Kaminöfen

Echtes Kaminfeeling ohne Schornstein

Heiztechnik / Kaminöfen:  Insbesondere im Winter gibt es für viele nichts Schöneres, als knisterndes Kaminfeuer und wohlige Wärme im Wohnzimmer. Aber auch im Frühling oder Herbst genießen immer mehr Menschen das gemütliche Beisammensein am wärmenden Kaminfeuer.

 

Problematisch wird es allerdings, wenn Sie in einer Wohnung oder einem Haus ohne Schornstein wohnen. Das Nachrüsten eines Kamins ist dann sehr kostenintensiv und aufwändig. Zwar gibt es mit Edelstahlkaminen und Edelstahlkamin außen an der Fassade eine Möglichkeit, die verhältnismäßig unkompliziert umzusetzen ist, doch im Vergleich zu anderen Alternativen ist auch dies nicht gerade günstig und zudem nicht überall möglich.

 

Ein Kamin ohne Schornstein ist eine ideale Lösung für Menschen, die die gemütliche Atmosphäre eines Kamins genießen möchten, aber keinen Zugang zu einem Schornstein oder einer Abzugsmöglichkeit haben. Diese Art von Kaminen benötigt keine aufwendige Installation, keinen Anschluss an ein Rauchabzugsrohr und kann somit flexibel in fast jedem Raum verwendet werden.

Im Folgenden möchten wir Ihnen daher verschiedene Varianten von Kaminen vorstellen, die Sie auch komplett ohne Schornstein und Abgase im Wohnzimmer betreiben können und einen abschließenden Blick auf die Preise von Kaminen ohne Schornstein werfen.

Kaminvarianten, die keinen Schornstein benötigen

Im Wesentlichen wird zwischen diesen fünf verschiedenen Arten von Kaminen unterschieden, die keinen konventionellen Schornstein benötigen: Elektrokamine, Bioethanolkamine, Gaskamine, Gel-Kamine und Wasserdampf-Kamine.

Bioethanolkamine

Bioethanolkamine kommen komplett ohne Schornstein aus, da sie ein Gemisch aus Alkoholen verbrennen. Hierbei entstehen praktisch keine Abgase und es lässt sich ein echtes Flammenspiel erzeugen. Dennoch werden aber Stoffe in die Raumluft abgegeben. Entsprechend müssen die Räume gut belüftet werden, in denen Sie einen solchen Kamin betreiben. Im Vergleich zum klassischen Kamin oder auch zum Elektrokamin ist zudem die Heizwirkung deutlich geringer.
Bioethanol-Kamine werden daher in der Regel eher zu dekorativen Zwecken aufgestellt, um in den Genuss von flackernden Flammen zu kommen. Manche Modelle sind daher zusätzlich mit einem Lautsprecher ausgestattet, der Kamingeräusche abspielen kann. Wenn Sie Kinder im Haushalt haben, sollten Sie zudem bedenken, dass ein Ethanolkamin immer auch eine offene Flamme hat. Es besteht daher durchaus eine Brandgefahr, die man nicht unterschätzen sollte.

Funktionsweise

Ein Bioethanol-Kamin verbrennt den flüssigen Brennstoff Bioethanol, der aus biologischen Materialien hergestellt wird. Beim Verbrennen entstehen lediglich Wasser, Wärme und eine geringe Menge CO₂, weshalb kein Abzug notwendig ist.

Vorteile

Da keine schädlichen Gase oder Ruß entstehen, ist kein Abzug notwendig.
Bioethanol wird aus erneuerbaren Ressourcen hergestellt und gilt als umweltfreundlicher Brennstoff.
Diese Kamine sind mobil und können an verschiedenen Orten platziert werden, z.B. in Wohnzimmern, Schlafzimmern oder auf Terrassen.
Bioethanol-Kamine sind in einer Vielzahl von Designs erhältlich, von klassischen bis hin zu modernen Modellen.

Nachteile

Die Wärmeleistung ist im Vergleich zu klassischen Kaminen geringer, da sie eher als Dekoration und Stimmungslicht fungieren.
Bioethanol kann teuer sein, wenn der Kamin häufig genutzt wird.

Elektrokamine

Bei einem Elektrokamin handelt es sich um eine Art Heizlüfter, der nicht nur Wärme, sondern auch verschiedene Effekte erzeugen kann, die echtem Holzfeuer täuschend ähnlich sehen. Üblicherweise können Sie die Heizleistung und auch die Art des Flammenspiels mit einer Fernbedienung regulieren, was die Handhabung sehr unkompliziert macht. Sie können einen solchen Kamin einfach an einer herkömmlichen Steckdose anschließen. Sie sollten allerdings beachten, dass die kamintypische Strahlungswärme bei einem Elektrokamin nicht vorhanden ist. Außerdem sind sie im Betrieb nicht ganz günstig, da sie je nach Heizleistung viel Strom verbrauchen können.

Funktionsweise

Ein Elektrokamin erzeugt die Illusion eines echten Feuers durch Lichteffekte, meist in Kombination mit künstlichen Holzscheiten oder Glutsteinen. Einige Modelle sind auch mit Heizlüftern ausgestattet, die zusätzlich Wärme abgeben.

Vorteile

Elektrokamine benötigen lediglich einen Stromanschluss, keinen Schornstein oder Abzug.
Da kein echtes Feuer verwendet wird, besteht keine Brandgefahr durch Funken oder glühende Asche.
Elektrokamine benötigen keine Reinigung, wie es bei einem Holzkamin der Fall wäre, und produzieren weder Asche noch Ruß.
Bei moderneren Modellen kann der Heizlüfter je nach Raumgröße eine beachtliche Menge an Wärme erzeugen, ohne dabei übermäßig viel Energie zu verbrauchen.

Nachteile

Es gibt keine echte Flamme. Trotz der realistischen Nachbildungen bleibt es bei der künstlichen Illusion eines Feuers. Die Heizfunktion eines Elektrokamins reicht oft nur für kleinere Räume und nicht als primäre Heizquelle.

Gaskamine

Im Gegensatz zu den vorgenannten Arten kommen Sie bei einem Gaskamin nicht ganz ohne Anschluss nach draußen aus. Solche Kamine werden über einen Gasanschluss oder mit Flüssiggas aus Flaschen betrieben. Sie haben eine sehr hohe Heizleistung, benötigen aber ein Abgasrohr, das nach außen führt. Einen Schornstein brauchen Sie aber nicht. Beachten Sie, dass solche Systeme nicht immer zugelassen sind, denn der Kamin muss zur Abgasleitung passen und baurechtliche Bestimmungen müssen eingehalten werden. Hierbei geht es insbesondere um die Entfernung von Fenstern, Türen und Lüftungsöffnungen. Sollten Sie sich für einen Gaskamin interessieren, können Sie die rechtlichen Aspekte mit Ihrem Schornsteinfeger besprechen, denn sie unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland.

Funktionsweise

Gaskamine ohne Schornstein nutzen entweder Erdgas oder Propangas als Brennstoff. Sie verfügen über ein geschlossenes System, in dem die Verbrennungsluft durch eine Leitung von außen zugeführt und die Abgase direkt wieder nach draußen abgeführt werden. Diese Gaskamine erfordern keinen Schornstein, sondern lediglich einen kleinen Außenanschluss (meist durch die Wand).

Vorteile

Ein Gaskamin erzeugt echte Flammen und bietet somit eine authentische Kaminatmosphäre.
Im Vergleich zu Bioethanol- oder Elektrokaminen erzeugen Gaskamine eine beträchtliche Menge an Wärme, wodurch sie als zusätzliche Heizung fungieren können.
Viele Modelle lassen sich per Knopfdruck oder sogar per Fernbedienung einschalten.

Nachteile

Obwohl kein Schornstein notwendig ist, muss der Kamin an eine Gasleitung oder eine Propangasflasche angeschlossen werden, was eine fachgerechte Installation erfordert.

Da echtes Gas verbrannt wird, müssen entsprechende Sicherheitsvorkehrungen wie ein CO₂-Melder getroffen werden.

Gel-Kamine

Funktionsweise

Ein Gel-Kamin funktioniert ähnlich wie ein Bioethanol-Kamin, verwendet jedoch ein spezielles Brenngel anstelle von flüssigem Bioethanol. Das Gel wird in Brennstoffdosen eingesetzt, die dann im Kamin verbrannt werden.

Vorteile

Es entsteht kein Rauch, Ruß oder Asche, sodass kein Schornstein oder Abzug nötig ist.
Das Brenngel ist leicht zu handhaben und sicher in der Anwendung.
Gel-Kamine sind mobil und können an jedem beliebigen Ort im Raum aufgestellt werden.

Nachteile

Die Flammen von Gel-Kaminen wirken in der Regel kleiner und weniger realistisch als bei Bioethanol- oder echten Gaskaminen.
Gel-Kamine dienen eher der Dekoration als der tatsächlichen Wärmeerzeugung.

Wasserdampfkamin (Opti-Myst-Kamin)

Funktionsweise

Ein Wasserdampfkamin erzeugt durch Wassernebel in Kombination mit Licht eine täuschend echte Illusion von Flammen und Glut. Dabei wird Wasser in feinen Nebel umgewandelt und durch spezielle Lichttechnik beleuchtet, sodass der Eindruck eines flackernden Feuers entsteht.

Vorteile

Diese Kamine bieten ein sehr natürlich wirkendes Flammenbild, obwohl es sich nicht um echtes Feuer handelt.
Da kein echtes Feuer erzeugt wird, ist die Nutzung absolut sicher, und es fallen keine Rückstände wie Asche oder Ruß an.
Der Kamin benötigt nur einen Stromanschluss und einen Wassertank, der regelmäßig nachgefüllt wird.

Nachteile

Diese Kamine sind hauptsächlich zur Dekoration gedacht und bieten keine nennenswerte Wärmequelle.
Der Wassertank muss regelmäßig aufgefüllt werden, und Kalkablagerungen können auftreten, wenn kein destilliertes Wasser verwendet wird.

Fazit für Kamine ohne Schornstein

Ein Kamin ohne Schornstein bietet eine großartige Möglichkeit, das Ambiente eines Kamins auch in Wohnungen oder Häusern ohne Schornstein zu genießen. Die Wahl des richtigen Kamins hängt von den individuellen Bedürfnissen und Vorlieben ab:

Bioethanol-Kamine sind ideal für diejenigen, die echte Flammen und eine einfache, mobile Lösung suchen.

Elektrokamine sind perfekt, wenn die Priorität auf Sicherheit, einfache Installation und Wartungsfreiheit liegt.

Gaskamine bieten eine Kombination aus echter Flamme und hoher Wärmeleistung, erfordern jedoch eine etwas aufwendigere Installation.

Gel-Kamine sind eine praktische und einfache Alternative zu Bioethanol, aber weniger verbreitet.

Wasserdampfkamine sind eine sichere und visuell beeindruckende Lösung für Räume, in denen echtes Feuer keine Option ist.

Unabhängig von der Wahl bietet jeder dieser Kamine die Möglichkeit, das gemütliche Flair eines Kamins ohne den Aufwand einer traditionellen Schornsteininstallation zu genießen.

Was kostet ein Kamin ohne Schornstein?

Im Vergleich zu einem klassischen Holzofen oder auch einem Edelstahlkamin sind die oben genannten Varianten deutlich günstiger. Neben den geringeren Kosten ist natürlich ein entscheidender Vorteil die einfache Installation. Da Sie – mit Ausnahme des Gaskamins – keine Genehmigung benötigen, können Sie sie praktisch überall aufstellen.

Die Kosten für einen Kamin ohne Schornstein variieren stark je nach Art des Kamins, der Größe, dem Design und den verwendeten Materialien. Hier ist ein Überblick über die Preisspannen der gängigsten Kaminarten:

1. Bioethanol-Kamin

Einstiegsmodelle: ab ca. 100 bis 300 Euro
Diese Modelle sind in der Regel kleiner, tragbar und aus einfachen Materialien gefertigt.

Mittlere Preisklasse: ca. 300 bis 1.000 Euro
Hier finden sich größere Kamine mit hochwertigeren Materialien wie Glas und Edelstahl, teilweise mit speziellen Designs.

Premium-Modelle: ab ca. 1.000 bis 5.000 Euro
Diese Modelle können sehr exklusiv sein und verfügen über aufwendige Designs und besondere Features wie größere Brenner, ausgefeilte Flammenbilder oder Wandmontagen.

2. Elektrokamin

Einstiegsmodelle: ab ca. 50 bis 300 Euro
Kleinere, tragbare Modelle oder einfache Varianten, die lediglich die Flammenillusion bieten.

Mittlere Preisklasse: ca. 300 bis 800 Euro
Kamine mit Heizfunktion, realistischerer Flammenillusion und eleganterem Design.

Premium-Modelle: ab ca. 800 bis 3.000 Euro
Hochwertige Kamine mit aufwendiger Flammenillusion (z.B. 3D-Optik), Fernbedienung und integrierter Heizfunktion.

3. Gaskamin ohne Schornstein

Einstiegsmodelle: ab ca. 1.000 bis 2.000 Euro
Kompakte Modelle, die an eine Gasflasche angeschlossen werden können.

Mittlere Preisklasse: ca. 2.000 bis 4.000 Euro
Fest installierte Gaskamine mit höherer Heizleistung und Anschluss an eine Erdgasleitung.

Premium-Modelle: ab ca. 4.000 bis 10.000 Euro
Luxusmodelle mit großflächigem Sichtfenster, edlen Materialien und besonders realistischer Flammenoptik. Hier können auch Installationskosten für den Gasanschluss hinzukommen.

4. Gel-Kamin

Einstiegsmodelle: ab ca. 100 bis 300 Euro
Kleine, einfache Modelle, oft mobil und aus einfachen Materialien wie Metall oder Kunststoff.

Mittlere Preisklasse: ca. 300 bis 800 Euro
Hochwertigere Modelle mit größeren Brennkammern und schöneren Designs.

Premium-Modelle: ab ca. 800 bis 2.000 Euro
Aufwendig gestaltete Modelle mit hochwertigen Materialien wie Glas und Edelstahl.

5. Wasserdampfkamin (Opti-Myst-Kamin)

Einstiegsmodelle: ab ca. 500 bis 1.000 Euro
Kleinere Modelle mit einfacher Dampf-Technologie.

Mittlere Preisklasse: ca. 1.000 bis 3.000 Euro
Modelle mit realistischeren Flammenbildern, Fernbedienung und besserer Verarbeitung.

Premium-Modelle: ab ca. 3.000 bis 8.000 Euro
Besonders große, aufwendige Modelle mit hochwertigen Materialien und sehr realistischem Flammeneffekt.

Zusätzliche Kosten für den Betrieb der Kamine

Brennstoffkosten

Bioethanol: ca. 2 bis 4 Euro pro Liter (Verbrauch ca. 0,2–0,5 Liter pro Stunde).

Brenngel: ca. 1,50 bis 3 Euro pro Dose (Verbrauch ca. 1 Dose pro 2–3 Stunden).

Gas: Die Kosten hängen davon ab, ob Erdgas oder Propangas verwendet wird. Propangasflaschen kosten in der Regel etwa 15 bis 25 Euro pro Füllung.

Installationskosten (bei Gaskaminen)

Falls ein Gaskamin fest installiert und an eine Erdgasleitung angeschlossen werden muss, können zusätzliche Installationskosten von ca. 500 bis 2.000 Euro anfallen, je nach Aufwand und lokalen Vorschriften.

Betriebskosten

Elektrokamine haben in der Regel niedrige Betriebskosten, da der Stromverbrauch für die Flammenillusion gering ist (ca. 0,5–1 kWh pro Stunde). Wenn die Heizfunktion aktiviert ist, können die Betriebskosten steigen, abhängig von der Heizleistung (ca. 2–4 kWh pro Stunde).

Die Kosten für einen Kamin ohne Schornstein hängen stark von der Art des Kamins und dem gewählten Modell ab. Bioethanol- und Elektrokamine sind die preiswertesten Optionen, während Gaskamine und hochwertige Wasserdampfkamine deutlich teurer sein können. Wer auf das Budget achtet und trotzdem eine gemütliche Kaminatmosphäre schaffen möchte, ist mit einem Bioethanol- oder Elektrokamin gut beraten.

Quelle: Tipps24-Netzwerk - HR
Foto: Pixabay / CCO Public Domain / Tobigraphy