Welche Sicherheitsvorschriften muss ein Bauherr beachten?

Welche Sicherheitsvorschriften muss ein Bauherr beachtenHausbau / Sicherheit:  Viele Menschen träumen von ihrem eigenen Heim. Doch damit Ihr Traum vom eigenen Zuhause nicht plötzlich zum Alptraum wird, sollten Sie sich bereits im Vorfeld Gedanken über Sicherheitsvorschriften machen. Genauso wichtig wie die Planung und Finanzierung Ihres Bauvorhabens ist nämlich auch die Sicherheit der Beschäftigten auf Ihrer Baustelle. Als Bauherr gelten Sie als Unternehmer und tragen damit die Verantwortung für alles, was auf Ihrer Baustelle geschieht.

 

Die richtige Planung im Vorfeld


Bereits bei der Planung des Bauvorhabens muss an die Sicherheit auf der Baustelle gedacht werden. Erstellen Sie einen Plan für die Baustelleneinrichtung auf dem die Flächen für Maschinen, Geräte und Material eingetragen sind. Auch sollten darin die Ein- und Ausfahrtwege sowie die Verkehrswege für Personen eingezeichnet sein. Zudem sollte ein Plan darüber erstellt werden, welche Handwerker sich zu welchem Zeitpunkt auf der Baustelle befinden.

Wichtige Warnhinweise auf der Baustelle


Sie sind während der gesamten Bauphase dazu verpflichtet, die Verkehrssicherungspflicht zu wahren. Daher müssen Sie auf der Baustelle die entsprechenden Warnschilder anzubringen. Stellen Sie Hinweise auf, zum Beispiel Bauschilder. Denken Sie jedoch daran, dass Sie Ihr Grundstück schon vor Baubeginn, also bereits beim Grundstückserwerb, absichern müssen. Ein Bauzaun schützt vor unbefugtem Zutritt.

Gründliche Sicherheitsmaßnahmen sind lebenswichtig


Genauso wichtig wie Warnschilder sind auch Absturzsicherungen auf Ihrer Baustelle. Ab einer Absturzhöhe bzw. -tiefe von zwei Metern sind diese gesetzlich vorgeschrieben. Auch bei Aushubarbeiten sind Sicherheitsmaßnahmen zu treffen. So ist vorab zu prüfen, ob sich Leitungen im Boden befinden und die Baugruben sind abzuböschen, um einen Einsturz der Grabenwände zu verhindern.

Achten Sie auf die richtige Aufbewahrung von Gefahrstoffen und halten Sie sich an die Anweisungen der jeweiligen Sicherheitsdatenblätter. Vermeiden Sie, falls möglich, die Arbeit mit Lösemitteldämpfen, besonders in geschlossenen Räumen.

Besondere Vorsicht sollte in Verbindung mit elektrischem Strom angewendet werden. Die Versorgung mit Baustrom darf nur über zugelassene Speisepunkte, wie zum Beispiel einem Baustromverteiler, erfolgen. Elektroarbeiten dürfen nur von Fachkräften durchgeführt werden und elektrische Anlagen sollten mit Hilfe von Messprotokollen überprüft werden. Stromleitungen sollten sowohl ober- als auch unterirdisch stets gut gekennzeichnet werden.

Die richtige Ausrüstung ist wichtig


Als Bauherr sind Sie zudem dazu verpflichtet, sicherzustellen, dass nach einem Unfall sofort Erste Hilfe geleistet und ärztliche Versorgung geholt werden kann. Verbandskästen und ein funktionierendes Telefon sollten auf der Baustelle immer zugänglich sein, auch muss ab einer Beschäftigungszahl von 2 Personen ständig ein Ersthelfer vor Ort sein. Erinnern Sie jeden Beschäftigten auf der Baustelle daran, eine persönliche Schutzausrüstung mit Schutzhelm und Sicherheitsschuhen zu tragen und gehen Sie selbst mit gutem Beispiel voran.

Professionelle Unterstützung ist möglich


Generell gilt: Wenden Sie sich im Zweifelsfall an einen Architekten oder Sachverständigen, um sicherzustellen, dass alle Vorschriften eingehalten werden. Auch Behörden geben in der Regel gerne Auskunft. Außerdem gibt Ihnen die aktuelle Baustellenverordnung die Rahmenbedingungen vor, um die Sicherheit und den Gesundheitsschutz auf Ihrer Baustelle zu gewährleisten.

Als Bauherr tragen Sie die alleinige Verantwortung für die Sicherheit auf Ihrem Baugrundstück. Daher sollten Sie sich Gedanken machen, ob eine Unterstützung nicht doch sinnvoll wäre. Es ist nämlich möglich, Ihre Pflichten auf einen verantwortlichen Dritten zu übertragen. Dies können zum Beispiel Architektur- oder Planungsbüros oder Generalunternehmen sein, die meist einen Koordinator für die Baustelle einsetzen. Falls mehrere Arbeitgeber auf Ihrer Baustelle tätig sind, sind Sie sogar gesetzlich dazu verpflichtet, einen Koordinator zu bestellen. Dieser Experte in Sachen Arbeitsschutz ist regelmäßig vor Ort und prüft Ihre Baustelle auf Mängel und Gefahrenquellen.

Obwohl es auf den ersten Blick etwas mühsam erscheinen mag, sollten Sie auf keinen Fall die gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheitsvorschriften ignorieren. Ihre Einhaltung garantiert störungsfreie Bauabläufe sowie kurze Bauzeiten und steigert zudem die Wirtschaftlichkeit Ihres Bauvorhabens - umso schneller können Sie in Ihre eigenen vier Wände einziehen!

Quelle: Tipps24-Netzwerk - SO
Foto: Markus Conrad / pixelio.de