzustellen, dass er auch in größeren Räumen oder durch Wände hindurch gehört werden kann. Die Alarmlautstärke sollte mindestens 85 Dezibel (dB) in einem Abstand von 3 Metern betragen, um sicherzustellen, dass der Alarm auch im Schlaf gehört wird.
Fehlalarmresistenz
Hochwertige Rauchmelder verfügen über Technologien, die Fehlalarme reduzieren, z. B. durch Verschmutzungskompensation oder eine Verschmutzungsanzeige, die anzeigt, wenn der Melder gereinigt werden muss.
Rauchmelder mit Thermosensoren können ebenfalls die Wahrscheinlichkeit von Fehlalarmen senken, da sie Rauchentwicklung und Temperaturanstieg kombinieren, um Fehlalarme durch harmlosen Dampf (z.B. in der Küche oder im Badezimmer) zu vermeiden.
Stummschaltfunktion
Viele Rauchmelder bieten eine Stummschaltfunktion, die es ermöglicht, den Alarm bei einem Fehlalarm oder während einer ungefährlichen Situation (z. B. beim Kochen) vorübergehend auszuschalten. Nach einer voreingestellten Zeit aktiviert sich der Melder wieder automatisch, sodass die Sicherheit weiterhin gewährleistet ist.
Vernetzungsfähigkeit
Moderne Rauchmelder lassen sich funkvernetzen. Das bedeutet, dass wenn ein Melder in einem Raum auslöst, alle verbundenen Melder im Haus ebenfalls Alarm geben. Dies ist besonders nützlich in größeren Häusern oder bei mehrstöckigen Gebäuden, da der Alarm zwar im Keller möglicherweise aber im Schlafzimmer nicht gehört wird.
Es gibt auch Rauchmelder, die über Smart-Home-Integrationen verfügen und eine Verbindung zu Ihrem Smartphone herstellen, sodass Sie Benachrichtigungen erhalten, auch wenn Sie nicht zu Hause sind.
Einfache Montage und Wartung
Ein guter Rauchmelder sollte einfach zu montieren sein. Die Montage sollte auch für Laien ohne spezielle Werkzeuge möglich sein. Viele Modelle bieten eine Klebe- oder Magnetbefestigung, was die Installation vereinfacht. Rauchmelder sollten regelmäßig getestet und gewartet werden. Ein qualitativ hochwertiges Gerät verfügt über eine gut erreichbare Testtaste, mit der die Funktionsfähigkeit des Melders einfach überprüft werden kann.
Zudem sollte ein Rauchmelder einen automatischen Selbsttest durchführen und melden, wenn er nicht ordnungsgemäß funktioniert.
Hitzebeständigkeit
Rauchmelder sollten in der Lage sein, auch bei hohen Umgebungstemperaturen zuverlässig zu arbeiten. Hochwertige Modelle sind oft bis zu +60 °C hitzebeständig, was besonders in Dachgeschossen oder bei starker Sonneneinstrahlung relevant sein kann.
Design und Ästhetik
In vielen modernen Wohnungen spielt auch das Design eine Rolle. Es gibt Rauchmelder in verschiedenen Formen und Farben, die sich unauffällig in die Wohnungseinrichtung integrieren lassen. Auch wenn das Design nicht das wichtigste Qualitätsmerkmal ist, bevorzugen viele Menschen ästhetisch ansprechende Modelle.
Unterschiedliche Arten von Rauchmeldern
Wer “Rauchmelder” im Netz sucht, muss sich bald mit den folgenden Begriffen auseinandersetzen. Ein kleiner Einblick:
Stand-Alone-Rauchmelder
Dabei handelt es sich um einen Rauchmelder, der unabhängig von den anderen Rauchmeldern und Systemen funktioniert. Er wird in der Regel an der Decke eines Zimmers montiert und hält dabei einen Abstand von 50 cm zu Wänden und Möbeln ein. Löst er Alarm aus, bleibt das Signal im Raum und wird nicht weitergegeben.
Funk-Rauchmelder
Diese Rauchmelder-Modelle sind untereinander vernetzt. Das macht bei großen Wohnungen oder Häusern Sinn. Wird in einem Raum Alarm ausgelöst, gibt der Rauchmelder das Signal an die anderen Module weiter. So kann auch, wenn man sich in entfernteren Räumen aufhält, der Alarm wahrgenommen werden.
Smart-Home-Rauchmelder
Smart-Home-Rauchmelder funktionieren ähnlich wie Funk-Modelle. Auch hier sind die Melder untereinander vernetzt, nur in diesem Fall auch noch mit einer App, die die Bewohner über die Kontrollgeräte, wie Tablets oder Handys zusätzlich informiert.
Das ganze System läuft über das hauseigene WLAN. Vorteil bei den Smart-Home-Rauchmeldern: Sie informieren die Eigentümer auch über die App, wenn diese zum Beispiel im Urlaub oder bei der Arbeit sind. So kann der Eigentümer schnell reagieren und ein möglicher Brand lässt sich schnell eindämmen.
Da zumeist in einem Smart-Home-System auch andere Geräte integriert sind, können diese Im Notfall auch aus der Ferne vom Stromnetz genommen werden, was gerade bei Bränden für zusätzliche Sicherheit der Rettungskräfte sorgt.
Darauf sollte man beim Kauf eines Rauchmelders unbedingt achten!
Ein qualitativ hochwertiger Rauchmelder zeichnet sich durch mehrere wichtige Eigenschaften aus: Er sollte zertifiziert und zuverlässig sein, über eine lange Batterielaufzeit verfügen, Fehlalarme minimieren und eine ausreichende Lautstärke des Alarms haben. Zusätzliche Funktionen wie Vernetzungsmöglichkeiten und einfache Wartung machen ihn noch benutzerfreundlicher. Das Q-Label ist dabei ein hilfreiches Gütesiegel, um besonders langlebige und zuverlässige Rauchmelder zu erkennen.
Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR
Foto: Pixabay / CCO Public Domain / hansharbig